Dienstag, 2. April 2013

Das virtuelle Pontifikat oder was Pater G.Scalese zu sagen hat

In seinem blog " Kein Blatt vor dem Mund"  (senza peli sulla lingua)  hier der Link - schreibt der römische Pater Giovanni Scalese zur medialen Rezeption und Aufbereitung des neuen Pontifikates

"...ich habe den Eindruck, daß gerade ein virtuelles Pontifikat kreiert wird- unter entgegengesetztem Vorzeichen als Gegenpart zu einen anderen virtuellen Pontifikat, dem vorangegangenen.
Wie endeten alle die so schwerwiegenden Probleme, die die Kirche während der Amtszeit Papst Benedikts XVI  erschütterten und die- wie man vielleicht denken könnte- mit ein Grund für seinen Amtsverzicht waren?
Seit 3 Wochen spricht niemand mehr über die Pädophilie innerhalb der Kirche, keiner über Vatileaks und die Gifte, die innerhalb der Kurie zirkulieren, keiner mehr über die IOR.
Alles erledigt?
Hat es ausgereicht, einen neuen Papst zu wählen, um automatisch alle Probleme zu lösen?
Zweierlei ist zu bedenken: entweder war zuerst alles eine Medienkonstruktion oder aber es ist jetzt alles eine Medienkonstruktion.
Es ist unmöglich, daß Probleme, die die Kirche in den Grundfesten erschütterten, sich in Nichts auflösen.
Wohlgemerkt- abgesehen von der Dummheit einer solchen Annahme- es ist bisher keine einzige Reform durchgeführt worden. Die einzige Neuernennung war die des Erzbischofs von Buenos Aires."




Am Ende seines Blogbeitrages warnt Pater Scalese , daß die jetzt gezeigte mediale Euphorie von einem Tag auf den anderen in die gewohnte Feindseligkeit umschlagen könne und er schreibt:
"... in dem Moment, in dem die New York Times beschließt, zum Angriff zu blasen, gibt es kein Halten mehr.
Mögen die Anschuldigungen dann auch alle falsch sein, die einfache Tatsache, daß sie von einer Zeitung zur anderen weitergegeben werden, verwandelt sie in eine "Wahrheit".
Da nützt dann auch das Zeugnis eines Nobelpreisträgers nichts mehr- was einzig zählt, ist was die Medien sagen: eine virtuelle Realität in der virtuellen Welt, in der wir leben."

1 Kommentar:

  1. Pauline aus dem Schlauchboot02.04.13, 14:52

    und wo die New York Times schon im Spiel ist: sie sah sich gerade gezwungen, ihre Erklärung zum Osterfest, das die Himmelfahrt Christi feiere, zu korrigieren.
    Aber über derlei Petitessen geht man als Flaggschiff der Ideologie des Relativismmus wohl locker und zügig hinweg.

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