"SYNODE UND HOMOSEXUALITÄT. DAS WORT DES HEILIGEN PAULUS, OHNE ZENSUR"
"Seit die Synodenväter begonnen haben über den dritten Teil des Basisdokumentes zu diskutieren, den mit den kontroversesten Punkten- wird uns bei der hl.Messe jeden Tag ein Abschnitt aus dem Brief an die Römer, einem theologischen Meisterwerk des Apostels Paulus, vorgelesen.
Auch das ist ein Zufall. Genau wie am 4. Oktober, dem Sonntag zum Auftakt der Synode, als in allen Katholischen Kirchen der Welt während der Messe die Worte Jesu aus dem Markus-Evangelium erklangen "Der Mensch trenne nicht das, was Gott zusammengefügt hat."
Heute hat das zufällige Zusammentreffen von Synode und Missale nichts mit der Unauflöslichkeit der Ehe zu tun, sondern mit einem anderen heißen Thema: der Homosexualität.
Am 12. 10., Dienstag, las man einen Text aus dem 1. Römer-Brief -Verse 16 bis 25.
In ihnen schickt Paulus voraus, daß von der Schöpfung der Welt an und danach die unsichtbare Perfektion Gottes durch die Werke, die er vollendete, durch die Vernunft erkannt werden kann- sowie seine ewige Macht und Göttlichkeit.- und er definiert jene als unentschuldbar, die- obwohl sie Gott kennen- ihm als Gott weder die Ehre erweisen noch ihm danken, sondern in ihrem Denken in Nichtigkeiten verfallen, sodaß ihr unverständiges Herz sich verfinstert...."
Und so geht es weiter:
" Sie erklären sich für weise und sind zu Toren geworden. Sie vertauschen die Herrlichkeit des unsterblichen Gottes mit der sterblichen Gestalt des Menschen, von Vögeln, Vierfüßlern und Reptilien. Deshalb überließ sie Gott der Unreinheit, nach der ihr Herz begehrt, sodaß sie gegenseitig ihre Leiber schändeten."
Am selben Dienstag, 12.10., endete die Lesung damit.
Am Tag darauf ging es mit dem Römerbrief weiter.
Aber Kapitel 1 des Römerbriefes endet nicht hier- und auch wenn das Missale schamhafterweise jenen Teil ausläßt, so wissen die Synodenväter doch genau, was er enthält.
Paulus fährt fort, nach Strich und Faden zu erklären, was er mit den Worten Unreinheit und jenen, die ihren eigenen Körper schänden, gemeint hat.
Hier also das erschreckende Finale des 1. Kapitels des Römerbriefes:
" Deshalb überließ sie Gott ihren schändlichen Leidenschaften. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr gegen den widernatürlichen. Ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander. Männer trieben mit Männern Unzucht und empfingen so den gebührenden Lohn für ihre Verirrung.
Und weil sie es verschmähten, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, überließ sie Gott einer verworfenen Gesinnung, sodaß sie taten, was nicht recht ist und nun voll sind von jeglicher Ungerechtigkeit, Bosheit, Habgier, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mordlust, Streitsucht, Hinterlist, Niedertracht. Sie sind Ohrenbläser, Verleumder, Feinde Gottes, Frevler, stolz, angeberisch, erfinderisch im Bösen....Sie kennen wohl Gottes Satzung, daß alle, die dergleichen tun, den Tod verdienen, dennoch tun sie es nicht nur selbst, sondern spenden noch denen Beifall, die so handeln."
Wenn das der Hl. Paulus sagt, ist es klar, daß die Synodenväter, die die doktrinalen und pastoralen Paradigmen der Kirche in Bezug auf die Homosexualität verändern wollen, einige Schwierigkeiten haben werden, ihre Vorschläge mit dem zu harmonisieren, was für immer das "Wort Gottes" ist, wie in der Messe nach jeder Lesung verkündet wird.
Es wird aber auch immer offensichtlicher, daß in vielen Bereichen der Kirche die Wahrnehmung homosexueller Praktiken als Sünde immer mehr als Relikt aus der Vergangenheit betrachtet wird.
In gutem Frieden mit dem Katechismus der Katholischen Kirche- nicht dem von einst, sondern dem neuen von 1997, der noch die "Sünde der Sodomiten" enthält- unter jenen Sünden, die zum Himmel schreien, zusammen mit vorsätzlichem Mord, der Unterdrückung der Armen und dem Raub der Löhne der Arbeiter.
Sicher - kann demjenigen, der vorschlägt HS-Praktiken zuzulassen, immer entgegnet werden, daß eine solche Zustimmung außerhalb der Schrift sei (praeter scripturam). Außerhalb wenn nicht sogar gegen die Hl. Schrift, wie es der Waldenser-Pastor Paolo Ricca 2011 sagte, als er sich gegen seine Mitbrüder wandte, die gerade den Weg für gleichgeschlechtliche Ehen frei gegeben hatten.
Aber auch im katholischen Lager fehlt es nicht an Theologen und Bischöfen, die sich mühen, zu erklären, daß Paulus nicht wörtlich zu nehmen, sondern im Kontext seiner Zeit zu interpretieren sei, beinflußt von den Vorurteilen mit patriarchalischem Stempel und von einer heute inakzeptablen ethnisch-religiösen Mißachtung.
Die französisch-deutsche "Schattensynode", die im vergangenen Mai in der Gregoriana stattfand, und deren Protagonisten heute in der wirklichen Synode sitzen, hat diese moderne Re-lecture der Hl. Schrift im Licht des aktuellen, zeitgenössischen Denkens unterstützt."
Quelle: Settimo cielo, L´Espresso, S. Magister
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