So heißt das Dekret, das am 15. Juli 1563 bei der 23. Session des Konzils zu Trient approbiert wurde und quasi die Geburtsurkunde der Seminare darstellte.
Schon seit längerem war den Päpsten bewußt gewesen, daß es ratsam wäre, den Priesteramtsanwärtern eine einheitliche Ausbildung angedeihen zu lassen, die bis dahin dezentralisiert in den verschiedenen Bistümern z.B. an Universitäten oder Einrichtungen zur Ausbildung von Ministranten stattgefunden hatte.
Durch Cum Adolescentium Aetas wurde den Diözesen erlaubt, einheitlich Seminare zu gründen, die zugleich theologische als auch pädagogische Aufgaben erfüllen konnten.
Zu den Seminaren sollten ab 1563 Knaben mit Vollendung des 12. Lebensjahres zugelassen werden, die aus legitimer Ehe stammten, über ausreichende Schreib-und Lesefähigkeiten verfügten und auf deren dauernde Treue zum Hirtenamt man rechnen konnte.
Es sollten vornehmlich die Söhne der Armen aufgenommen werden ohne die der Reichen auszuschließen.
Gelehrt werden sollten Liturgie, Spiritualität, Moral, Pastoral, Disziplin und Kultur.
Den Bischöfen wurde ein gewisser Gestaltungsfreiraum eingeräumt.
Tonsur und Habit sollten es den Seminaristen erleichtern, sich der Disziplin zu unterwerfen, zu der ein tägliches Studium der Heiligen Schrift, der Kirchenbücher, Predigten der Heiligen, Sakramentenlehre - mit besonderem Schwerpunkt auf der Beichte-und der liturgischen Riten gehörte.
Sie hörten jeden Tag die Heilige Messe und beichteten einmal monatlich.
Zur Eucharistie wurden sie zugelassen, wenn ihr Beichtvater es erlaubte.
Zur Unterstützung der geistigen und geistlichen Formung der Seminaristen sieht das Dekret verschiedene disziplinarische Maßnahmen vor-bis hin zur Entlassung aus dem Seminar.
Auch den materiellen Unterhalt der Seminare, der die Möglichkeiten der meisten Diözesen überschritt, haben die Konzilsväter vorsorglich zu regeln versucht.
Als Vorbild für die geplanten Seminare dienten ihnen die vom Hl. Ignatius von Loyola 1551 und 1552 in Rom gegründeten Collegien, das Collegium Romanum, das seine Schützlinge im Stile der damaligen Universitäten ausbildete und das Collegium Germanicum, das nach den Ereignissen der Reformation explizit zur Ausbildung des deutschen Klerus ( in streng katholischer Orthodoxie) gedacht war.
Das Dekret wurde allerdings nicht überall sofort und manchenorts auch nicht schnell in die Tat umgesetzt , weil die finanziellen Mittel fehlten.
Es steht außer Frage, daß das Konzil von Trient der Kirche mit Cum Adolescentium Aetas ein wichtiges Erbe hinterlassen hat, das auch heute nach 450 Jahren ein unverzichtbares Instrument zur Förderung der Priesterberufungen darstellt.
Es versteht sich von selbst, daß das Curriculum im Laufe der Zeit immer wieder an die neuen Erfordernisse einer sich ständig verändernden Welt angepaßt werden mußte, um den künftigen Priestern die richtigen Mittel an die Hand geben zu können.
Uns bleibt heute, -nach 450 Jahren- den Weitblick der Konzilsväter respektvoll zu würdigen.
Quelle Osservatore Romanum
Montag, 15. Juli 2013
2 Kommentare:
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Wir sehen, lesen und hören es unentwegt; die Versuche der Profanisierung der Heiligen Mutter Kirche in Form von Aushöhlung und “Entheiligung“ ihrer unfehlbaren Lehre.
AntwortenLöschenIm Soge einer rein menschlichen “Gerechtigkeit“ und “Rechtschaffenheit“ soll die christliche Heiligkeit weichen! Durch einen inflationär aufgedrängten “Humanismus“ freimaurerischer Prägung dieser auch in der Heiligen Mutter Kirche ihre Giftblüten verbreiten. Das erklärte Ziel der VorantreiberInnen des “Weltethos“ / der „Weltreligion“; den mystischen Leib CHRISTI gleichsam auch in dieses menschliche Konstrukt der Selbstüberhöhung einzubinden und zu einer belanglosen „Weltorganisation“ herunterzudeklinieren. Das auf den humanistischen „Heiligen“Schildheben von Persönlichkeiten der Häresie gehört mit zur ersten Phase der „Weltethos“strategie.
Nein, da müssen wir widersprechen. Denn es ist alles viel schlimmer: In der Welt der Kleingeister herrscht eine fürchterliche Langeweile. Die armen Zwerge dort wissen gar nicht mehr, wie sie durch den Tag kommen sollen. Und Schneewittchen will mit ihnen auch nix mehr zu tun haben. Der gingen die Zwerge mit ihrer schlechten Laune auch ganz schön auf den Wecker. Man muss sich das mal vorstellen: Keine bösen Erzkonservativen mehr, über die man den ganzen Tag rumstänkern konnte, um sich wenigstens die eigene kleine Welt schönzureden. Deshalb irren sie jetzt orientierungslos in der katholischen Welt herum - immer auf der Suche nach "Erzkonservativen, Erzkatholischen Fundamentalisten. Das Problem ist, sie finden keine mehr. Die Armen! Sie können einem richtig leid tun.... Wir haben schon überlegt, ob wir ihnen mal mit ein paar Außerirdischen oder sonstigen Verschwörungstheorien dienen können. Aber die sind auch alle weg... Also wir können nicht helfen. Vielleicht beim nächsten Mal?
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