Hier geht´s zum Original: klicken
" BOFF: ICH HABE DEM PAPST GEHOLFEN, LAUDATO SI´ ZU SCHREIBEN.
ES WIRD NOCH EINE GROSSE ÜBERRASCHUNG GEBEN. VIELLEICHT VERHEIRATETE PRIESTER ODER DAS FRAUENDIAKONAT"
Leonardo Boff der bekannteste Exponent der Befreiungstheologie hat der deutschen Zeitung Kölner Stadtanzeiger ein Interview gegeben. Boff, der 78 Jahre alt ist, hat frei über die Kirche geredet, einige Details über seine Beziehung zum Pontifex enthüllt und von möglichen zukünftigen Entscheidungen gesprochen.
Die Quelle, aus der wir das Material für unseren Bericht bezogen haben, ist ein Artikel von Maike Hickson für "One Peter Five". Soweit es das Thema verheiratete Priester in Brasilien angeht, haben wir in der Vergangenheit bereits einige Beiträge veröffentlicht. Es ist interessant festzustellen, wie die Erklärungen von Boff auf der selben Linie und in die selbe Richtung gehen, wie wir geschrieben haben. Vor zwei Jahren....
Über die Befreiungtheologie sagt Boff, daß "Franziskus einer von uns ist". Besonders wegen seiner
Aufmerksamkeit für Umweltprobleme, mit denen Boff sich beschäftigt hat.
Hat der Papst die Bücher gelesen?
"Mehr als das. Er hat mich um Material für Laudato Si´gebeten. Ich hab ihn beraten und ihm empfohlen, was ich geschrieben habe....Der Papst hat direkt zu mir gesagt: "Boff schicke mir die Unterlagen nicht direkt."
Warum nicht?
"Er hat mir gesagt: Weil sonst die Untersekretäre sie abfangen und ich sie nicht bekomme. Eher schicke die Dinge an den argentinischen Botschafter beim Hl. Stuhl, zu dem habe ich gute Kontakte- und sie gelangen sicher in meine Hände"
Der Botschafter ist ein alter Freund des Pontifex. "Und dann, am Tag vor der Veröffentlichung der Enzyklika hat er mich rufen lassen, um für die Hilfe zu danken."
Bei einer persönlichen Begegnung hat Boff mit dem Papst über Benedikt XVI gesprochen, der als Präfekt der Glaubenskongregation eine wichtige Rolle bei seiner Verurteilung spielte:
"Der andere lebt noch, nach allem!" Darauf sagt Boff: "Der hat das nicht akzeptiert"
"Ich bin der Papst" hat er geantwortet. Und wir sind eingeladen worden, zu kommen."
Auf die Frage, warum dieser Besuch noch nicht realisiert wurde, hat Boff geantwortet: "Ich hatte eine Einladung bekommen und war schon in Rom gelandet. Aber genau an jenem Tag direkt vor Beginn der zweiten Familiensynode 2015 hatten 13 Kardinäle -unter ihnen der deutsche Kardinal Gerhard Müller- mit einem Brief, der dann- oh Überraschung-in einer Zeitung veröffentlicht wurde- eine Rebellion gegen den Papst angezettelt. Der Papst war wütend und sagte: "Boff, ich habe keine Zeit. Ich muß die Ruhe wieder herstellen, bevor die Synode beginnt. Wir werden uns zu einem anderen Zeitpunkt sehen."
Der Botschafter ist ein alter Freund des Pontifex. "Und dann, am Tag vor der Veröffentlichung der Enzyklika hat er mich rufen lassen, um für die Hilfe zu danken."
Bei einer persönlichen Begegnung hat Boff mit dem Papst über Benedikt XVI gesprochen, der als Präfekt der Glaubenskongregation eine wichtige Rolle bei seiner Verurteilung spielte:
"Der andere lebt noch, nach allem!" Darauf sagt Boff: "Der hat das nicht akzeptiert"
"Ich bin der Papst" hat er geantwortet. Und wir sind eingeladen worden, zu kommen."
