Mittwoch, 9. Januar 2013

Im Land der Autisten

Während die Neujahrsansprache, die der Hl.Vater am 7.1. vor dem Diplomatischen Corps hielt, die Schlagzeilen aller großen italienischen und auch vieler internationaler Zeitungen erreichte- findet man bei uns nur das Schweigen im Walde.
Es herrscht das belämmerte Schweigen der -nein nicht der Lämmer- sondern der Schafe, hör-und sehbehinderter noch dazu.
Es ist der sicher nicht ohne Bedacht formulierte Satz von der wachsenden Kluft zwischen arm und reich im Gefolge der Finanzkrise, die die Welt nicht akzeptieren dürfe, von der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Besitzenden und Nichtbesitzenden, der es in die Schlagzeilen der internationalen Pressewelt "schaffte". Der ganzen Welt? Nein- in einem autoreferentiellen, transalpinen Nabelbeschauer-land nicht. Kein Wort.
Die Nachrichten-Moderatoren, die sonst mir hochgezogener Braue und schiefem Grinsen sofort Laut geben, wenn das K-Wort* in Rom fällt, waren sich in eisernem Schweigen, Verschweigen einig.
Aus ihrem Dämmerschlaf erwacht wären sie vielleicht, wenn etwas zur HS-"ehe" gesagt worden wäre und die notorischen immer empörungsbereiten Sprachwächter der einschlägigen Zirkel auf den roten Homophobiealarmknopf gedrückt hätten.
Im Übrigen mußten die Redaktionen, die uns zu Weihnachten so großzügig mit ihren -je nach Temperament- larmoyanten, aggressiven, pöbeligen  oder süffisant-hämisch-bösartigen Antiweihnachts- textchen beschenkt haben, wohl erstmal den Festschmaus ( dem sie ganz ohne Grund treu geblieben sind) verdauen und neue Kraft schöpfen, bevor sie wieder zum Katholiken-bashing-Tagesgeschäft übergehen können. Da ist es wohl auch opportun in dieser schrillfreien Zeit, die Meldungen über die verfolgten Christen in aller Welt einfach zu ignorieren, sie stehen einfach zu quer zur Denkschablone. Aber.....



wie das Leben so spielt- hat es durch das Klingeln der Pawlowschen Glocke das Schweigen unserer Medien-Paarhufer beendet und die Reflexantwort folgte sogleich.
Der Speichel tropft, die Säure sammelt sich in den Mägen, das Wiederkäuen des altbekannten, liebgewonnenen Mageninhalts beginnt auf´s Neue und schon hat man bei den Leithammeln dieser desolaten Herde wieder auf Empörungsmodus geschaltet und den Hyperventilationsknopf gedrückt. Die Olochlokratie in den dazugehörigen foren zeigt sich wieder von ihrer "schönsten" Seite.
Was ist passiert?
Die DBK hat den Vertrag, den sie mit dem Kriminologie-Prof. Pfeiffer zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des sexuellen Mißbrauchs durch Priester geschlossen hatte, gekündigt.
Man muß sicher nicht extra erwähnen, daß von Medienseite ganz "zufällig"  vergessen wurde, zu berichten, daß der erste Teil der Studie, die von einer anderen Gruppe erstellt wurde, schon im Dezember veröffentlicht wurde (soviel zum Vorwurf der Verschleierung) und daß jetzt nur die Sicht des gekündigten Herrn Prof. Pfeiffer, die der mit tief betroffener Leichenbittermiene beleidigt zum Ausdruck bringt, wiedergegeben und breit ausgewalzt wird.
Es versteht sich von selbst, daß er sogleich Worte wie Zensur und Kontrolle ins Spiel bringt, ist das Wort Inquisition nicht auch schon gefallen?
Nach einhelliger Meinung der Seilschaft Medien/Pfeiffer hat die DBK anscheinend nicht das Recht, von ihr geschlossene Verträge bei Nichterfüllung zu kündigen und Aufträge zurück zu nehmen und anderweitig zu vergeben. Wer will kann die Stellungnahme der DBK hier lesen
Daß das für den rechthaberischen Kriminologie-Spezialisten eine narzistische Kränkung darstellt, muß wohl  nicht betont werden. Er zählt sich ab jetzt zu den Opfern der Kirche..... tritt unablässig nach,  streut unbewiesene Beschuldigungen ein, schiebt immer neue, nicht überprüfbare Vorwürfe nach- und wendet sich auch schon mal süffisant warnend an seinen potentiellen Nachfolger. Insgesamt ein jämmerliches, wenn auch deutliches Bild gekränkter Eitelkeit, Herr Professor. Hier noch ein Link zum Bericht des BR dazu
alipius hat sich auch seine Gedanken über die mediale Rezeption der Meldung gemacht.

* für alle, die es nicht wissen K-Wort= Kondom
eines der reflexauslösenden Reizworte der Journaille

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