Donnerstag, 22. November 2012

Heiligenscheinverbot in Brüssel

Es vergeht fast kein Tag, an dem man nicht von den theophoben Aktivitäten der notorischen EU-Politiker und Abgeordneten berichten muß.
Haben sie mit Mühe und Not der Ernennung des maltesischen Europakommissars Tonio Borg trotz schwerster Bedenken wegen seiner erwiesenen katholischen Glaubensfestigkeit zugestimmt, so ist es jetzt die Slowakei, die ins Visier der Neutralitätstaliban der EU geriet. Warum? Was störte die sensiblen Politiker so?

                                         
Die Notenbank der Slowakei hatte für die 1150-Jahrfeier der Ankunft der Missionare Konstantin-Kyrill und Methodios aus Konstantinopel in ihrem Land ( damals Großmähren) in Brüssel den Entwurf für eine 2 Euro- Gedenkmünze vorgelegt. Der blieb aus Gründen der o.g. "Neutralitätspflicht" ( wem gegenüber eigentlich?)  nicht unbeanstandet, zierten doch die beiden Schutzpatrone des Landes Konstantin-Kyrill und Methodios mit Heiligenschein -zu allem Überfluß vor einem Kruzifix stehend- das Geldstück.
Methodios und Kyrill hatten die Bibel in die damalige Landessprache ( Altslawonisch, das heute noch als Kirchensprache gesprochen wird) übersetzt und von Papst Hadrian II die Erlaubnis erhalten, die Liturgie in dieser Sprache zu etablieren.

Nach Protest und Beschwerde der Europäischen Kommission und einiger ( nicht genannter) Mitgliedsstaaten mußten die Münze nun umgestaltet werden. Die Heiligenscheine, die das Auge so manches Phobikers in Kommission und Parlament derart beleidigten, daß mit posttraumatischen Belastungsstörungen zu rechnen war, mußten weg, das Kruzifix ebenso.
Nun  sind die Heiligen also ihrer Heiligenscheine ledig- zeigen aber das Doppelkreuz, das auch im Staatswappen zu sehen ist. Ob die EU-Zensoren das nicht bemerkt und das Kreuz für einen stilisierten Baum gehalten haben, das so ihrer Umgestaltungswut entging, wer weiß?
    

Quelle :Il Mondo, CantualeAntonianum   

Zum Jahr des Glaubens gibt es eine Sondermünze der Vatikanbank , die wir hier lieber nicht zeigen, um keine schwerwiegenden Gesundheitsschäden bei unseren Volksvertretern zu provozieren  
Das ist leider keine Satire.

Für ganz Mutige:  auf der nächsten Seite kann man die Sammlermünze der Vatikanbank sehen.
Anschauen auf eigene Gefahr! 

Wir haben auf den Hinweis von blogger Juergen hin den Text korrigiert- die Münze ist ausschließlich zur Erinnerung an die Ankunft der beiden Missionare aus Konstantinopel entworfen worden, nicht zum längst erfolgten Beitritt zur Euro-Zone.
Das ändert aber am theophoben Skandalon nichts.

                                  
             




und weil sich hierher sowieso nur die Mutigen trauen und sicher keine hypersensiblen EU-Neutralitätsbeauftragten -hier noch ein schönes Bild von unseren beiden Heiligen mit ihren Heiligenscheinen


                                                     

9 Kommentare:

  1. Die Slowakei hatte doch schon immer ein Kreuz hintendrauf (das doppelte aus dem Staatswappen). Da hatte ich sogar mal eine ewig lang in meiner Küche liegen, weil sie so schön war und ich sie nicht ausgeben wollte. Die spinnen doch bei der EU. Vor allem, müssen dann die Malteken ihre Münzen alle einstampfen?. Da ist ja das Malteserkreuz drauf, das zudem ja auch noch die Kreuzritter benutzt haben ..... puuuuh! Ich habe so eine in meinem Portemonnaie als "Glücksbringer" oder "Schutzmünze" ....

    Und die Österreicher mit dem Stephansdom, was machen die? Und die Deutsche Münze mit dem Kölner Dom darf dann auch nicht mehr genutzt werden?

    Da hatten die Italiener ja mal wieder Glück mit ihrem vorauseilenden Gehorsam, dass sie das Colosseum hinten drauf haben.... Das Christenkiller-Symbol schlechthin.

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  2. Es geht nicht um den "bevorstehenden Beitritt des Landes zur Euro-zone", denn die Slowakei ist schon in der Eurozone. Die normalen Münzen findet man in der Wikipedia abgebildet:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Slowakische_Eurom%C3%BCnzen

    Bei diesen Münzen geht es um die Sondermünze zum "Advent of the Mission of Constantine and Methodius to the Great Moravia - the 1150th anniversary"
    http://2eurocoins.blogspot.de/2012/10/slovakia-2013.html

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    1. Danke Jürgen, für den Hinweis. Ich habe es auch gerade gesehen ... wir werden es schnellstmöglich umarbeiten.

