Dienstag, 18. Februar 2014

Eine neue, ganz besondere Perle

Es vergehen ja nur wenige Tage, an denen wir nicht mit einer Perle aus der pontifikalen Wundertüte überrascht werden. Als Frohbotschaft aus dem Kirchenstaat oder der Casa Santa Marta wird uns nun stolz, vor allem aber bis ins kleinste Detail ( wg. der Bescheidenheit & Demut) ausgeschmückt, berichtet, der Bischof von Rom habe seinen argentinischen Paß erneuern lassen,- und oh stupor mundi!- habe zu diesem Zweck ein Digitalfoto, das in 15 ( in Worten fünfzehn für die Annalen des Vaticanischen Archivs) Minuten fertig war (revolutionär) anfertigen lassen und verzichte- obwohl Staatsoberhaupt und Bürger des Kirchenstaates- auf seinen vaticanischen Paß.
Er wolle in aller Demut- so hören wir- seine apostolischen Reisen um die Welt als argentinischer Privatmann in Weiß, namens Jorge M. Bergoglio, antreten.
Vorsichtshalber sollte er aber seinen Diplomatenpass doch mitnehmen, wenn er beispielsweise nach Großbritannien reist, sonst könnte dem Paradeatheisten R.Dawkins doch gelingen, was ihm bei Papst Benedikt XVI verwehrt war- ihn verhaften zu lassen.

Kirchenrechtler und Kenner der Verfaßtheit des Kirchenstaates und des Italien-Vatican-Konkordates bitte nach vorn: wie ist dieser spektakuläre ( natürlich, was auch sonst!) Schritt rechtlich zu bewerten und was bedeutet er in der Konsequenz ?

Quelle: VaticanInsider  Titel "Ich will als Argentinier reisen"   klicken

14 Kommentare:

  1. Zu dem Thema gerade die Pressekonferenz mit P. Lombardi:

    #Lombardi präzisiert: #PapstFranziskus als Staatschef hat vat. Staatsbürgerschaft + Pass. Daneben hat er seine argentin. Papiere verlängert.— Jürgen Erbacher (@JuergenErbacher) 18. Februar 2014

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich gehe mal davon aus, daß nur Leute mit argentinischer Staatsbürgerschaft auch argentinische Papiere bekommen. Also hat der Papst zwei Staatsbürgerschaften.

      Neben den zwei Staatsbürgerschaften hat er auch zwei Namen. Mal nennt er sich "Franziskus" und mal nennt er sich "Jorge Mario".
      Aber vielleicht gilt der Name "Franziskus" nur für innerkirchliche und vatikanische Belange und für rein weltliche gilt der Name "Jorge Mario".

      Jedenfalls sollte er darauf achten, sich vor Beantragung eines Einreisevisums zu entscheiden, wie er heißt und welchen Pass er dann mitnimmt.

      Ich will auch zwei Staatsbürgerschaften und zwei Namen — Achwas! — Was soll die Bescheidenheit? Ich will gleich drei davon.

      Löschen
  2. Ich muss sagen, ich bin fassungslos, einfach fassungslos.
    Das ist wie wenn er sagen täte "naja machen wir halt mal den Job, aber wenn er fertig ist, dann geh ich wieder nach Argentinien zurück"
    So wie wenn jemand halt von seiner Firma nach wasweißich wo geschickt wurde, um dort z.B eine Fabrik aufzubauen, und dazu eben seine eigentliche Staatsbürgschaft behält.
    oder wie wenn morgen Achmed Krazinsiky deutscher Minister wird, und eben weiter russischer oder türkischer Staatsbürger bleibt.
    Das ist nur noch absurd, oder zum Heulen, so als sei dem Papst entfallen, dass er Papst ist!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Warum sollte es Franziskus anders machen als Benedikt XVI. oder Johannes Paul II. ?

      Löschen
    2. Gut möglich, dass die ihre nationalen Pässe beibehalten haben, als sie Papst wurden ... in D gilt so einer ja 10 Jahre lang. Aber, man hat nie etwas darüber in den Medien gelesen ....
      Diese ganze "Nichtmeldung" erinnert mich an meine beruflichen Anfängerjahre in der PR-Abteilung einer Schallplattenfirma, wo wir die "Stars" auch immer in den Medien halten mussten, auch wenn es gerade nichts zu vermelden gab .... dann haben wir auch solche "Geschichtchen" in die Medien gebracht und die Yellow Press hat es dankbar angenommen.
      Die Frage ist aber, hat ein Papst sowas nötig?

      Löschen
    3. Dieser Papst offenbar schon.

      Er scheint eine Lust am Andersmachen zu haben. Und alles, was er macht, wird zur Meldung. Alles wird zur Zuschaustellung der Bescheidenheit und Demut genutzt - koste es was es wolle…
      Nun ging er demütig als Bittsteller hin und bat demütig um Verlängerung seines bescheidenen Passes, obwohl er sich selbst einen ausstellen könnte.

