Donnerstag, 6. August 2015

Die Regensburger Rede neu lesen

Im heutigen Leitartikel in La Nuova Bussola Quotidiana fordert Robi Ronza seine Leser auf, die Regensburger Rede noch einmal zu lesen. Dem schließen wir uns an. Hier geht´s zum Original: klicken

"DIE  REGENSBURGER REDE LESEN, UM DIE WAHRHEIT UND VERNUNFT WIEDER ZU ENTDECKEN"

" Angesichts der drängenden Probleme und der gegenwärtigen Konfusion wird es meiner Meinung nach immer wichtiger, die historische lectio magistralis, die Benedikt XVI am 12. September 2006 in Regensburg hielt, nicht zu vergessen. Auch als Regensburger Rede bekannt, wurde sie Ziel einer Desinformationskampagne, die in der muslimischen Welt ausufernde und auch blutige Reaktionen hervorrief-
Die wiederum führten u. a.zu einer Verdunkelung der wesentlichen Inhalte der Rede, die eigentlich die notwendige Verbindung zwischen christlichem Glauben, Wahrheit und Vernunft abhandelte. (Der Verweis auf den Islam, der so viel Lärm verursachte, ist in der Tat nur ein einfacher Einwurf)

Heute -Dank des Internets- jedem zugänglich, nahm Benedikt XVI in der Regensburger Rede  klicken in stark komprimierter Form wieder auf, was Johannes Paul II 1998 in seiner Enzyklika "fides et ratio" geschrieben hatte, die heute noch aktueller ist, als zu der Zeit, in der sie verfaßt wurde.
Wir leben in einer Epoche der Desorientierung und der Konfusion, die in vielerlei Hinsicht eher der Spätantike ähnelt als der jüngeren Vergangenheit.
Vielleicht  noch größer als in jener Epoche der letzten Jahrhunderte des Römischen Imperiums und der ersten des neuen mittelalterlichen Europas ist die Krise des Vertrauens darein, dass man sich mit Hilfe der Vernunft der Wahrheit friedlich annähern könne, als etwas für alle Wahres und Gutes.
Wie man heute jeden Tag sehen kann, ist diese Krise bis  in das christliche Volk vorgedrungen, sogar bis in die Kirche.
Im Kontrast dazu überrascht die Standfestigkeit der ersten Jahrhunderte, wie sie Gustave Bardy in seinem- vor einigen Jahren vom Mailänder Verlag Jaca Book neu aufgelegten Buch "Die Bekehrung zum Christentum" meisterhaft und ausführlich dokumentiert hat.

Alle Argumente, die heute vorgebracht werden, um den Dialog aus einer Methode zu einem Inhalt zu machen, enden in sich selbst- begraben unter einer klebrigen Flut von "Nächstenliebe" , die in den ersten Jahrhunderten hundertmal mehr wog als heute.
Und dennoch waren sie damals- wie die antiken Zeugnisse in Bardys Buch zeigen, viel besser fähig, sich selbst treu zu bleiben- als viele heute in Europa und allgemein im Westen, die viel weniger riskieren (jedenfalls heute- wenn man auch nicht weiß wie lange noch).
Und doch ist es wahr, daß wir gegenüber den Menschen der Spätantike einen spezifischen Nachteil haben.
Wir leben in einer Zeit, in der die Hoffnung die Wahrheit zu finden kleiner geworden ist als je zuvor.+
Die Epoche, die vorgab das Monopol auf die Vernunft zu haben, hat ihren Weg verloren.
Und genau deshalb hat sie auch die Hoffnung auf die Wahrheit verloren.
An diesem Punkt ist es überraschenderweise der Glaube, der der Vernunft zu Hilfe kommt.

Andererseits bekräftigte Benedikt XVI in seiner Regensburger Rede die Überzeugung, "daß ein Handeln gegen die Vernunft auch ein Handeln gegen Gottes Wesen ist, das sei nicht nur ein griechischer Gedanke sondern ein allgemeingültiger.
Das ist"- fügte Benedikt hinzu "eine tiefe Übereinstimmung zwischen dem -was im besten Sinne griechisch ist und dem Glauben an Gott auf dem Fundament der Bibel."
Eine Übereinstimmung, die keine folgende "Inkulturation" mehr auf´s Spiel setzen konnte. Viel weniger noch-sagen wir- eine Inkulturation ( als ob die je nötig wäre) durch die aktuelle Massenkultur des Globalisierungszeitalters, die u.a. nicht so universal ist, wie sie vorgibt.

Wenn das gesagt ist, ergibt sich das Problem,einen Referenzpunkt für eine immer mehr zerfließende Gesellschaft zu finden, aber das ist nicht die Kernfrage,
Gemessen daran, kann man keine Häuser mehr auf Felsen errichten, es werden schwimmende Häuser gebaut, neue Archen, die in der Lage sind, sich auch im Meer der Postmoderne über Wasser halten zu können Es lohnt nicht mehr. den Glauben und die Vernunft gegen ein " wir haben uns alle lieb"  ("volemmose bbene") einzutauschen, das keinem hilft, am allerwenigsten denen, denen wir helfen wollen."
Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Robi Ronza



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