Es ist auch von eher kirchenfernen Medien und Zuschauern bei der gestrigen Hl. Messe und der Kanonisierung der 7 Heiligen nicht unbemerkt geblieben, daß der Hl. Vater das in der Liturgiereform "abgeschaffte" Parament des Fanone* trug.
So hat die Internet-Zeitung OrticaLab den langjährigen und guten Freund des Papstes Don Nicola Bux dazu und zu einigen Änderungen der päpstlichen Liturgie interviewt
Überschrift: "Heiliges gehört nie ins Museum"
Warum hat der Hl. Vater das Fanone zum erstenmal wieder in dieser Messe getragen? Die Heiligsprechung fand vor der eigentlichen Eucharistischen Messe Messe statt. Warum diese Änderungen?
Don N.Bux:
Absicht war, die Differenz zwischen dem Ritus der Eucharistischen Messe und den Ausnahmen deutlich zu machen. Heute werden allzu häufig andere sakramentale Elemente in den Messrítus eingeführt, das endet dann damit, daß die Gläubigen nicht mehr klar zwischen dem Eucharistischen Opfer und anderen Sakramenten unterscheiden können und daß die Hl. Messe zu einer Art Programmschema mutiert, das man nach Belieben ausfüllen kann.
Frage:
besteht nicht das Risiko, daß die Wahl " abgeschaffter" Paramente das Bild eines antiquierten Papstes entstehen läßt, der die musealen Bräuche liebt?
Don N.Bux
Überhaupt kein Risiko ! Aber das Zeichen, daß in der Kirche Kontinuität herrscht. Was heilig war bleibt heilig. Das Fanone ist von Johannes Paul II, Paul VI, Johannes XXIII und Pius XII getragen worden. Wir müssen heute verstehen, daß die Paramente nicht menschlichen Moden folgen, sondern Gott ehren sollen. Priester, Bischöfe und der Papst sind Diener Gottes, der Hl. Vater Diener der Diener.
"Der Reichtum der Paramente kann nie groß genug sein" so schrieb der Hl. Franziskus in einem Brief an die Gläubigen "sie sollen mit der Reinheit des Herzens und der Keuschheit des Körpers des Zelebranten korrespondieren."
Das Heilige bleibt heilig und kommt nicht ins Museum!
Der heutige Trend, "aus der Mode Gekommenes" zu musealisieren hat etwas Pathologisches, wenn er nicht dem Zweck der Bewahrung dient. Die Paramente sind großenteils Geschenke des Volkes Gottes, das dazu beitragen möchte, der Liturgie Glanz zu verleihen.
Im Gegensatz zur Seligsprechung ist die Kanonisierung ein feierlicher Akt des Lehramtes, ex cathedra- also unfehlbar- in dem festgestellt wird, daß einige seiner Kinder Gott im Paradies schauen und als Helfer für die ganze Kirche, nicht nur für eine Ortskirche angerufen werden können.
Quelle: OrticaLab/Grana
Die internationale katholische Vereinigung "Tu es Petrus" hat dem Hl. Vater in einer Verlautbarung für die Wiedereinführung des Fanone und seine Treue und Verbundenheit zur glorreichen liturgischen Tradition gedankt.
Darüber drückte Tu es Petrus seine Freude und gleichzeitig die Hoffnung aus, daß sich immer mehr Priester und Bischöfe die päpstlichge Liturgie zum Vorbild nehmen und so die "traurigen liturgischen Phänomene" immer mehr verdrängen. Das Fanone -ein doppelter Stoffkreis- so erklären sie, symbolisiert nicht nur den Schild des Glaubens, der durch den Papst verkörpert wird und der den Glauben schützt , sondern auch die unauflösliche Einheit zwischen der westlichen und der östlichen Kirche.
So wäre das von Zeremonienmeister Msgr. Guido Marini wieder hervorgeholte Parament also nicht nur ein Fingerzeig der Kontinuität sondern auch der Ökumene.
Quelle: AGI/ S.Izzo
* im Deutschen heißt es wohl das Fanon, da es aber in Deutschland kein solches Perament gibt, bleibe ich bei dem italienischen Fanone.
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