Freitag, 7. April 2017

Amoris Laetitia und kein Ende....

Sandro Magister gibt bei Settimo Cielo einen Überblick über die derzeitige Frontlage im Kampf um Amoris Laetitia und über die aktuellen Bataillonsstärke der Verbündeten- der Befürworter und der Kritiker der Dubia.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"AMORIS LAETITA VON AFRIKA BIS SPANIEN ZWEI GUT HARMONIERENDE STIMMEN"

"Tag für Tag scheinen die Dubia, die im vergangenen November von den vier Kardinälen Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner zu den kontroversesten Punkten dem Papst übermittelt wurden von mehr Mitgliedern der Kirche geteilt zu werden.

Beschränkt man dabei den Blick ausschließlich auf Kardinäle und Bischöfe, die sich öffentlich für oder gegen diesen Schritt der vier Kardinäle auf den Papst zu aussprechen, nimmt die Zahl der Befürworter gegenüber denen, die dagegen sind, fortlaufend zu.
Zu den Letzteren gehören der Italiener Bruno Forte, der frühere Sekretär der vergangenen Bischofskonferenz und der Argentinier Eduardo H. Garcia, der frühere Vikar Jorge M. Bergoglios in Buenos Aires und jetzige Bischof von San Justo.  

Während sich zu den Befürwortern (der dubia) nach der letzten Zählug von Settimo Cielo, bei der sie bereits in Führung lagen, die Kardinäle Wilfrid Napier, Joseph Zen Ze-kiun und Mauro Piacenza und die Bischöfe Charles Chaput, der bereits Autor der aufsehenerregenden Richtlinien war, Luigi Negri, Athanasius Schneider, Tomash Peta und Jan Pawel Lenga hinzugesellt haben.

Aber noch mehr Aufmerksamkeit sollte man zwei kürzlich erschienenen, besonders wichtigen Beiträgen, von einem Kardinal und einem Bischof widmen, die sich beide einer Interpretation von Amoris Laetitia angeschlossen haben, die entschieden auf einer Linie mit dem traditionellen Lehramt der Kirche liegen und deshalb die Initiative der vier Kardinäle unterstützen.

Der Kardinal ist John Onaiyekan, Erzbischof von Abuja in Nigeria, eine der maßgebendsten und einflussreichsten Persönlichkeiten des Afrikanischen Kontinents.

In einem ausführlichen Interview mit John Allen für "Crux" antwortete er, als er zu Amoris Laetitia und zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen gefragt wurde:

"In dem, was der Papst gesagt hat, ist nichts, was wir nicht schon vorher mehr oder weniger entlang dieser Linie getan haben. Es mag sein, daß ein Mann und eine Frau in einer irregulären Situation sind, aber das bedeutet nicht, daß sie exkommuniziert sind. Wir haben immer Wege gefunden, sie willkommen zu heißen [...]
Auf der anderen Seite, lassen wir sie immer noch wissen, daß der Empfang der Hl. Kommunion der äußere Ausdruck unseres Glaubens ist. Wir können nicht beurteilen, was in ihrem Herzen ist, deshlab müssen wir Regeln aufstellen, die festlegen, wer die Kommunion empfängt und wer nicht.
Unsere Völker wissen, daß das die Regel ist [{...]wie die Aussage des Papstes, daß sie de facto nicht exkommuniziert sind. Aber zu sagen, daß jemand nicht exkommuniziert ist, bedeutet nicht, daß er die Kommunion empfangen kann."

Und dann- mit besonderem Bezug zu Afrika:
"Gibt es ein große Diskussion über diese Sache innerhalb der Kirche? Das ist nicht wirklich wahr. Es mag einige Theologen geben, die hier und da darüber sprechen, aber sonst hört man definitiv nicht viel darüber, z.B. von den Bischofskonferenzen."

Worauf man besonders hinweisen sollte, ist daß dieser von Kardinal Onaiyekan ausgedrückte Standpunkt der fast der gesamten afrikanischen Kirche ist-wie auch der nigerianische Theologe Paulinus Odozor in einem Interview mit "The Tablet" vom 21. März bestätigt, nach dem die Kontroverse, die den Katholizismus anderswo spaltet in Afrika "vor langer Zeit erledigt wurde".





Der Bischof ist der von Alcalá Henares, nahe Madrid, Juan Antonio Reig Pia, der am 20. März eine Notiz veröffentlichte- um seine Priester und Gläubigen darüber zu instruieren, wie "Amoris Laetitia" zum brennenden Thema Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen zu interpretieren und anzuwenden sei.

"Diese Personen" schreibt er" müssen in einem Prozess begleitet werden, der dem der Katechumenen in der Antike gleicht, einen Weg- Schritt für Schritt- der sie Christus näher bringt und bei dem tief auf das Evangelium zur von Gott zu Beginn als ein unauflöslicher Bund von Mann und Frau eingerichteten Ehe eingegangen wird.[...] Nur wenn sie bereit sind, diesen Schritt zu tun, können sie die sakramentale Absolution und die Hl. Eucharistie empfangen.

Die objektiven Voraussetzungen für die Kommunion, die von der Lehre der Kirche für den Zugang zu den Sakramenten gefordert werden, sind also die gleichen, die schon Johannes Paul II und Benedikt XVI  festgelegt worden sind, mit deren Lehramt sich Papst Franziskus als in "Kontinuität setzt".

Diese Bedingungen beinhalten, daß "wenn ein (geschiedener, wiederverheirateter ) Mann und eine Frau aus ernsten Gründen-wie z.B. die Aufzucht von Kindern die Verpflichtung sich zu trennen, nicht erfüllen können, "müssen sie in absoluter Enthaltsamkeit leben, also in Abstinenz von solchen Handlungen, die verheirateten Paaren vorbehalten sind" und nur dann können sie die Kommunion empfangen.
Das ist die absolute Voraussetzung, die keinerlei Ausnahmen zuläßt und deren Erfüllung das Ziel einer genauen Differenzierung in einem inneren Forum sein muß. Kein Priester darf in Erwägung ziehen, daß er die Autorität habe, diese Bedingungen auszusetzen."

Der vollständige Text dieser Notiz -exemplarisch in seiner Kürze und Klarheit- ist hier zu lesen:

"Die Getauften, die geschieden und wiederverheiratet sind, begleiten"

Ein Detail das man nicht übersehen sollte, ist die Bezugnahme, den Reig Pia in Bezug auf eine Vorlage zum Handbuch zur Interpretation von "Amoris Laetitia" herstellt, die von drei Professoren des Päpstlichen Johannes Paul II Institutes für Ehe-und Familienforschung veröffentlicht wurde -und die in perfekter Kontinuität mit dem traditionellen Lehramt der Kirche zu diesem Thema sind.
Ein Handbuch. das ausführlich von Settimo Cielo besprochen wurde, als es im vergangenen Januar in den Buchläden erschien.

"Ein Kompass im Chaos von “Amoris Laetitia”

Der Schwanengesang -das ist die Befürchtung- für eine Institution, die von Franziskus enthauptet und einem neuen Großkanzler und Groß-Pfuscher namens Vincenzo Paglia anvertraut wurde."

Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister

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