Donnerstag, 17. Juli 2014

"Tiefschlag für den Vatican von den Fans von Papst Scalfari"

So beschreibt Antonio Socci die Situation nach dem zweiten Scalfari (Nicht)Interview, garniert seine Schlagzeile aber noch mit einer Anspielung auf Pinocchio "Was für ein Papocchio"
Als er den Artikel verfaßte war das erste- gestern zunächst wieder aus der Versenkung geholte-Scalfari-Interview noch nicht wieder zurückgezogen worden.

Lesen wir was Antonio Socci schreibt - hier geht´s zum Original    klicken

"Was für ein Papocchio . Tiefschlag für den Vatican von den Fans von Papst Scalfari"

"Was passier denn jetzt im Vatican? Gibt es irgendeinen Spaßvogel, der Papst Bergoglio sabotieren will, oder handelt es sich um eine Art Selbstsabotage? Oder ist es ein stille und unhörbare Herausforderung von Papst Franziskus gegen seine Feinde, die da im Gange ist?

Der Vatican hat kaum das Ereignis vom vorigen Sonntag- schlecht genug- veröffentlicht, das zweite Interview des Papstes für Scalfari, als Pater Lombardi-Pressesprecher des Hl. Stuhls  es auch schon mit Überschallgeschwindigkeit- auch zur Erleichterung der Kardinäle- in den entscheidenden Punkten dementieren mußte- und etwas noch Beklagenswerteres passierte.

Erinnern Sie sich an das erste Scalfari-Interview, das explosive, vom 1. Oktober des vergangenen Jahres?

Es wird  nicht nur wieder auf die offiziellen Seite des Vaticans aufgenommen, sondern unter den offiziellen Reden des Papstes gelistet, also - wenn  wir das richtig verstehen- als magistraler Akt, als lehramtlich betrachtet.
Eine Tatsache, die um wenig zu sagen-explosiv ist.



Erinnern wir uns noch einmal an alle Tatsachen. In jenem Interview schrieb der Journalist dem Papst Erklärungen zu, die so beklagenswert und beängstigend waren, daß die Erschütterung vieler Katholiken und die Verlegenheit des Klerus "explodierten".
Im Vatican versuchten sie, zu verstehen, was zu tun sei. Sie veröffentlichten am nächsten Tag, am 2. Oktober- das Interview im Osservatore Romano. Es sieht so aus, als sei diese Initiative nicht vom Papst selbst ausgegangen.

Pater Lombardi versuchte in jenen Tagen die generelle Erschütterung zu stoppen, indem er versicherte, der Papst habe den Text nicht persönlich durchgesehen ( den Scalfari zur Beglaubigung zum Hl. Stuhl geschickt hatte).
Die ultra-bergoglianische Zeitung "VaticanInsider" erkannte, daß " der Artikel in der Tat Ausdrücke enthält, die man Papst Franziskus schwerlich zuordnen kann".
Aber bis zur offiziellen Distanzierung dauerte es -einigermaßen peinlich-mehrere Wochen. Sie kam am 15, November, als entschieden wurde, diesen Text von der offiziellen Vaticanseite des Papstes zu entfernen.
(www.vatican.va)

Bei dieser Gelegenheit verrenkte sich Pater Lombardi etwas, als er erklärte,daß "das Interview im Allgemeinen glaubwürdig sei-aber nicht in einzelnen Bewertungen, deshalb habe man es zurückgezogen, damit es nicht als konsultierbarer Text auf der Seite des Hl. Stuhles stehe. Indem man es tolerierte habe man Mißverständnisse über die Natur des Textes hervorgerufen. Es gab einige Mißverständnisse und Debatten über seinen Wert. Entschieden hat das Staatssekretariat."

Erinnern wir uns an die  beunruhigendsten Inhalte des Interviews.
Scalfari schrieb dem Papstt diese unglaubliche Erklärung zu. Auf die Frage, ob es das Gute objektiv gäbe und wer es erhalte, habe der Papst geantwortet:
"Jeder von uns hat eine Vision des Guten und auch des Bösen. Wir müssen jeden aufrufen, dem entgegen zu gehen, was er für das Gute hält.....jeder hat ein eigene Idee vom Guten und vom Bösen, er sollte sich entscheiden, dem Guten zu folgen und das Böse bekämpfen. Das Böse, so wie er es versteht."

