Wenn doch nur die schreibenden Journalisten sich abgewöhnen könnten, bei ihren Kollegen abzuschreiben - das dann auch noch nicht einmal richtig, um das Ganze dann -unüberprüft- stolz in ihrem Blättchen dem staunenden Publikum zu präsentieren.
Diesmal ist Focus-Autor P. Seiffert in die Fehlerfalle getappt. In einem halbverstandenen Artikel des italienischen l´Espresso glaubt er, einen miniskandalträchtigen aber auf alle Fälle wenigstens bessermenschliches Kopfschütteln auslösenden Sündenfall des Vatikans entdeckt zu haben.
Da sollen doch die mit dem Hl. Vater in der Papstmaschine nach Mexiko mitfliegenden Reporter einen stolzen Preis für ihr Ticket zahlen- und dafür an der traditionellen "Fliegenden Pressekonferenz" teilnehmen können- wo der Hl. Vater auch mal aus der Schule plaudert und spontane Antworten auf Journalistenfragen gibt.
Unerhört - kein Preisnachlaß, keine Schnäppchen, kein Billigflieger-Angebot für die Berichterstatter oder gar irgendetwas umsonst. (Wie war das doch noch gleich mit dem Empörungschor, der uns unisono über die Wulffsche Vorteilsnahme aus Gazetten und Studios entgegenschallte?)
Leider weiß Autor Seiffert nicht, daß das, seit Päpste per Flugzeug reisen, so usus ist- weiß nicht, daß bei allen Reisen, die der selige Johannes Paul II unternahm, die begleitenden Journalisten auf diese Weise die Reisekosten der päpstlichen Entourage beglichen oder wenigstens begrenzten.
Abgesehen davon, daß die Heimatredaktionen für die Reisekosten ihrer Reporter aufkommen und er selbst zugibt, daß man bei diesen fliegenden Interviews zu hochinteressanten Informationen kommen kann, fragt man sich, warum Autor Seiffert sich über diese seit Jahrzehnten eingespielte Verfahrensweise so echauffiert ( nicht zu reden davon, daß er sie fälschlicherweise für neu hält)
Es muß noch hinzu gefügt werden, daß im Focus-Kommentarbereich keine Kommentare zur Flugpreiselegie freigeschaltet werden, die sich kritisch mit Inhalt und insbesondere den Fehlern auseinandersetzen.
Donnerstag, 1. März 2012
3 Kommentare:
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Tja das kommt halt davon wenn Journalisten gewohnt sind überall 'fer umme' oder 'fer an Abbel un an Ei' reisen und speisen und an kulturellen Veranstaltungen teil zu nehmen.
AntwortenLöschenDann vergessen sie die Realität.
Ich habe gerade mal bei Flugsupermarkt geguggt.
Knapp 7000€ das ist der Preis für einen Flug in der Buisines Class von Rom nach Mexiko.
Die Flugsuche von Rom nach Havanna ergibt gar keinen regulären Flug.
Ja was für eine Extrawurst für die Journalisten!
Sie fliegen ja nicht von Rom nach Cuba- sondern von Mexiko und dann von Cuba nach Italien. Könnte natürlich sein, daß der Focus-Verleger von seinen Journalisten verlangt,ihre Flüge immer selber zu bezahlen.
LöschenAußerdem- es muß ja keiner in der Papstmaschine mitfliegen,und der Herr Seiffert kann gemütlich in seiner Redaktionsstube bleiben und verarbeiten, was die Nachrichtenagenturen hergeben.
Vielleicht hat die schwäbische Sparsamkeit jetzt schon ins Badische abgefärbt. Und der Focus-Verleger verlangt von seinen Mitarbeitern eine Beteiligung an den Reisekosten oder man war halt der Meinung bei Reisen des Heiligen Vaters läuft es wie bei "Events" der Industrie, wo Journalisten schon mal auf Kosten des einladenden Unternehmens "eingeflogen" werden.
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