Samstag, 26. Dezember 2015

Zwei Päpste, zweimal Urbi & Orbi

URBI & ORBI
2005 und 2015

Papst Benedikt XVI am 25.12.2005:

"Ich verkünde euch eine große Freude … Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr." (Lk2, 10-11). 
Heute Nacht haben wir wieder die Worte des Engels an die Hirten gehört, und wir haben von neuem die Atmosphäre jener heiligen Nacht erlebt, der Nacht von Bethlehem, als der Sohn Gottes Mensch geworden ist und mit seiner Geburt in einer armseligen Grotte seine Wohnstatt unter uns aufgeschlagen hat. An diesem feierlichen Tag hallt die Verkündigung des Engels nach und ist auch für uns Menschen des dritten Jahrtausends eine Einladung, den Retter aufzunehmen. Möge die heutige Menschheit nicht zögern, ihn in ihre Häuser, in die Städte, die Nationen und in jeden Winkel der Erde eintreten zu lassen! Sicher, im Laufe des eben zu Ende gegangenen Jahrtausends, vor allem in den letzten Jahrhunderten, sind auf technischem und wissenschaftlichem Gebiet sehr viele Fortschritte gemacht worden, und wir können über umfangreiche  materielle Möglichkeiten verfügen können. Der Mensch des technologischen Zeitalters ist jedoch in Gefahr, Opfer ebendieser Erfolge seiner Intelligenz und der Ergebnisse seiner Handlungsfähigkeit zu sein, wenn er sich auf eine geistliche Atrophie, auf eine Leere des Herzens zubewegt. Darum ist es wichtig, daß er sich mit seinem Geist und seinem Herzen diesem Heilsereignis der Geburt Christi öffnet, das imstande ist, dem Leben eines jeden Menschen neue Hoffnung zu geben. (....)"

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Papst Franziskus am 25.12. 2015:

Liebe Brüder und Schwestern, gesegnete Weihnachten!
Christus ist für uns geboren, frohlocken wir am Tag unseres Heils!
Öffnen wir unsere Herzen, um die Gnade dieses Tages zu empfangen, die er selber ist: Jesus ist der leuchtende „Tag“, der am Horizont der Menschheit aufgegangen ist. Ein Tag der Barmherzigkeit, an dem Gott Vater der Menschheit seine unermessliche Zärtlichkeit offenbart hat. Ein Tag des Lichtes, das die Finsternis von Angst und Furcht vertreibt. Ein Tag des Friedens, an dem es möglich wird, einander zu begegnen, miteinander ins Gespräch zu kommen und vor allem sich zu versöhnen. Ein Tag der Freude: einer „großen Freude“ für die Kleinen und die Demütigen und für das ganze Volk (vgl. Lk 2,10).


An diesem Tag ist Jesus, der Retter, von der Jungfrau Maria geboren worden. Die Krippe zeigt uns das »Zeichen«, das Gott uns gegeben hat: »ein Kind […] das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt« (Lk 2,12). Wie die Hirten von Bethlehem gehen auch wir, um dieses Zeichen zu sehen, dieses Ereignis, das sich jedes Jahr in der Kirche erneuert. Weihnachten ist ein Ereignis, das sich in jeder Familie, in jeder Pfarrei, in jeder Gemeinschaft erneuert, welche die Liebe Gottes annimmt, die in Jesus Christus Mensch geworden ist. Wie Maria, zeigt die Kirche allen das „Zeichen“ Gottes: das Kind, das sie in ihrem Schoß getragen und zur Welt gebracht hat, das aber »Sohn des Höchsten« (Lk 1,32) ist, denn es »ist vom Heiligen Geist« (Mt 1,20). Darum ist er der Retter, weil er das Lamm Gottes ist, das die Sünde der Welt auf sich nimmt (vgl. Joh 1,29). Lasst uns gemeinsam mit den Hirten niederfallen vor dem Lamm, beten wir die fleischgewordene Güte Gottes an und lassen wir die Tränen der Reue unsere Augen füllen und unser Herz reinwaschen. Dessen bedürfen wir alle!
(.....)"

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Daß auch für den Segen Urbi et Orbi gilt, was wir gestern über die Predigten beider Päpste im Hinblick auf die Wiedergabe durch die Medien sagten gilt, ist leider selbstverständlich: die Reduzierung des gesamten Textes auf einen einzigen willkürlich -weil "aha das kenne ich"- herausgegriffenen Slogan.

Quelle: La Santa Sede, LEV, va-news

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