Fortsetzung
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"Noch einmal: Papst Franziskus´ Kirche ist eine Kirche der zwei Geschwindigkeiten
Einerseits hat Kerdinal Gerhard L. Müller, Präfekt der Gluabenskongregation in Spanien eine lange Pressekonferenz zu Amoris Laetitia und betonte, die Pastoralität des ehelichen Bundes gemäß Papst Franziskus , und interpretierte so die postsynodale Exhortation in Kontinuität mit der Lehre der Kirche.
Auf der anderen Seite hielt Erzbischof Bruno Forte, Generalsekretär der vergangenen beiden Synoden, eine Pressekonferenz , während der er bemerkte, daß Papst Franziskus ihm während der Synodenarbeit erzählt habe, daß "wenn wir ausdrücklich von der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen sprechen, werden diese Leute (wohl die Konservativen-meint der Herausgeber) ein Chaos machen. Laßt uns deshalb darüber nicht in direkter Weise sprechen, einfach Platz für die Voraussetzungen schaffen, ich werde dann die Schlüsse ziehen."
Einerseits schafft Papst Franziskus schüchterne Öffnungen für eine mögliche Kommission, was meistens dazu führt, die Diskussionen einzufrieren (siehe die Kurienreform). Andererseits werden seine Erklärungen von der Presse und denen ausgenutzt, die ihn- mit einer klaren Agenda hinter seinem Rücken- gewählt haben.
Einerseits gibt es die offiziellen Rollen in der römischen Kurie, auf der anderen Seite verlieren diese Offiziellen ständig an Einfluß, während diese Art Parallelkurie, die immer einflußreicher wird, weil sie direkten Zugang zum Papst hat, mit ihm die Themen diskutiert, ohne daß sie durch die offiziellen Kanäle passieren.
Diese Parallelkurie wird oft in der Domus Sanctae Marthae angetroffen, dem Hotel, in dem der Papst lebt. Hier verlieren wir die Spur der päpstlichen Handlungen und auch oft der Menschen, die direkt mit ihm sprechen.
Der Papst lebt dort mit vielen anderen Menschen zusammen, weil das Hotel viele Prälaten beherbergt. Es genügt, daß einer dieser Prälaten einen Gast empfängt und dann diesen Gast direkt zu den Räumen des Papstes bringt und niemand wird eines Treffens mit dem Papst gewahr werden, wenn der Gast nicht selbst die Nachricht davon verbreitet.
Es scheint, daß sogar der Italienische Premierminister, Matteo Renzi, letzte Woche so heimlich den Papst besuchte, am Vorabend der Abstimmung über ein Gesetz zur Zivilehe im Italienischen Parlament, das angenommen wurde und so den Weg für eine mögliche, zukünftige Zustimmung zur HS-Ehe bereitete. Niemand wußte von dem Treffen und selbst die, die darüber berichteten, taten das vorsichtig.
Papst Franziskus hat sich am 9. Mai auch mit zwei Repräsentantinnen der Brasilianischen Volksbewegungen getroffen. Die beiden Frauen sprachen mit dem Papst über die Lage in Brasilien und das Impeachment gegen Präsidentin Dilma Roussef. Sie sprachen über das Treffen, während sie ein Bild mit niedriger Auflösung davon lieferten und vorwiegend linksgerichteten Agenturen Interviews gaben.
Selbst die berühmte Begegnung des Papstes mit Bernie Sanders, dem Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei, folgte den selben Kriterien: Sander kam zur Vaticankonferenz, wurde in Santa Marta untergebracht und zusammen mit einigen anderen Gästen sollte er auch am Morgen des 16. Aprils am Eingang sein, um den Papst zu begrüßen, der zu seinem 1-Tages-Trip nach Lesbos aufbrach. Wie der Papst bei der "Fliegenden Pressekonferenz" sagte: "es wäre rüde gewesen, ihn nicht zu begrüßen."