Wer hätte gedacht, Zeitzeuge zu werden, wenn ein eher zurückhaltender Vaticanist einem Kardinal in konkretem Zusammenhang die Frage stellt, was passiert, wenn ein Papst einen schwerwiegenden Irrtum oder eine Häresie lehrt.
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"KARDINAL BURKE ÜBER DIE AMORIS-LAETITIA DUBIA: " DIE UNGEHEURE SPALTUNG" ERFORDERT AKTION"
In einem exklusiven Interview mit dem Register arbeitet er aus, warum die vier Kardinäle sich verpflichtet fühlten, Klarheit über die kontroversen Elemente der päpstlichen Exhortation zu suchen.
Vier Kardinäle haben Papst Franziskus fünf Dubia-Fragen gestellt- oder Zweifel über die apostolische Exhortation Amoris Laetitia geäußert, mit einer Bitte Zweideutigkeiten und die Verwirrung, die den Text umgibt, zu klären. Am 14. November gingen sie mit ihrer Bitte an die Öffentlichkeit, nachdem sie erfahren hatten, daß der Hl. Vater beschlossen hatte, nicht auf ihre Fragen zu antworten.
In diesem exklusiven Interview mit dem Register, erklärt Kardinal Raymond Burke, Patron des Souveränen Militärordens von Malta, detailliert die Ziele der Kardinäle; warum die Veröffentlichung ihres Briefes eher als Akt der Barmherzigkeit, Einheit und der pastoralen Sorge denn als politische Handlung gesehen werden sollte und was der nächste Schritt sein wird, wenn der Hl. Vater sich weiterhin weigert, auf ihre Fragen zu antworten.
Eminenz, was wollen Sie mit dieser Initiativer erreichen?
"Die Initiative zielt nur auf eine Sache, namentlich das Gut der Kirche, das gerade jetzt, unter einer riesigen Verwirrung über mindestens 5 Punkte leidet. Es gibt auch eine Anzahl anderer Fragen, aber diese fünf kritischen Punkte haben mit den unreformierbaren moralischen Prinzipien zu tun. Deshalb haben wir als Kardinäle es als unsere Verantwortung angesehen, um eine Klarstellung dieser Fragen zu bitten, um dieser Verbreitung der Verwirrung ein Ende zu bereiten, die zur Zeit unsere Menschen in die Irre führt."
Hören Sie viel über diese Verwirrung?
"Überall wo ich hingehe, höre ich davon. Priester sind voneinander getrennt, Priester von Bischöfen, Bischöfe untereinander. Es gibt eine riesige Teilung, die in der Kirche eingesetzt hat und das ist nicht der Weg der Kirche. deshalb setzen wir auf diese fundamentalen moralischen Fragen, die uns einen."
Warum ist Kapitel 8 von Amoris Laetitia von so besonderer Bedeutung?
"Weil es die Quelle aller dieser konfusen Diskussionen war. Selbst diözesane Leitlinien sind konfus und irrig. Wir haben haben z.B. eine Reihe von Leitlinien in einer Diözese: die besagen, daß Priester im Beichtstuhl frei sind, wenn sie es als notwendig erachten, einer Person, die ein einer ehebrecherischen Vereinigung lebt und damit fortfährt das zu tun, Zugang zu den Sakramenten zu gewähren, während -in einer anderen Diözese -in Übereinstimmung mit der Kirchenpraxis wie sie immer war- ein Priester denen die den festen Vorsatz haben, innerhalb einer Ehe keusch zusammen zu leben, einen solchen Zugang gewähren kann- an einem Ort wo das keinen Skandal auslösen würde. Das muß natürlich angesprochen werden, Aber dann sind da abgesehen von der speziellen Frage der wiederverheirateten Geschiedenen noch weitere Fragen in den Dubia, die sich auf den Terminus "innewohnendes Böses", den Zustand der Sünde und die richtige Wahrnehmung des Gewissens beziehen."
Sagen Sie also, daß diese und andere Lehren von Amoris Laetitia ohne die von Ihnen angestrebte Klarstellung gegen das Gesetz des Nicht-Widerspruchs (das feststellt, daß etwas im selben Zusammenhang nicht gleichzeitig sowohl wahr als auch unwahr sein kann) verstoßen?
"Natürlich, weil-wenn Sie z.B. das Ehe-Thema nehmen, die Kirche -in Übereinstimmung mit dem Wort Christi- feststellt, daß die Ehe unauflöslich ist. "Der, der sich von seiner Frau scheiden läßt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch". Deshalb kann man, wenn man geschieden ist, nicht eine Ehe mit einer anderen Person eingehen, wenn nicht der unauflösliche Bund, an den man gebunden ist, als ungültig und nicht existent erklärt wurde.
