bei liturgicalnotes heute über Griechenland -oder besser GRIECHENLAND- seit der Antike und durch die Jahrhunderte....bis heute.
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"NUR ZWEI JAHRUNDERTE GRIECHENLAND?"
Griechenland feiert dieses Jahr den zweihundertsten Jahrestag der Wiedererlangung seiner Freiheit. Ich wünsche ihm Glück. So vieles in meinem Leben....seit ich 12 Jahre alt war...habe ich aus dieser sprühenden Zivilisation aufgenommen.
Aber jedes mal wenn ich Giechenland ironischerweise durch Abbilder der Athener Akropolis repräsentiert sehe, stöhne ich...oder zucke zusammen.
Ein wirklich offensichtlicher Grund dafür ist, daß Athen nicht Griechenland ist. Das klassische Hellas war in viele "poleis" - unabhängige Stadtstaaten-aufgeteilt und sehr oft mörderisch miteinander im Krieg. Die Akropolis in Athen ist -ganz einfach- kein Symbol für die Majestät Hellas´, sondern eine Bestätigung der polis von Athen.
Aber da ist noch mehr als das.
Es dauerete bis zur Ära von Lord Byron - daß die Griechen von den postchristlichen, westlichen, europäischen Intellektuellen gelehrt wurden, daß ihr Ruhm und das Zeichen und Symbol ihrer Identität in der vorchristlichen Antike gefunden werden müsse- oder eher in der idiosynkratischen Rekonstruktion des von der "Aufklärung" bevorzugten Klassischen Griechenlands. Von der Ankunft der Christen bis zur osmanischen Invasion war im Gegenteil die hellenistische Identität mit der byzantinischen Christenheit (dieser bewunderswürdigen Zivilisation, die Aphrodisias in Stauropolis umbenannte und tausende von Tempeln in Kirchen umwandelte) identisch. Bis die Türken den Parthenon zur Moschee und dann zu einem Arsenal machten. Für viele Jahrhunderte (mehr Jahrhunderte als er den heidnischen Kulten der glaukopis Athene und dann Mahomets diente) war er eine der Himmelskönigin, der Jungfräuzlichen Gottesgebärerin geweihte Kirche gewesen. Viele der Statuen waren wegen ihrer heidnischen Natur von den Grtiechen selbst entstellt worden, besonders am östlichen Ende, wo eine liturgische Apsis gebaut werden mußte. Ich würde gern zu einem Fond zur Wiederherstellung des Parthenons beisteuern, damit er wieder für die Göttliche Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomos genutzt werden könnte.
Aber das wäre wahrscheinlich sinnlos.. Es gäbe keine Gemeinde, die dort Gottesdienst feiern könnte. Der Akropolis-Hügel war bis zu seinem gezielten Abriß ein Levantinischer Irrgarten aus kleinen Straßen und Alleen, aus fränkischen, osmanischen und griechischen Gebäuden, Häusern, Basaren und Kirchen. Die malerische Szene eines einsamen, fast nackten Felsens - mit einigen beschädigten Steinresten-wie ein offener Mund , dem ein manischer Zahnarzt den nuklearen Krieg erklärt hat, ist ein grässliches Symbol einer Kultur, die sich an farblose, antike Ruinen klammert und das menschliche verachtet, gar nicht zhu reden vom wirklich Göttlichen, das der Ruhm des Hellenismus war, als er Christus und seiner Mutter treu war.
Die gegenwärtige Szene ist nur für die Vorliebe der Aufklärung für nostalgische Erinnerungen an eine lange-vergangene heidnische religiöse Kultur und der passenden Verachtung des Christentums ikonisch. Es ist tatsächlich die gleiche Vorliebe die sich in dem infamen Entwurf für eine europäische Verfassung zeigt, der einen wirklich olympischen Weitsprung vom Antiken Griechenland und Rom zur Aufklärung machte, indem er die dazwischenliegenden Jahrhunderte des Christentums zum verächtlichen Vergessen verurteilte.
In den 1980-ern erwies sich der damaliger Direktor für Antiquitäten als genau durch diesen anti-christlichen Geist gehirngewaschen: er verkündete stolz. daß die Akropolis endlich von allen barbarischen Eingriffen gereinigt wurde. Beinahe 2000 Jahre griechischer Geschichte und Kultur als "Barbareien" abgeschrieben! Was für ein Grieche! Wer braucht Türken, wenn man einen solchen Griechen haben kann!
Ich denke nicht, daß ich heute den Parthenon besuchen möchte- sogar umsonst und sogar wenn er einfach nur zu meinem Vergnügen und meinder Bequemlichkeit völlig von den wogenden Massen von Touristen befreit wäre.
Liebe Leser: nur für einen sinnlosen aber magischen Augenblick: stellen Sie sich vor, wie es gewesen wäre, bergauf zu keuchen, dann um eine Ecke zu gehen- in eine enge, schmuddelige kleine Starße und plötzlich eine Teilansicht des Parthenons sich majestätisch vor Ihnen erheben zu sehen.und -von innen- dem Klang des breitbrüstigen Diakons das ektene intonieren zu hören.
Quelle: liturgicalnotes, Fr. Hunwicke
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