Sonntag, 7. Dezember 2014

Wie voll ist voll?

Oder wie man auf interessierter Seite  gezwungen ist, wegen eigener Vorgaben aus schwarz weiß und aus weiß schwarz zu machen......
Im nicht mehr so neuen Pontifikat gab und gibt es viel Neues, vom Amtsverständnis und Stil des Amtsinhabers, seiner Affinität zu Interviews mit Laienpresse & Atheisten, über das Engagieren außervaticanischer und außerkirchlicher Berater, PR-Manager und Fachleute der verschiedenen Art bis hin zum doch eher lässigen Umgang mit der Wahrheit gegenüber der Öffentlichkeit.
Auch in der Medienpolitik des Hl. Stuhls hat sich manches getan, während man zur Regierungszeit Benedikts XVI dazu neigte, wahrheitsgemäß zu infomieren, allerdings immer eher Erfolgreiches, Schönes, Positives herunterzuspielen. Bestes Beispiel: die immer falschniedrigen Teilnehmerzahlen bei den Generalaudienzen, da wurden nur die ausgegebenen Eintrittskarten gezählt-und Schluss.
Das hat sich jetzt grundlegend geändert.
Order an alles, was mit Medien zu tun hat: auf keinen Fall darf es auf dem Petersplatz leerer werden!
Dazu hat man sich schon allerlei wirklich Originelles einfallen lassen.
Eines aber ist ganz klar: jetzt rächt es sich, daß manche Medien und manche Vaticanisti oder andere Zeitgenossen, die sich dafür halten, die die -noch dazu gewohnheitsmäßig falsch niedrigen- Pilgerzahlen als Munition und zur gezielten Propaganda gegen Papa Benedetto einsetzten, die beweisen sollten, wie unpopulär er doch sei  (was wiederum als Bewertungsmaßstab für sein Pontifikat herhalten sollte)- jetzt stehen sie vor dem Phänomen abnehmender Teilnehmerzahlen, was ja eigentlich zur identischen Schlussfolgerung führen müßte- und deshalb jetzt auf Biegen und Brechen ignoriert, geleugnet, lügenhaft schöngeredet und manipuliert werden muß.
Wir haben kein Mitleid mit ihnen, diese Grube in der sie (z.B. die Herren Politi und Vatileaks-Nuzzi, der allerdings längst wieder in dem Nirwana verschwunden ist, aus dem er nie hätte auftauchen sollen, unsere deutschen Kommentatoren dieser Spezies erwähnen wir gar nicht erst, weil denen auch noch die geringsten Qualifikationen fehlen) jetzt herumzappeln, haben sie sich selber gegraben. Wohl bekomm´s!

Lesen wir was "Le cronache di Papa Francesco" dazu schreibt:    hier im Original   klicken
Hier in unserer Übersetzung:

                                            "Macht diesen Platz nicht leer!"
 "Die Medien können zurEvangelisierung genutzt werdem, aber sie können sich auch als sehr gefährlich erweisen, besonders, wenn sie vom Todfeind unseres Heils benutzt werden.
Es ist kein Zufall, daß Marschall McLuhan immer daran erinnert hat, daß der Fürst der Welt ein großer Kommunikator ist.
Es ist daher gut, zwischen medialer Popularität und der Verehrung durch das Volk zu unterscheiden.
Seit ungefähr einem Jahr hören die Unterstützer ("Tifosi") des Papstes nicht mehr auf, zu wiederholen, daß die Kritiken ungerechtfertigt sind, weil die Plätze voll sind. Nun gut, wir haben den Zustrom der Gläubigen zu den Mittwochs-Katechesen in den letzten beiden Jahren verfolgt und dabei mehrere interesssante Dinge entdeckt.



Zuerst muß man daran erinnern, daß Papst Franziskus im Verlauf des Jahres des Glaubens gewählt wurde, daß also viele Pfarrgemeinden und Geistliche Bewegungen ihre Teilnahme an den Audienzen, die einer intensiven und koordinierten Vorbereitung ( z.B.Reservierungen) bedürfen, bereits vor dem Rücktritt Benedikts XVI geplant und organisiert hatten bzw- dabei waren, das zu tun. Alle italienischen Diözesen haben -ohne Ausnahme- und ohne die regionalen Bischofskonferenzen zu vergessen, alles so vorbereitet, daß der Petersplatz bei jeder Gelegenheit voller Pilger war. Und Pilger sind keine Touristen.
Es war nur gerecht und natürlich, daß jede Diözese während des Glaubensjahres dem Nachfolger Petri begegnen  konnte, um seinen Segen zu empfangen. So waren also die vollen Pätze von 2013 bereits 2012 vorgesehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Sympathie für den neuen Papst nicht wichtig gewesen wäre.
Bei der Generalaudienz dieser Woche, am 3. Dezember,  hat der TV-Kommentator bekräftigt, daß man auf den bereitgestellten Bildern einen steten Zustrom von Pilgern sehen könne. Geben wir es zu: er hat dick aufgetragen.

Wie man im Gegenteil auf den Fotos des Osservatore Romano sehen kann, leert sich der Platz seit dem letzten September. Bei manchen Audienzen haben sie 100-bis 200 Menschen in jedes von Barrieren umgrenzte Karree gesetzt, die anderen ( trotz freier Plätze) aber draußen stehen gelassen, um den Platz voller erscheinen zu lassen, so wurde die Tour mit dem Papamobil erleichtert und gleichzeitig ein längerer Kontakt mit der Menge suggeriert.

"Unser" Kommentator hat auch hinzugefügt, dass zahlreiche andere Gruppen in der Aula Paolo VI wären. Das ist ebenfalls falsch oder unkorrekt, weil- wenn das Wetter kalt und regnerisch ist, die kranken Pilger immer die Audienz auf einem Bildschirm in der Aula verfolgten, nachdem der Pontifex sie begrüßt hat.
Aber dieser Willkommensgruß an die Kranken wird von Franziskus´ Medienfans als absolute Neuigkeit verkauft.
Der unmittelbare Vorgänger von Franziskus- also Benedikt XVI- hat auch immer vor der Audienz auf dem Platz die Kranken in der Aula gegrüßt, aber die damaligen Fotografen hatten kein Interesse daran, das abzubilden.
Wenn die Aula Paolo VI überfüllt war, hat man eine bestimmte Zahl von Pilgern auch in die Basilika gesetzt, so daß  der Papst eigentlich gezwungen gewesen wäre, 2 Audienzen abzuhalten, weshalb man die Katechese auf dem Petersplatz organisierte- und Regen, Wind und Kälte ertrug.

Was ist das Ziel der Medien, daß sie uns immer weiter so aufgeblasene Teilnehmerzahlen präsentierenn? Fürchten sie, dass der "Honigmond" ( Flitterwochen) mit dem regierenden Papst vorbei sein könnte und benutzen sie das "der Platz ist voll" um dieses Phänomen zu leugnen?
Im Klartext: wir denken, dass man im Vatican anstatt die Plätze zu füllen, lieber- besonders vor der Geburt des Herrn-die Herzen mit dem Licht und der Wärme des Göttlichen Kindes aus Bethlehem füllen sollten."
Quelle: Le chronache di Papa Francesco, Benoît-et-moi

Den PR-Managern des Hl. Stuhls und den Schönfärbern in den Redaktionen  ins Stammbuch:
Angelus Silesius
"Wäre Gott auch tausendmal geboren, er wäre vergeblich geboren, wenn er nicht in deinem Herzen geboren würde."

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