Die Taufpredigt Papst Benedikts XVI vom 13. 1. 2008 in der Sixtinischen Kapelle
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"....In der Taufe aber empfängt der kleine Mensch ein neues Leben, das Leben der Gnade, die ihn dazu befähigt, in eine persönliche Beziehung mit dem Schöpfer zu treten, und das für immer, für alle Ewigkeit. Unglücklicherweise ist es dem Menschen möglich, dieses neue Leben durch seine Sünde auszulöschen, indem er in eine Situation gerät, welche die Heilige Schrift den »zweiten Tod« nennt. Während bei den anderen Geschöpfen, die nicht zur Ewigkeit berufen sind, der Tod nur das Ende der irdischen Existenz bedeutet, reißt die Sünde in uns einen Abgrund auf, der uns für immer tliebe Brüder und Schwestern, das Geheimnis der Taufe: Gott wollte uns retten, indem er selbst bis hinein in den Abgrund des Todes stieg, damit jeder Mensch, auch jener, der so tief gefallen ist, daß er den Himmel nicht mehr sieht, die Hand Gottes finde, um sich an ihr festzuklammern und wieder aus der Finsternis hinaufzusteigen, um erneut das Licht zu sehen, für das er geschaffen ist. Alle spüren wir, alle nehmen wir innerlich wahr, daß unser Sein eine Sehnsucht nach Leben ist, das nach Fülle, nach Heil verlangt. Diese Fülle des Lebens wird uns in der Taufe gegeben.
Wir haben soeben den Bericht von der Taufe Jesu am Jordan gehört. Es war eine andere Taufe als jene, die diese Kinder empfangen werden, nicht aber ohne eine tiefe Beziehung zu ihr. Im Grunde kann das ganze Geheimnis Christi in der Welt mit diesem Wort zusammengefaßt werden: »Taufe«, was auf griechisch »Eintauchen« bedeutet. Der Sohn Gottes, der von Ewigkeit her mit dem Vater und dem Heiligen Geist die Fülle des Lebens gemeinsam hat, ist in unsere Wirklichkeit der Sünder »eingetaucht« worden, um uns an seinem Leben Anteil haben zu lassen: er hat Fleisch angenommen, er wurde geboren wie wir, er ist aufgewachsen wie wir, und als er erwachsen war, offenbarte er seine Sendung, indem er gerade mit der von Johannes dem Täufer gespendeten »Taufe der Umkehr« begann. Wie wir soeben gehört haben, bestand sein erstes öffentliches Auftreten darin, daß er unter den reuigen Sündern zum Jordan hinabstieg, um jene Taufe zu empfangen. Natürlich wollte Johannes dies nicht tun, Jesus aber bestand darauf, da dies der Wille des Vaters war (vgl. Mt 3,13–15). "
Quelle La Santa Sede, LEV
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