Sonntag, 5. August 2012

Der Rabe hat noch einmal gesungen, Vatileaks 10

Eigentlich sollte das Ergebnis der Vatileaksuntersuchungen zum Wochenbeginn abgeschlossen sein. Doch jetzt, kurz bevor die vaticanische Justiz ihren Beschluß, ob Paoletto der Prozess wg. schweren Diebstahls gemacht wird oder nicht, bekannt geben wollte, hat dieser sich zu einem weiteren Geständnis entschlossen.

Er hat gestanden, G.Nuzzis Informant "Maria" gewesen zu sein und ihm die Briefe, Papiere und Dokumente übergeben zu haben, die dieser für sein Buch " Seine Heiligkeit. Die geheimen Dokumente Papst Benedikts XVI"  nutzte.
Er betonte noch einmal, allein gehandelt zu haben und machte dann ein weiteres Geständnis: er sei derjenige gewesen, der, optisch und akustisch unkenntlich gemacht, am 22. Februar von Nuzzi in der Fernsehsendung "Die Unberührbaren"  als "Rabe" interviewt worden war.
In diesem Interview hatte er auch gesagt, daß die Sicherheitsvorkehrungen im Vatican  sehr strikt und sehr effizient seien und daß es nach ihm wohl niemandem mehr gelingen würde, erneut Dokumente herauszuschmuggeln. Das hat sich bewahrheitet.
In seinem Haus, das buchstäblich mit den gestohlenen Dokumenten vollgestopft war, hatte er u.a.als Versteck die Playstation seines Sohnes und deren Handbuch ausgewählt.
Noch einmal nach seinen Motiven befragt, sagte er- er habe die negative Beurteilung des Vaticans in den Medien- und da nannte er ausdrücklich das Buch "Vatican Spa" - mit Nuzzis Hilfe korrigieren wollen.


Mit einigen Tagen Verspätung werden nun das Resümee von Staatsanwalt N.Picardi und das vorläufige Urteil Richter P.A.Bonnets erwartet, von denen der weitere Verlauf der Vatileaksgeschichte abhängt.

Einerseits rückt nun zunehmend natürlich auch P.Nuzzi , u.a. als finanzieller Nutznießer des Dokumentendiebstahls und der Verletzung des Postgeheimnissesn des Papstes, in den Blickpunkt. und wird andererseits ersichtlich, daß der Vaticanstaat eben doch kein chaotisch regierter Haufen inkompetenter Kleriker ist, wie ja viele nicht müde wurden, zu behaupten, sondern daß es nur durch die große räumliche Nähe im Apartamento und die Vertrauensstellung Paolettos beim Hl. Vater zu einer Dokumenten"flucht" in diesem Ausmaß kommen konnte.
Beweisend dafür ist ja auch, daß seither kein einziges Papierchen und keine einzige Information mehr in die unbefugten Hände der begierig lauernden "Aufklärer"meute gelangte.


Quelle  Corriere, M.A.Calabrò

6 Kommentare:

  1. Nun bin ich persönlich gespannt, ob auch Euer Rabe sich so zuverlässig meldet wie sonst auch und eiligst davonträgt, was er hier als infos erbeuten kann. Man würde das dann in Kürze am bekannten Ort lesen können.
    Möchte jemand mit mir wetten?

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  2. Antworten
    1. Ein Vogel, der gern auf dem Boot zu eigenem Nutz und Frommen stibitzt. Oder müßte man den dann "Möwe" nennen? In diesem Sinne: an die Bootsbesatzung gerichtet "Euer".

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    2. Es scheint auch anderen aufzufallen, dass die Informationen aus der italienischen Bloggerszene immer sehr aktuell sind. Und dass sich da auch das eine oder andere kommerzielle Internetportal gerne mal bedient - selbstredend ohne Dank, ohne Link und ohne Hinweis.

      Die Blogger dürfen die Infos natürlich gerne weitergeben (ist ja Sinn der Blogozese) und die verlinken ja auch an die Quelle - so wie wir das auch machen, wenn uns auf einer anderen Seite was gefällt..."

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  3. Ja, es ist schon eine Plage mit den Rabenvögeln, ob nun Elster, Krähe, Dohle oder Rabe.

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  4. Tja das ist wohl so mit den Raben.
    Dumm ist nur, dass sie dann jeden Hinweis unterdrücken, das es jenseits vom Rabennest auch noch andere Vögel, die schön singen können, gibt.

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