Freitag, 12. November 2021

Zum kontroversen Brief von Msgr. Roche an Kardinal Nichols

Luisella Scrosati kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana das Antwortschreiben von Msgr. Roche, Präfekt der Liturgfie-Kongregvtion, an Kardinal Nichols zu Fragen des motu proprio "Traditionis Custodes".
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"ANTIKE MESSE: DIE AMNESIE VON ROCHE, DER BENEDIKT XVI WIDERSPRICHT"  

Die Antwort, die Msgr. Roche an Kardinal Nichols geschickt hat, um einige Aspekte des Motu proprio von Franziskus über die lateinische Messe zu klären, insbesondere in Bezug auf die Sakramentenausgabe, ist durchgesickert. Der Präfekt für den Gottesdienst hält das antike Ritual für im Widerspruch zur "Ekklesiologie" stehend und widerspricht Benedikt XVI, der seine Würde betonte und klarstellte, daß das Missale von 1962 nie aufgehoben wurde. Und Roche vergisst sogar den Indult von '71, der angibt, welchen Tod der Vetus Ordo sterben sollte. 

Die Antwort von Msgr. Roche, Präfekt der Liturgie-Kongregation auf die Bitte um Klärung einiger Punkte des motu proprio Traditionis Custodes seitens des Erzbischofs von Westminster, Kardinal Vicent Nichols, mit der der Kardinal die dafür kompetente Kongregation fragt, ob die Anwendungsinstruktionen für das motu proprio von 16. Juli zu erwarten seien und sich zu einigen Aspekten fragt, die der Text von TC in der Schwebe läßt, vom vergangenen 28. Juli, ist bekannt geworden.

Der Kardinal fragt u.a. ob Artikel 8 von TC - durch den die "Normen, Instruktionen, Konzessionen und der vorherige Gebrauch , die nicht mit dem übereinstimmen, was das aktuelle motu proprio anordnet, sich auf die Spendung der Sakramente in der außerordentlichen Form  und auf das Breviarum Romanum erstreckt. De Facto bezieht sich TC nicht dfarauf, während Summorum Pontificum in den §§ 1-3 den Pfarrern ausdrücklich die Erlaubnis erteilt. den alten Ritus bei der Administration der Sakramente  der Taufe, der Ehe, der Buße und der Krankensalbung anzhuwenden, wenn das das Wohl der Seelen erfordert", den Ordinarien "die Möglichkeit für das Sakrament der Firmung das vorangegangene Pontificale  Romano zu benutzen und den geweihten Priestern das Brevier von 1962.


Das mindeste, was man sagen kann, ist, daß die Antwort von Msgr. Roche sich nicht durch Eindeutigkeit auszeichnet, denn zum einen heißt es, für die Kongregation sei klar, daß die neue Gesetzgebung ausnahmsweise und begrenzt aufhebt, was bisher erlaubt war," räumt aber gleichzeitig ein, daß TC "nur die Benutzung des Missale Romanum von 1962 und die Eucharistiefeiern betrifft". Kurzum- "ja, nein, machen Sie´s". Solange man dem Leitgedanken des motuu proprio folgt, kann man Ausnahmen dulden und Entwicklungen verhindern: "Es gibt erhebliche Mißvertsändnisse bei den bisherigen Maßnahmen-erklärt Msgr. Roche-mit der Zunahme von Praktiken, Entwicklungen und Förderung, die zu einem nicht geringen Teil ein Wachstum gefördert haben, das von den vorigen Päspten weder vorhergesehen noch gebilligt worden war."

Roche folgt in seinem Brief, der TC begleitet, der ausdrücklichen Linie von Franziskus, laut der die Versöhnung der tradiutionalistischen Welt durch Johannes Paul II und Benedikt XVI mißverstanden wurde, als hätten sie "Wachstum und Vermehrung" sanktioniert. "

Summorum Pontificum hatte allen Priestern des lateinischen Ritus erlaubt, in der Messe ohne das Volk, nach dem antiken Messale zu zelebrieren (Art.2) und auch den Gläubigen erlaubt, daranb teilzunehmen (Art.4) und hatte diese Möglichkeit auch auf die Institute des Geweihten Lebens , den Gesellschaften Apostolischen Lebens  gewährt und vorgesehen, daß das in den Gemeinden  „oft oder gewohnheitsmäßig oder dauerhaft“ geschehen könne, mit Genehmigung der Höheren Oberen (Art. 3): Er forderte auch die Pfarrer auf, die Bitten von stabilen Gruppen anzunehmen, die mit der antiken Liturgie verbunden waren und Feiern an Wochentagen vorsahen sowie an Feiertagen und auch zu besonderen Anlässen (Art. 5). Es ist klar, dass dies ein Regierungsakt ist, der darauf abzielt, antike liturgische Riten aus dem Ausnahmecharakter des indulten Regimes herauszuholen; andernfalls wäre es bei der 1984 vom Quattuor abhinc annos vorgesehenen Gesetzgebung geblieben. Es ist daher nicht klar, wie man sagen kann, dass die früheren Päpste eine Wachstumsperspektive nicht vorhergesehen oder sanktioniert hätten.

