Marco Tosatti kommentiert das in La Nuova Bussola Quotidiana.
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"BELGIEN; DIE EUTHANASIE SPALTET DIE BRÜDER DER BARMHERZIGKEIT"
"Zwischen den Brüdern der Barmherzigkeit und dem Hl. Stuhl regiert beim Thema Euthanasie immer noch die Eiserne Faust. Und während die Frist mit Ende August näher rückt. die die vom Papst approbierten Dokumente gesetzt haben, um den vaticanischen Direktiven Folge zu leisten, komrnen aus Belgien Signale des Widerstandes."
Herman van Rompuy, der das Amt des Präsidenten des Europäishen Rtes bekleidete, außerdem Premierminister Belgiens war, gehört zum Komitée der Brüder der Barmherzigkeit, das im vergangenen Frühling beschlossen hat, an ihren in psychiatrischer Behandlung befindlichen Patienten auch wenn es sich nicht um eine terminale Krankheit handelt, Euthanasie durchzuführen.
Montag hat Herman van Rompuy eine Botschaft getwittert, mit der er sich auf das aktuelle Problem bezog und sagte, daß "die Zeit in der man sagte: Roma locuta, causa finita, ist zuende."
Van Rompuy antwortete damit auf die Frage eines Experten im Laienstand für Kanonisches Recht, Kurt Martens.
Der Ernst der Lage wurde durch den General-Superior der Brüder der Barmherzigkeitm René Stockmann unterstrichen, der eine Auflösung des Ordens in Belgien nicht ausschließt.
"Wir befinden uns in einem Stadium. in dem er schwierig ist, Kompromisse zu schließen" hat er in einem Interview mit der Tageszeitung "Tiid" bestätigt.
René Stockman hat -wie bekannt wurde- nicht nur den belgischen Zweig des Ordens, der beschlossen hat an seinen Patienten Euthanasie auszuführen, entgegengestellt, er hat auch ein Verfahren in Rom in Gang gesetzt. Ergebnis seiner Initiative war ein Brief- von zwei römischen Kongregationen mit Billigung des Papstes verfaßt- in dem den belgischen Brüdern der Barmherzigkeit dringend nahagelegt wird, die Dokumente des vergangenen Frühjahrs abzuändern.
Zum Verwaltungsrat des belgischen Zweiges gehören außer Mönchen auch Laien, Persönlichkeiten aus der Umgebung der Christdemokraten. Außer Herman van Rompuy gehören noch die Ex-Senatorin Bea Cantillon und Marcia De Wachter, Direktorin der Nationalbank.
"Ich respektiere alle Mitglieder des Verwaltungsrates, aber der Großteil von ihnen, hat keinerlei therapeutische Erfahrung." hat Stockman erklärt.
Der Generalsuperior des Ordens denkt, daß die Gefahr eines Bruchs erheblich ist. "Wenn der belgische Zweig nicht bereit ist, den Text so zu ändern, daß er sich der Sichtweise der Kirche anpaßt, werde ich als Verantwortlicher verpflichtet sein, die Heilanstalten- die dann ihre katholische Identität verlieren würden- von den Brüdern der Barmherzigkeit abzutrennen."
Zum Verwaltungsrat der Gesamteinheit, die 15 Pflegeheime unterhält, gehören drei Mönche und elf Laien.
Zur Erinnerung: 2014 trat in Belgien das Gesetz zur Euthanasie bei Kindern in Kraft. Damals hatte
Kardinal Elio Sgreccia das auf das Schärfste verurteilt und für dieses Gesetz und das Vorgehen danch den Begriff "Autogenozid" (Völkerselbstmord) geprägt.
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Quelle: La Nuova Bussola Quotitiana, Marco Tosatti
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