Donnerstag, 27. September 2012

Wo und wie ab Samstag der "Vatileaks"-Prozess stattfinden wird

Am 29.9. um 9:30 beginnt im Vatican der präzedenzlose Prozess gegen den päpstlichen Exkammerdiener Gabriele und den Elektroniker Sciarpeletti.
Prof Giacobbe, Jurist am Vaticanischen Appellationsgericht, sagte bei einer Pressekonferenz zum Strafmaß, mit dem der Hauptangeklagte zu rechnen hat, es liege zwischen einigen Monaten und 4 Jahren Haft.
Im Video wird als Ort des kommenden Geschehens der einzige Gerichtssaal des Kirchenstaates gezeigt




Die Beschränkung der zugelassenen Medienvertreter auf einen Pool von 10 hat im Vorfeld für einigen Wirbel gesorgt. Besonders die in der AIGAV  ( Internationale Assoziation der beim Vatican akkreditierten Journalisten) zusammengeschlossenen Vaticanisti fühlten sich benachteiligt und ausgegrenzt.
Nun wurden 6 feste, für die gesamte Prozessdauer gültige  Zulassungen erteilt : Osservatore Romano, Radio Vatican, Associated Press, Reuters, Agence France Presse &  ANSA.
Die restlichen 4 Plätze werden alternierend an Vertreter italienischer und nichtitalienischer elektronischer -&-PrintMedien vergeben. Fotoapparate und Kameras, sowie akustische Mitschnitte sind nicht zugelassen.
Wie die Öffentlichkeit bei der öffentlichen Verhandlung aussehen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Darüber erhofft man sich Aufschluß bei der für morgen Mittag angesetzten Pressekonferenz der Sala Stampa.



Hier ein weiteres Video



Wie wird der Prozess geführt werden?
Im Gegensatz zum bspw. italienischen Prozessrecht wird das Verfahren vom aus 3 Richtern bestehenden Richterkollegium unter der Leitung von Giuseppe della Torre geführt- nicht vom Staatswanwalt.
Der Richter befragt die Angeklagten.
Das vaticanische Recht, das nicht dem Angelsächsischen Recht angepaßt wurde, erlaubt alle im Vorfeld erhobenen Befunde, Befragungen und Tatbestände als Beweise zu werten.
Nur wenn eine der Parteien es beantragt oder die Richter es für nötig erachten, werden die Zeugen befragt oder neue Zeugen hinzugezogen.
Wie Pater Lombardi sagte, kann der Hl. Vater jederzeit intervenieren und den Prozess durch einen Gnadenerweis beenden. Aber er sollte- wie Prof. Giacobbe es ausdrückte- wenn das  Verfahren einmal begonnen habe, dessen Ende abwarten.

Kleines up-date aus Rom: Die Verteidigung von Gabriele setzt jetzt ganz auf " reuiger Sünder", nachdem sein erster Verteidiger, der inzwischen sein Mandat zurückgegeben hat, es zuerst mit der Sündenbocktheorie versuchen wollte.

Quelle VaticanInsider Alessandro Speciale

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