Aber wenn wir sagen können, gut-in bestimmten Fällen kann eine Person, die in einer irregulären Ehe lebt, die Hl. Kommunion empfangen, muß eines von zwei Dingen wahr sein.
Entweder ist die Ehe nicht wirklich unauflöslich-wie z.B, in der Art "Erleuchtungs-Theorie" von Kardinal Kasper, die besagt, daß die Ehe ein Ideal ist, an das wir die Menschen nicht realistisch binden können. In einem solchen Fall haben wir den Sinn der Gnade des Sakramentes verloren, die den Eheleuten ermöglicht, die Wahrheit ihrer sakramentalen Ehe zu leben, oder die Hl. Kommunion ist nicht die Kommunion mit dem Leib und dem Blut Christi. Natürlich ist keines von beiden möglich. Sie widersprechen der von Beginn an immerwährenden Lehre der Kirche und können also nicht wahr sein."
Manche werden diese Initiative durch die politische Brille sehen und als "konservativ versus progressiv" kritisieren, etwas was Sie und die anderen Autoren zurückweisen. Was ist Ihre Antwort auf solche Vorwürfe?"
"Unsere Antwort ist ganz einfach: wir nehmen nicht irgendeine Position in der Kirche ein, wie z.B, eine politische Entscheidung. Der Pharisäer beschuldigt Jesus, sich beim Streit der Experten für das Jüdische Recht auf eine Seite zu schlagen, aber Jesus tut das nicht, Er appelliert an die Ordnung, die Gott im Augenblick der Schöpfung der Natur gegeben hat. Er sagte, Jesus erlaubt euch die Scheidung, weil eure Herzen verhärtet sind, aber so war es nicht von Anfang an.Wir setzen also einfach fort, was die Kirche immer gelehrt und praktiziert hat, wenn wir diese 5 Fragen stellen, die die immerwährende Lehre der Kirche betreffen, Die Antworten auf diese Fragen würde einen essentiellen Interpretations-Schlüssel für Amoris Laetitia liefern. Sie müssen gegeben werden, weil so viele Menschen sagen:"Wir sind verwirrt und wir verstehen nicht, warum die Kardinäle oder sonst eine Autorität nicht sprechen und uns helfen."
Ist das eine pastorale Pflicht?
Sagen Sie also, daß diese und andere Lehren von Amoris Laetitia ohne die von Ihnen angestrebte Klarstellung gegen das Gesetz des Nicht-Widerspruchs (das feststellt, daß etwas im selben Zusammenhang nicht gleichzeitig sowohl wahr als auch unwahr sein kann) verstoßen?
"Natürlich, weil-wenn Sie z.B. das Ehe-Thema nehmen, die Kirche -in Übereinstimmung mit dem Wort Christi- feststellt, daß die Ehe unauflöslich ist. "Der, der sich von seiner Frau scheiden läßt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch". Deshalb kann man, wenn man geschieden ist, nicht eine Ehe mit einer anderen Person eingehen, wenn nicht der unauflösliche Bund, an den man gebunden ist, als ungültig und nicht existent erklärt wurde.
Aber wenn wir sagen können, gut-in bestimmten Fällen kann eine Person, die in einer irregulären Ehe lebt, die Hl. Kommunion empfangen, muß eines von zwei Dingen wahr sein.
Entweder ist die Ehe nicht wirklich unauflöslich-wie z.B, in der Art "Erleuchtungs-Theorie" von Kardinal Kasper, die besagt, daß die Ehe ein Ideal ist, an das wir die Menschen nicht realistisch binden können. In einem solchen Fall haben wir den Sinn der Gnade des Sakramentes verloren, die den Eheleuten ermöglicht, die Wahrheit ihrer sakramentalen Ehe zu leben, oder die Hl. Kommunion ist nicht die Kommunion mit dem Leib und dem Blut Christi. Natürlich ist keines von beiden möglich. Sie widersprechen der von Beginn an immerwährenden Lehre der Kirche und können also nicht wahr sein."
Manche werden diese Initiative durch die politische Brille sehen und als "konservativ versus progressiv" kritisieren, etwas was Sie und die anderen Autoren zurückweisen. Was ist Ihre Antwort auf solche Vorwürfe?"
"Unsere Antwort ist ganz einfach: wir nehmen nicht irgendeine Position in der Kirche ein, wie z.B, eine politische Entscheidung. Der Pharisäer beschuldigt Jesus, sich beim Streit der Experten für das Jüdische Recht auf eine Seite zu schlagen, aber Jesus tut das nicht, Er appelliert an die Ordnung, die Gott im Augenblick der Schöpfung der Natur gegeben hat. Er sagte, Jesus erlaubt euch die Scheidung, weil eure Herzen verhärtet sind, aber so war es nicht von Anfang an.Wir setzen also einfach fort, was die Kirche immer gelehrt und praktiziert hat, wenn wir diese 5 Fragen stellen, die die immerwährende Lehre der Kirche betreffen, Die Antworten auf diese Fragen würde einen essentiellen Interpretations-Schlüssel für Amoris Laetitia liefern. Sie müssen gegeben werden, weil so viele Menschen sagen:"Wir sind verwirrt und wir verstehen nicht, warum die Kardinäle oder sonst eine Autorität nicht sprechen und uns helfen."