      Die Slowakei hat das Doppelkreuz schon seit 2005 auf ihren Münzen.
      Aber wahrscheinlich war es der Heiligenschein, der die EU-Vertreter gestört hat. Denn Heiligenscheine dürfen heute nur noch Politiker von Rot oder Grün haben.
      Wenn die wüssten, was der Sternenkranz auf der EU-Flagge wirklich bedeutet, die würden glatt die Fahne ändern.

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    2. Danke für die Berichtigung-wir haben den Artikel geändert.

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  3. Ich habe gerade gesehen, daß die neue Münze wohl schon im September in der jetzigen Form vorgestellt wurde.
    http://www.zwei-euro.com/news/artikel/a/2012/09/19/article/motiv-der-slowakischen-2-euro-gedenkmuenze-kyrill-und-method-veroeffentlicht.html

    Aus irgendeinem Grund hinkt die Aufregung der Ursache der Aufregung um zwei Monate hinterher.

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    1. man ist ja- was Brüsseler Beschlüsse angeht, die da in den mehr oder weniger stillen Kämmerlein getroffen werden, auf die Zur-Kenntnis-nahme und Berichterstattung der Medien angewiesen- und ob nun Heiligenschein oder nicht- das interessiert doch Klein Fritzchen Nachrichtenredakteur in den mainstreammedien nicht im Geringsten. Da klafft dann halt mal eine Zeitlücke auch bei uns- was wir mit einem "lieber spät als nie" quittieren, zumal wir ja kein Nachrichtenportal sind. Naja und aufregen tun wir uns auch nicht, wir diagnostizieren und kommentieren nur.
      Und man darf sicher davon ausgehen, daß hier ein Präzedenzfall geschaffen wurde, für andere Beitrittskandidaten, die vielleicht auch Heilige mitsamt den Heiligenscheinen im Sinn haben. Da dachten unsere wackeren Theophoben : wehret den Anfängen !

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  4. Da leider keine Kommentarfunktion im Raum der Stille dieses Blogs vorhanden ist (was ich gut verstehen kann), hier an dieser Stelle - an der es hoffentlich auch passt: Ein super Blog mit wichtigem "Ruheraum"!

    Viele Grüße aus Brüssel, Stefan.

    PS: Zum Beispiel alleine dieser Ausschnitt aus dem Raum der Stille eures Blogs ist großartig, um im hektischen und relativistischen (brüssler) Alltag das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. "...Wir wollen die Außenwelt dadurch verstehen und auf sie einwirken, dass wir uns möglichst intensiv ihren Einflüssen aussetzen. In Wirklichkeit verlieren wir damit mehr und mehr den eigenen Stand und die eigene Mitte; wir werden hin- und hergezerrt; unsere Hilfe wird hilflos; unsere Gaben werden unbrauchbar; wir können uns nicht hingeben, weil wir uns selber verloren haben. Wir bewegen uns in diesem scheinbar aktiven Leben wie auf der Oberfläche einer Kugel, auf der wir mit großer Geschäftigkeit hin- und herrennen. Wohin wir auch gehen, überall sind wir nur an einem Punkt, während alles andere immer wieder unter dem Horizont verschwindet. So steigern wir uns in eine ständig wachsende Hast, da wir durch Schnelligkeit das Leben einholen wollen und meinen, es fehle uns dazu nur die nötige Zeit. Aber jede gewonnene Zeit ist schon wieder verloren, weil ihr das Innen fehlt. Wir müssen von der Oberfläche nach innen in die Mitte der Kugel gelangen; da sind wir beim schnellsten Kreisen in der Ruhe UND ZUGLEICH ÜBERALL GEGENWÄRTIG. Hier sind wir an der Quelle vom Wasser, das ins ewige Leben sprudelt; hier wird unsere Erkenntnis zur Weisheit und unser Handeln zur Liebe. Nur von dieser Mitte aus können wir die Welt wirklich erreichen. ..." (Christliche Meditation als Weg zur inneren Freiheit)

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    1. Danke Stefan!
      Dein Kommentar freut und motiviert uns sehr!

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    2. Lieber Stefan aus Brüssel!

      Ganz herzlichen Dank für die positive Rückmeldung! Es ist aufbauend, zu erfahren, wie manches ausgesäte Wort auf guten Boden fällt und Früchte trägt. Schon manchmal musste ich daran denken, dass solche wertvollen und wohlwollenden Kommentare im „Raum der Stille“ nicht möglich sind. Du schreibst ja, dass Du es gut verstehen kannst. Diese Einrichtung kommt u.a. aus den Erfahrungen im „Haus der Stille“ bei P. Eugen Mederlet OFM. Es war eine Art strenges, franziskanisches Schweigekloster. Hier wurde es so praktiziert, dass jeder nach der gemeinsamen Liturgie, den gemeinsamen Gebetszeiten, Predigten, Vorträgen oder nach dem Empfang des Beichtsakramentes wieder in die Stille ging. Dies war schon allein deshalb so, dass auf diese Weise nichts zerredet wurde. Gegenteilige Erfahrungen haben diesen Weg nur bestätigt.

      Gottes überreichen Segen! :)

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