Bei seinem heutigem Besuch bei "seinen" Seminaristen im Seminario Romano Maggiore hat der Hl. Vater- aus dem Stegreif -man kann es nicht anders formulieren- eine außerordentliche Lectio Divina über den 1. Petrusbrief gehalten, den er als quasi erste Enzyklika der Geschichte bezeichnete.
Nach der Frage -ob dieser Brief überhaupt von Petrus geschrieben worden sein könne - was von manchem Theologen bestritten wird, weil er in einem für einen einfachen Fischer vom See Genezareth zu guten Griechisch geschrieben sei und zu tiefe, zu wohlformulierte Gedanken enthalte- die der Hl. Vater dennoch bejahte und dies auch u.a. mit der Mit- und Zuarbeit des Silvanus und anderer Mitchristen der römischen Gemeinde begründete, er habe zudem nicht als Individuum geschrieben sondern "ex persona ecclesiae" , beschäftigte sich der Papst mit der Person des Apostels und erwählten Kirchengründers. .
Durch seine Reise nach Rom- wobei er die schon bestehende erste Gemeinde in Jerusalem der Fürsorge des Apostels Jakobus überließ- habe der Hl. Petrus dem damalige caput mundi den Primat über alle anderen Teilkirchen zuerkannt.
Der Hl. Vater sprach dann über die beiden Worte am Anfang des Briefes, in der Begrüßung, wo Petrus die Empfänger sowohl als Zerstreute als auch als Erwählte anspricht.
Auch heute seien die Christen Erwählte, die die Freude des Christseins empfinden dürften (er sagte: welche Freude von Gott schon vor aller Zeit als katholischer Christ gewollt, in eine katholische Familie hineingeboren zu sein, den Glauben früh empfangen zu haben und von Gott als Priester gewollt zu sein) aber auch Zerstreute, Abgelehnte und Verfolgte - beides gehöre seit jeher zusammen.
Und so dürfe es weder einen falschen Optimismus ("alles ist gut in der Kirche - nein, es gibt Schreckliches, Falsches, Gefährliches in ihr") noch einen falschen Pessismismus ("die Kirche stirbt, alles ist schlecht. Nein die Kirche stirbt nicht, sie lebt und wird immer wieder neu - die Zukunft ist unser !") geben.
"Seit Gott Abraham versprach, seine Nachkommen werden die Erben der Zukunft und die Erben der Welt sein, dürfen auch wir in der Gewißheit leben, Erben zu sein, die Erben der Zukunft. Die Zukunft ist unser."
Hier der Link zum CTV-Video in Gesamtlänge-aber unübersetzt oder -kommentiert.
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