Diese Worte standen im Widerspruch zu 2000 Jahren Lehramt der Kirche und der Hl. Schrift  ( es genügt, an die 10 Gebote zu denken, die Moses von Gott erhielt), und sie konnten so von jedem genutzt werden, die eigenen Taten zu rechtfertigen, auch von Stalin, oder von Hitler. Auch sie- mit ihren Verbrechen- folgten ihrer (perversen) Idee von Gut und Böse.

Es gab noch mehr Beuruhigendes, was dem Papst zugeschrieben wurden:  Proselytismus als "Erzdummheit", die ausweichende Antwort auf die Verurteilung der Befreiungstheologie durch Papst Wojtyla, der Satz "ich glaube an Gott. Nicht an einen katholischen Gott, es gibt keinen katholischen Gott, es gibt Gott,"
Die wohl schwerwiegendste Verurteilung seiner Vorgänger (die Oberhäupter der Kirche selbst sind Narzissten geblieben, umschmeichelt und gereizt von ihre Höflingen. Der Hof ist die Lepra des Papsttums.") erschien wie ein Eigentor, weil -wenn es einen Papst gibt, der von allen umschmeichelt wird, dann ist es Bergoglio ( und jeder hat seine Höflinge).

Jetzt wird also dieses ganze Interview, von dem der Vatican sich distanziert hatte,  vom selben Vatican, der es zurückzog, erneut veröffentlicht.
Auf den Wunsch dessen, der damals im Staatssekretariat die Löschung beschloss? Über dem Staatssekretariat steht nur der Papst.Ist er es, der wollte, dass es erneut veröffentlicht werde? Warum dieses Umdenken? Wer soll herausgefordert werden? Die Kardinäle? Und warum?

Zum Schluss die aufrüttelndste Frage: Das Interview wurde nicht -wie man denken könnte -als Teil von Pressemitteillungen wieder öffentlich gemacht, sondern als Teil des päpstlichen Lehramtes- der Reden.

Das alles macht die Sache enorm schwerwiegend.Tatsächlich hatte Lombardi als Motiv für die Zurücknahme des Interviews erklärt, man wolle keine Verwirrung stiften, es handele sich nicht um etwas Lehramtliches.
"In der Substanz"-so sagte er-" hätte man Verwirrung über die Natur des Textes gestiftet, wenn man es toleriert hätte, Es gab einige Verwirrung und Diskussionen. das Staatssekretariat hat so entscheiden."

Dieses Interview konnte im eigentlichen Sinn nicht als lehramtlich verstanden werden. Und jetzt? Hat sich wieder alles geändert?

Und diese abenteuerlichen Erklärungen, die dem Papst zugeschrieben werden, beispielweise über das Konzept des Guten und Bösen, muß das jetzt als lehramtlich befolgt werden, obwohl es auf ganzer Breite dem Lehramt aller Zeiten und der Hl. Schrift widerspricht?

Wir wissen, daß die Päpste keine absoluten Herrscher sind. Wie das I, Vaticanische Konzil dogmatisch lehrt, müssen sie innerhalb klar umschriebener Grenzen agieren: sie sind gerufen, das "depositum fidei" zu bewahren und es so ihren Nachfolgern zu übergeben. Sie können es weder erfinden noch es ( auch in Teilen) verleugnen noch es verzerren.

Wie Benedikt XVI immer wiederholte: die Kirche gehört Christus und nicht den Päpsten. deshalb ist es Aufgabe eines jeden Papstes das "depositum fidei" so zu hüten, wie es ihm übergeben wurde- die Tradition der Kirche ist rechtlich bindend. Das Lehramt jedes Papstes muß sich in das gemeinsame kirchliche Lehramt aller Zeiten einfügen.
Das ist das Problem auf das Papst Bergoglio eine Antwort geben muß."
Quelle: www.antoniosocci.com LoStraniero

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