Auf die Frage, warum dieser Besuch noch nicht realisiert wurde, hat Boff geantwortet: "Ich hatte eine Einladung bekommen und war schon in Rom gelandet. Aber genau an jenem Tag direkt vor Beginn der zweiten Familiensynode 2015 hatten 13 Kardinäle -unter ihnen der deutsche Kardinal Gerhard Müller- mit einem Brief, der dann- oh Überraschung-in einer Zeitung veröffentlicht wurde- eine Rebellion gegen den Papst angezettelt. Der Papst war wütend und sagte: "Boff, ich habe keine Zeit. Ich muß die Ruhe wieder herstellen, bevor die Synode beginnt. Wir werden uns zu einem anderen Zeitpunkt sehen."
Boff sagte dann über die Zukunft: "Wartet und seht! Erst vor kurzem hat Kardinal Walter Kasper, er ein enger Vertrauter des Papstes ist, mir gesagt, daß es bald einige große Überraschungen geben wird."
Welche Art von Überraschung?
"Wer weiß? Vielleicht-nach allem-das Frauendiakonat. Oder die Möglichkeit, daß verheiratete Priester mit pastoralen Tätigkeiten betraut werden. Das ist eine ausdrückliche Bitte der brasilianischen Bischöfe an den Papst, besonders von seinem Freund, Kardinal Claudio Hummes.
Ich habe gehört, daß der Papst seiner Bitte nachkommen will- zuerst während einer Probezeit in Brasilien."
Boff sagte dann, daß eine Entscheidung in diesem Sinn für ihn nichts ändern würde: "Persönlich brauch ich das nicht. Für mich ändert sich nichts, weil ich das tue, was ich immer getan habe: ich taufe, sitze Beerdigungen und wenn ich zufällig in eine Gemeinde ohne Priester komme, feiere ich die Messe mit den Leuten."
Leonardo Boff ist seit Jahrzehnten eine Führungspersönlichkeit der Befreiungstheologie. Für eine komplette Biographie verweisen wir auf Wikipedia, und zitieren diesen Artikel daraus:
"Nach der Aufgabe seines Priesteramts übernahm er 1992 einen eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Ethik und Spiritualität an der Staatsuniversität in Rio de Janeiro. Er widmete sich nun verstärkt seinen Aktivitäten als Theologe, Autor sowie der Führung von Verbänden und sozialen Bewegungen. Unter anderem dehnte er die Befreiungstheologie auf ökologische Fragen aus, um sie zu einer „Theologie des Lebens“ weiter zu entwickeln.
Boff, der fließend Deutsch spricht, übernahm auch zahlreiche Gastprofessuren, u.a. an den Universitäten Lissabon (Portugal), Salamanca (Spanien), Harvard (USA), Basel (Schweiz) und Heidelberg (Deutschland). Er trat als Buchautor und Redakteur theologischer Fachzeitschriften in Erscheinung und war Mitglied der Theologenkommission der Brasilianischen Bischofskonferenz, der Konferenz der Orden in Brasilien und der Lateinamerikanischen Konferenz der Ordensleute. Er erhielt im Laufe seines akademischen Wirkens zahlreiche Ehrentitel.
2001 erhielt er mit drei anderen Preisträgern den Right Livelihood Award. Er schrieb mehr als 60 Bücher im Bereich der Theologie, Philosophie, Anthropologie und Mystik, darunter ein eigenständiges ökologisches „Weltethos“, eine humorvolle Erklärung der Sakramente, Bücher über die „Logik des Herzens“ und das „Mitgefühl“ als zentrale Ausgangspunkte für sozialistisches Engagement. Er spricht heute nicht mehr von „Befreiung“, sondern vom „Lebensschutz“ für die „Ausgeschlossenen“ und weist auf die gegenwärtige Realität seines Landes hin: Dort erhalte ein Drittel der Bevölkerung - allein 50 Millionen Menschen - keinerlei staatliche Hilfen gegen Kriminalität, Verhungern und Arbeitslosigkeit.
Im ökologischen Reservat Jardim Araras bei Petrópolis lebt er mit der Menschenrechtlerin Marcia Maria Monteiro de Miranda und ihren sechs Kindern aus erster Ehe zusammen."
Quelle: Stilum Curiae, Marco Tosatti, Wikipedia
Hier der Link zum Interview des KStA mit Leonardo Boff:
AntwortenLöschenhttp://www.ksta.de/kultur/leonardo-boff-im-interview--papst-franziskus-ist-einer-von-uns--25372660
Danke! Aber der KStA ist bei mir u.a. seit seinen Stänkereien gegen Benedetto und als eines der überzeugendsten Beispiele für manipulierende Lückenpresse von der Liste der Medien gestrichen.
Löschen