      Übrigens: Bisher wurden noch keine Informationen darüber veröffentlicht, wie viele Lagen sein Klopapier hat. — Das wäre doch mal interessant - oder?

      Löschen
    4. Die Frage, ob er so was nötig hat ist ebenso irrelevant wie die Meldung, daß er einen neuen Reisepaß hat.

      Nebenbemerkung zu allen möglichen Themen:
      Es wird momentan in viel zuviel und viel zu schnell etwas in vermeintlich wichtige Aktionen etwas hinein interpretiert. Das nervt so langsam und im Besonderen, wenn der Kommentator nur eine Meldung, die er gar nicht aus erster Hand hat, sondern auch nur bei einer Zeitungsmeldung abgeschrieben hat (die diese Zeitung bei einer Nachrichtenagentur abgeschrieben und ausgeschmückt hat) für seinen Text verwurstet.

      Ich höre jetzt auf mich zu diesem Thema zu äußern!

      Löschen
  3. Nun, wenn der argentinische Botschafter beim Hl. Stuhl nicht lügt, hat der Papst genau folgende Worte gesagt:
    «Voglio viaggiare per tutto il mondo con il passaporto argentino». Sono queste le parole che qualche giorno fa papa Francesco ha pronunciato di fronte all’ambasciatore del prorpio paese presso la Santa Sede,"
    "Ich will in alle Welt mit dem argentinischen Pass reisen" das dürfte ja wohl klar genug sein, oder? Man kann es sich natürlich auch leicht machen und jeden, der etwas sagt- wie hier der Botschafter- was einem nicht paßt, als Lügner und das Gesagte als Geschwätz oder als Hörensagen um 3 Ecken bezeichnen. Auf Dauer hilft das nicht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Man kann das auch so interpretieren: "Ich will kein Staatsoberhaupt sein, und damit auch nicht für die Weltkirche unabhängig sprechen können."
      Dann soll er es halt bleiben lassen und die hl. Kirche verschonen. Rücktritt wäre nur konsequent - wenn er nicht ganz Besonderes im Schilde führt.....

      Mein Bedarf an "Perlen" ist gedeckt, das Kästchen randvoll.

      Löschen
  4. Es wäre zwar eine Schikane, wenn ein Land, das von Argentiniern ein gültiges Einreisevisum verlangt, auch eines ausgerechnet vom vom Papst haben wollte, wenn der dort hinfährt. Aber lachen würde ich schon, wenn sowas passieren würde.

    AntwortenLöschen
  5. Und da

    http://blog.zdf.de/papstgefluester/2014/02/18/jetzt-geht-es-los/#more-2530

    ist ja auch noch ein ganz tollllles Papstfoto. Seine Fans werden vor Begeisterung über so viel Volkstümlichkeit aus den Patschen kippen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Im Grunde hält er sich ja die ganze Zeit, wenn er italienischen Boden betritt dortselbst illegal auf, weil er als Argentinier (= nicht Eu Bürger) ja wohl ein Touristenvisum gebraucht hat, um damals zum Konklave überhaupt in Italien einreisen zu können, das dürfte schon lange abgelaufen sein!
      Ich kann mit der ganzen Geste echt nix anfangen und fühl mich auch irgendwie veräppelt, um es mal neutral auszudrücken.

      Löschen
    2. Ich werd' das Gefühl nicht los, daß da ein Clown rumsitzt. Immerhin: Hatte man noch nie......

      Löschen
    3. Als Udo Lindenberg in einem dummen Lied den damaligen Papst Johannes Paul II als "bunte Puppe da" bezeichnete, war ich zwar grad aus der Kirche ausgetreten, aber ich fand schon dass Lindenberg da schwer daneben lag.
      Würde er heute von der "weißen Puppe da" singen, hätte ich Schwierigkeiten, zu erklären warum das ein blöder, dummer Text ist.
      (Nebenbei ich kannte mal einen alten Hindu, der alles was er vom Papstamt wusste, aus besagtem Lindenberg Lied hatte. Der Mann sprach immer abfällig von den bunten Klamotten, die der Papst (jetzt Benedikt XVI) wahllos anziehen täte. Ich habe ihn dann gefragt "Wollen Sie wissen, was die Farben bedeuten?" Er sagte "Ja" Ich habe es ihm erklärt und seitdem hat er nie wieder was negatives über den Papst und dessen bunte Klamotten gesagt, im Gegenteil er fand das total gut, dass die Farben einerseits das Kirchenjahr bedeuten, und andererseits die Hierarchie bezeichnen und auch in der Messe, der Pileolus während des Hochgebetes abgenommen wird, und so Sachen).

      Was ich sagen will, mich machen diese seltsamen Gesten hilflos und unsicher, als stünde der Felsen Petri nicht mehr fest.

      Löschen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.