Ist das eine pastorale Pflicht?
"Das ist richtig und ich kann Ihnen versichern, daß ich alle beteiligten Kardinäle kenne und daß das, was wir begonnen haben mit dem größten Bewußtsein für unsere Verantwortung als Bischöfe und Kardinäle geschah. Aber es wurde auch mit dem größten Respekt vor dem Petrinischen Amt begonnen, weil wenn das Petrinische Amt diese fundamentalen Prinzipien der Lehre und Disziplin nicht aufrecht hält, praktisch die Teilung in die Kirche eingedrungen ist, die unserer wahren Natur widerspricht."
"Ja, wie das II.Vaticanische Konzil sagt, ist der Papst das Fundament der Einheit der Bischöfe und aller Gläubigen. Diese Idee z.B., daß der Papst eine Art Erneuerer sein sollte, der eine Revolution in der Kirche anführt oder etwas Ähnliches, ist dem Amt Petri völlig fremd, Der Papst ist ein großer Diener der Glaubenswahrheiten, so wie sie in ununterbrochener Linie seit der Zeit der Apostel weitergereicht worden sind."
Was passiert, wenn der Hl. Vater nicht auf Ihren Akt von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit antwortet und die Klarstellung zur Lehre der Kirche, die Sie zu erreichen hoffen, verweigert?
"In solchen Fällen ist es die Pflicht der Kardinäle und Bischöfe- und es ist in der Geschichte vorgekommen- klar zu machen, daß der Papst einen Irrtum lehrt und ihn bitten, das zu korrigieren"
Und auch dem Petrinischern Amt. dessen primäres Ziel die Einheit ist?
Sagen Sie deswegen, daß das, was Sie tun, ein Akt der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit ist?
"Absolut. Wir haben diese Verantwortung gegenüber den Menschen, für die wir Bischöfe sind und eine noch größere Verantwortung als Kardinäle, die die Hauptberater für den Papst sind. Für uns wäre es ein schwerer Mangel an Barmherzigkeit gegenüber dem Papst und ein schwerer Mangel bei der Erfüllung der Pflicht unseres Amtes in der Kirche, wenn wir angesichts dieser fundamentalen Zweifel Schweigen bewahren würden."
Manche könnten argumentieren, daß Sie nur 4 Kardinäle sind, unter denen Sie der einzige sind, der nicht im Ruhestand ist und das wäre für die gesamte Kirche nicht besonders repräsentativ. In diesem Fall könnten sie fragen, warum sollte der Papst auf Sie hören und Ihnen antworten?
Naja, es geht nicht um Zahlen, Das Thema ist die Wahrheit. Im Prozess gegen den Hl. Thomas Morus, sagte jemand zu ihm, daß die meisten englischen Bischöfe die Anordnung des Königs akzeptiert hätten, er aber sagte. daß das wahr sein könne, aber die Heiligen im Himmel hätten sie nicht akzeptiert. Das ist der Punkt hier. Ich denke, daß auch wenn die anderen Kardinäle es nicht unterschrieben haben. sie dennoch die selben Sorgen teilen. Aber das kümmert mich nicht. Sogar wenn wir einer, zwei oder drei wären, wenn es eine Frage ist, ob etwas wahr ist und für die Rettung der Seelen essentiell, dann muß es gesagt werden,"
"Dann müssen wir mit dieser Situation umgehen. Es gibt in der Tradition der Kirche die Praxis der Korrektur des Römischen Pontifex. Das ist etwas, was sehr selten ist. Aber wenn es keine Antwort auf diese Fragen gibt, würde ich sagen, wäre das eine Frage, einen formalen Akt der Korrektur eines schwerwiegenden Irrtums durchzuführen."
In einem Konflikt zwischen kirchlichen Autoritäten und der Hl. Tradition der Kirche- welche ist für den Gläubigen binden und wer hat die Autorität das zu bestimmen?
Bindend ist die Tradition. Kirchliche Autorität existiert nur im Dienst an der Tradition. Ich denke an diese Passage beim Hl. Paulus im [Brief an die] Galater (1:8), daß selbst wenn ein Engel euch ein anderes Evangelium predigen sollte, als das, was wir euch predigen, laßt ihn Anatema sein."
Sollte der Papst einen schwerwiegenden Irrtum oder eine Häresie lehren, welche rechtliche Autorität kann das erklären und was wären die Konsequenzen?
Quelle: The National Catholic Register, E. Pentin
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