Darüber macht er sich bei LaNuovaBussolaQuotidiana Gedanken.
Gedanken, die wir teilen, zumal wir uns noch gut an die Versuche von vor 7 Jahren erinnern, im Annus horribilis 2010 auf Biegen und Brechen einen Zusammenhang zu Papst Benedikt zu konstruieren - und wenn das trotz des Einsatzes von Geldmitteln nicht gelänge - wenigsten zu Georg Ratzinger, als auf die ein oder andere Weise des Mißbrauchs schuldig herzustellen - um indirekt den Bruder mit hineinzuziehen. Alles im Rahmen einer konzertierten Medienkampagne, die die Vorwürfe körperlicher Gewalt und des Mißbrauchs bedenkenlos instrumentalisiert hat.
Jetzt könnte man an ein déja vu glauben.
Für die deutsche Kirche findet Tosatti ironische Worte.
Hier geht´s zum Original: klicken
"SEXUELLER MISSBRAUCH: WELCH EIN ZUFALL BEI DER UNTERSUCHUNG DES CHORES"
Tja, wie Carlotta, die Pasionaria - Tochter Guareschis sagen würde - wir glauben an Zufälle.
Um so mehr, wenn sie aus in einem bestimmten Land kommen, das über jeden Verdacht erhaben ist - wie Deutschland. So als ich las, daß "endlich" der Bericht über Gewaltübergriffe an den Spatzen des Regensburger Domchores veröffentlicht wurde.
Wahr ist, daß wir von 547 Vorfällen sprechen, geschehen in einem Zeitraum von ungefähr einem halben Jahrhundert, von denen- glücklicherweise oder Gott sei Dank - je nachdem - nur 67 sexuellen Mißbrauch betrafen.
Die anderen beziehen sich auf eine Pädagogik, die heute schockieren und das "Blaue Telefon" blockieren würde; aber damals war sie verbreitet.
Einem Dummkopf oder einem sehr undisziplinierten Schüler eine Ohrfeige zu geben, war normal; und kein Elternteil hätte wegen einer Ohrfeige protestiert.
Ich erinnere mich - im Turin der 50-er Jahre - in der Grundschule Federico Sclopis, Via del Carmine, zur Strafe hinter die Tafel gestellt worden zu sein - für welches Vergehen weiß ich nicht mehr - und einige Ohrfeigen bekommen zu haben.
Sehr viel schwerer der sexuelle Mißbrauch: und die deutsche Kirche hat gut daran getan einen Schlußpunkt unter seine Untersuchung machen zu wollen, die sie einem externen Verantwortlichen übergeben hatte. 49 Personen sind identifiziert worden; die beiden Hauptverantwortlichen sind seit cirka 30 Tagen tot. Die Vergehen sind allgemein anerkannt.
Die Opfer werden jeder eine Schadensersatzzahlung von 20.000€ bekommen.
Und an diesem Punkt beginnen die Zufälle. Das Schicksal wollte es, daß der Bericht auch Georg Ratzinger, den älteren Bruder von Joseph in die Sache hineinzieht, der viele Jahre Direktor der Domspatzen war. Georg hat den Chor 30 Jahre lang geleitet, von 1964 bis 1994.
In einem Interview vor 7 Jahren, gab er zu in den ersten Jahren seiner Tätigkeit einige Ohrfeigen verabreicht zu haben.
"Wenn ich vom exzessiven Ausmaß der Gewalt gewußt hätte, hätte ich etwas unternommen (....). Ich entschuldige mich bei den Opfern" sagte er. In der Pressekonferenz hat Rechtsanwalt Weber Georg Ratzinger die Verantwortung dafür zugeschoben "die Augen verschlossen zu haben und keine Maßnahmen ergriffen zu haben."
Sicher ist der Zufall der, daß der Bericht zeitlich mit der Botschaft Benedikts XVI für die Exequien Kardinal Meisners zusammenfällt. Eine Botschaft in der man, wie wir wissen, teilweise eine kritische Situation der Kirche und der Hirten sehen kann, die nicht gegen die Diktatur des Zeitgeistes kämpfen, an dem es der deutschen Kirche sicher nicht fehlt.
Und dann geht es in dem Bericht auch um Müller. Gerhard Ludwig Müller war 2010 Bischof von Regensburg. Der Bericht kritisiert sein Management und wirft ihm besonders einen mangelnden Dialog mit den angeblichen Opfern vor.
Armer Müller! Er mußte nicht nur einen Tritt in den Hintern vom Pontifex hinnehmen und dann - nachdem der erste Schmerz ( siehe das Interview mit der Passauer Neuen Presse) vergangen war - versuchen so zu tun als sei nichts und zu sagen, der Pontifex sei ihm wohlgesonnen. Jetzt auch noch diese andere sympathische Kleinigkeit aus seinem deutschen Heimatland, wo er - wie man weiß -
bei seinen Mitbrüdern sehr populär ist.
In der Zwischenzeit ist die Nominierung des Sekretärs der Glaubenskongregation bekannt gegeben worden. Nicht wie man erwartete, der beauftragte Sekretär, der amerikanische Erzbischof Agostino Dinoia. Sondern der Untersekretär Msgr. Giacomo Morandi, der seit eineinhalb Jahren zur Ratzinger-und Müllerkongregation gehört. Eine sehr schnelle Karriere. Und die wurde unter einem guten Stern geboren. Dem von Beniamino, Präfekt der Kleruskongregation, dem großen Kurienregisseur des Pontifex.
Alles Zufall.
Quelle: Marco Tosatti, LaNuovaBussola Quotidiana
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