"Aber die wahren Reformatoren sind die Heiligen"
"Die größten Reformatoren sind die Heiligen" hatte Papst Franziskus am vergangenen 13. Oktober gesagt, als er zu den in der Aula Nervi empfangenen Teilnehmern der lutherischen Wallfahrt sprach.
Es ist richtig, heute, am Fest Allerheiligen und am Tag nach der Begegnung des Papstes mit der lutherischen Welt an diese Äußerung zu erinnern, weil sie trotz aller Abhandlungen und kirchenpolitischen Gesten das Einzige aussagt, das zählt: heilig sein.
"Jeder von euch ist gerufen, heilig zu sein" hatte die Hl. Theresa von Kalkutta 1987 beim Meeting in Rimini gesagt und das ist der Sinn des heutigen Festes.
Heiligkeit ist nicht eine wenigen Auserwählten vorbehaltene Spezialität, sondern der Ruf an alle.
Ein Heiliger ist ein wahrer Mensch, weil er sich in Jesus einfühlt, wahrer Mensch und wahrer Gott: "Ich bin es nicht mehr, der lebt, sondern es ist Christus, der in mir lebt", sagt der Hl. Paulus ( Gal 2,20)
Und das ist der Heilige, auf den wir nicht nur heute, sondern jeden Tag unseres Lebens schauen. Er ist der wahre Heilige, der die Kirche baut, den Glauben des Volkes um ihn herum belebt, andere Seelen zu Gott führt, weil das die einzige Sache ist, die wirklich zählt: das ewige Leben.
Reformation ist also -bevor sie eine Anpassung der Institutionen und Strukturen ist.- eine Wiedergeburt des Glaubens im Volk, ist eine Bewegung, die die Kirche zur ursprünglichen Frische, zu ihrer Mission zurückträgt.
Deshalb kann Luther nicht als Reformator im wahren Sinne des Wortes betrachtet werden.
Es gab viel Korruption in der Kirche, sagt man, es gab eine formalistische Reduzierung des Glaubens. Aber in den Jahren Luthers, in der selben Krise, haben andere anders reagiert, indem sie sich in Christus einfühlten und die Kirche aufbauten: der Hl. Francesco di Paola z.B., und dann der Hl. Ignatius von Loyola, der Hl. Filippo Neri, der Hl. Francesco Saverio und dann noch der Hl, Carlo Borromeo, der Hl. Johannes vom Kreuz.
Sie und andere sind die wahren Reformatoren des 16. und 17. Jahrhunderts. Sie haben ein authentisches christliches Leben erneuert und als Folge davon haben sich auch die Strukturen der Kirche an das neue Leben angepaßt, während auf den anderen Seite Luther und andere "Reformatoren" dem Herzen der Christenheit eine Wunde zugefügt haben. die immer noch offen ist.
Sicher, um die Wunde zu heilen, um auf die Einheit zu zu gehen, muß man verzeihen, darf man nicht auf dem bestehen, was in 5 Jahrhunderten schon so viele Tragödien in Europa provoziert hat.
Aber es ist auch weder möglich, die Geschichte neu zu schreiben, noch eine Art Unfallbericht daraus zu machen, in dem jeder 50% der Haftung übernimmt, als sei es ein einfacher Unfall gewesen.
Man kann die Unterschiede nicht zu bloßen theologischen Streitigkeiten herunter klassifizieren, die nichts mit dem wirklichen Leben der Christen zu tun haben. Das wäre eine Lüge und auf der Lüge kann man nicht die Einheit aufbauen.
Quelle: R,Cascioli, La Nuova Bussola Quotidiana
"ALLE HEILGEN BITTET FÜR UNS!"
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