"AMERIKANISCHE JUDEN ZUM PAPST: MIGRANTEN IN KONZENTRTIONSLAGERN? WÄHLEN SIE IHRE WORTE BESSER HEILIGKEIT..."
Der Pontifex hat mit seinen Worten über die Migranten eine trockene Reaktion von DI David Harris, dem Vorsitzenden des Jüdischen Komittees, provoziert. Während seines Besuches in San Bartolomeo auf der Tiber-Insel, dem Ort, der von Sant´Egidio den neuen christlichen Märtyrern geweiht wurde, hat der Pontifex noch einmal das Thema der Flüchtlinge angesprochen, das in seiner Pastoral obsessive Töne annimmt. Der Anlass für den Besuch war die Erinnerung an alle Christen, die für ihren Glauben leiden oder persönlich mit dem Leben bezahlen.
Man hätte eine Erwähnung einer Ikone des Glaubensmartyriums unserer Zeit, Asia Bibi erwarten können, der pakistanischen Frau, die seit Jahren- nach einem schwebenden Todesurteil unter der sicher konstruierten Anklage wegen Blasphemie- eingekerkert ist.
Aber bei dieser Gelegenheit hat der Papst auch das nicht wiederholt, was er im April 2015 sagte, und das ist die Erinnerung ans Gebet.
Statt dessen sagte er- aus dem Stegreif- "Ich würde heute gern ein weiteres Bild hinzufügen- sagte der Pontifex als er über den Kontext der Flüchtlinge und die Verfolgung gegen die Christen sprach- eine Frau, ich kenne ihren Namen nicht, die mich vom Himmel her anschaut. Ich war auf Lesbos, habe die Flüchtlinge begrüßte, habe einen dreißigjährigen Mann getroffen, drei Kinder, er hat mich angesehen und gesagt: "Pater, ich bin Muslim, aber meine Frau war Christin, sie haben nach unserer Religion gefragt und in unser Land sind die Terroristen gekommen. Sie haben uns angesehen, sie haben nach unserer Religion gefragt und haben sie mit dem Kruzifix gesehen, sie haben verlangt, daß sie es wegwirft. Sie hat das nicht getan und sie haben sie vor meinen Augen enthauptet. Wir haben uns so geliebt,"
Das " so fuhr Franziskus fort"- ist das Bild, das ich heute als Geschenk mitbringe. Ich weiß nicht, ob dieser Mann noch auf Lesbos ist oder ob er es geschafft hat, woanders hin zu kommen. Ich weiß nicht, ob er in der Lage war, aus diesem Konzentrationslager herauszukommen, weil die Flüchtlingslager Konzentrationslager sind- für die Menge der Leute. Sie werden dort gelassen, weil die internationalen Verträge wichtiger zu sein scheinen als die Menschenrechte. Dieser Mann hatte keine Boshaftigkeit, er als Muslim hatte dieses Kreuz des Schmerzes ohne Boshaftigkeit getragen. Er war in die Liebe seiner Frau geflohen"
Gestern hat das Amerikanische Jüdische Komitee Papst Franziskus ausgefordert, "seine schändliche Wortwahl zu überdenken". "Die Bedingungen, in denen die Flüchtlingen derzeit in einigen europäischen Ländern leben, können wirklich schwierig sein, aber sicher sind es keine Konzentrationslager" erklärte David Harris, Vorsitzended des AJC.
Die am Ende der Begegnung mit den Migranten gemachten Überlegungen hätten eine sehr viel größere Rede verdient als diese: "Diese Großzügigkeit des Südens Lampedusas, Siziliens, von Lesbos möge uns alle anstecken. Wir sind die Gesellschaft, die keine Kinder hat, aber wir verschließen auch die Tür vor den Migranten: dass nennt man Selbstmord.
Denken wir an die Grausamkeiten, die heute unter so vielen Leuten wütet, die Ausbeutung derer,die mit den Schiffen kommen und dann hier in den großzügigen Ländern bleiben, Italien und Griechenland begrüßen sie, aber dann lassen die interationalen Verträge sie nicht weiterreisen."
Um nicht von der letzten Überlegung zu sprechen: "Wenn in Italien jedes Rathaus nur zwei Migranten aufnähme, wäre Platz für alle."
Zu diesem Thema erinnere ich noch einmal an das schöne Buch von Laurent Dandrieu, dem Verantwortlichen für die Kulturseite von "Aktuelle Werte" ("Valeurs Actuelles") über das ich in La Nuova Bussola Quotidiana geschrieben habe.
Unter anderem betont Dandrieu, daß es "natürlich leichter ist, den Emotionen zu folgen und sich ins Lager derer zu begeben, die eine bedingungslose Großzügigkeit propagieren"
Aber er sieht und kritisiert eine ganze Serie von Lügen und Heucheleien und schreibt "daß die Rede eines Papstes, wenn sie so eminent politische Probleme berührt, nicht ohne eine gewisse Unaufrichtigkeit vorgibt, sich an eine rein humanitäre und caritative Dimension zu halten, so als ob es keine politischen Folgen gäbe, Und daß dieser Appell "von den Europäern nicht als implizite Verurteilung und als explizite von denen angesehen werden darf, die im Namen des Überlebens Europas gegen diese Migranten-Invasion kämpfen."
Quelle: Stilum Curiae, Marco Tosatti
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