Roches Antwort widerspricht nicht nur dem Wortlaut des Motu proprio von 2007, sondern steht auch in keinem Zusammenhang mit dem, was seit vierzig Jahren in der Kirche in Bezug auf den alten lateinischen Ritus passiert ist. "Die Zunahme der Praktiken", wie der Feier der Sakramente, in der alten Form, neben dem alleinigen Gebrauch des Messbuches, war nicht das Ergebnis einer falschen Darstellung, sondern einer Fähigkeit, die die Kirche zu "traditionellen" Institute bereits ab 1988 mit der Bruderschaft St. Peter bis 2006 mit dem Institut vom Guten Hirten zuerkannt hatte. Dann das Motu proprio von Benedikt XVI., das, wie wir gesehen haben, den Gebrauch des alten Rituals für alle Sakramente auch auf alle Priester und Ordinarien ausdehnte.

Die Interpretation des Präfekten der Liturgie-Kongregation,  die sehr an die der Frühstücksgefährten erinnert, die seit Jahren von einem "Geist des Konzils" schwärmten und noch immer schwärmen, geht sogar so weit,nochalant zu behaupten, die offen und ausdrücklich Benedikt XVI widerspricht:"Das Missverständnis und die Förderung der Verwendung dieser Texte, nach einfachen begrenzten Zugeständnissen der vorherigen Päpste, wurden genutzt, um eine Liturgie zu fördern, die sich von der Konzilsreform unterscheidet (und die von Papst Paul VI. tatsächlich aufgehoben wurde) und eine Ekklesiologie, die nicht zum Lehramt der Kirche gehört-". Schade nur, daß Benedikt XVI. genau das Gegenteil gesagt hat; und nicht nur einmal. Der erste Artikel von SP hält die Verwendung der "typischen Ausgabe des römischen Messbuchs, das 1962 vom seligen Johannes XXIII. Damit niemand in diesem Punkt tschwerhörig blieb, bekräftigte Ratzinger im Brief an die Bischöfe vom 7. Juli 2007, daß " ich bezüglich der Verwendung des Missale von 1962 als außerordentliche Form darauf aufmerksam machen möchte, daß dieses Missale nie juristisch abgeschafft wurde und daher grundsätzlich immer erlaubt geblieben ist "

Woher kommt also das (betrügerische) Missverständnis? Falsche und tendenziöse Auslegung der päpstlichen Akte in Bezug auf die antike Liturgie vor dem Pontifikat von Bergoglio; offener und klarer Widerspruch zu dem, was Benedikt XVI. lehrte (wozu  wir jedoch weiterhin in vollkommener Kontinutiät stehe, wie wir behaupten)  und schließlich das Theater des verlorenen Briefes. Kardinal Nichols erinnert Roche an die Existenz eines Indults von 1971, das die Kongregation für den Gottesdienst dem damaligen Erzbischof von Westminster, Kardinal John Carmel Heenan, für alle Bischöfe von England gewährt hat, um den Gläubigen unter bestimmten Umständen die Möglichkeit zu geben, an der alten Messe teilzuunehmen. Diese Umstände betreffen hauptsächlich Trauerfeiern. Unglaublich, aber wahr, Roche, geboren in West Yorkshire, Weihbischof von Westminster, dann Bischof von Leeds und schließlich erster Sekretär und dann Präfekt der Kongregation, die universelle Zuständigkeit für die Anbetung hat, hat keine Erinnerung an diesen Brief und ist nicht in der Lage, ihn im Archiv zu finden. Wenn jemand mit Roche in Kontakt steht, sagen Sie ihm, dass er ihn hier finden kann. 

Aber Roche hat sich trotzdem schon entschieden: "Auf jeden Fall ist zu bedenken, daß Nr.. 8 von Traditionis Custodes alle früheren Normen, Anweisungen, Genehmigungen und Verwendungen aufhebt, die nicht der geltenden Gesetzgebung entsprechen.. Die Institute und Gemeinden des antiken Ritus sind benachrichtigt."

Quelle: L.Scrosati, LNBQ

 

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