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"PAPST FRANZISKUS ZWISCHEN SEINEM GELIEBTEN LATEINAMERIKA UND DER ANZIEHUNG DES OSTENS"
"Ein Blick auf seinen Geburtskontinent Lateinamerika und ein Blick nach Osten: Papst Franziskus scheint sich dabei abzuwechseln- jetzt wo seine internationalen Reisepläne wieder beginnen.
Ein-wie sich zeigen wird- dichtgedrängter Terminkalender.
Papst Franziskus wird am 5. September nach Kolumbien aufbrechen. Ende November, Anfang Dezember wird er nach Burma und Bangladesh reisen. Im Januar besucht er Chile und Peru.
Was dann folgt, muß noch geplant werden, aber der Terminplan der Papstreisen für 2018- das nehmen viele Beobachter als gegeben an- sollte eine Reise nach Rumänien enthalten. Ein Traum würde wahr, wenn es eine Reise nach Moskau und Peking gäbe, aber die können kaum 2018 stattfinden.
Sicher wird der Papst zum Weltfamilientreffen nach Irland fahren.
Die Auswahl der Zieleseiner internationalen Reisen zeigen eine gewisse Sensibilität.
Papst Franziskus sieht Lateinamerika als das Gebiet an, das er besser kennt als jeder andere. Er besucht es als Papst- Schritt für Schritt- seine Reisen sind bisher nach Mexiko,Ecuador, Paraguay, Bolivien und Brasilien gegangen- wobei er noch nicht in sein Heimatland Argentinien gefahren ist.
Es wird allgemein angenommen, daß er deshalb nicht nach Argentinien fährt, um jede Art politischer Instrumentalisierung zu vermeiden. Es ist möglich, wenn man bedenkt. daß der Papst die "Scholas Occurentes"- die Organisation, die er in Argentinien unterstützt, die jetzt eine Organisation Päpstlichen Rechts geworden ist- gebeten hat, jede finanzielle Hilfe der Regierung abzulehnen.
Die Kriterien, nach denen der Papst die Ziele seiner internationalen Reisen aussucht, scheinen aber andere zu sein: er fährt an Orte. die er nicht besonders gut kennt und an Orte, die lange kein Papst besucht hat.
In Lateinamerika gibt es keinThema, das der Papst ausläßt, weil er immer gut infomiert ist. Er ist von Mitarbeitern umgeben. die im Lateinamerikanischen Umfeld gearbeitet haben und es gut kennen:
Kardinal Beniamino Stella war Nuntius in Kuba, Kardinal Pietro Parolin war Nuntius in Venezuela und wegen seiner Kenntnis der Lage hat der Vatican ein vorsichtiges Angehen der Venezuela-Krise gewählt.
Jetzt ist das nächste Ziel Kolumbien. Zwei Päpste sind schon dorthin gefahren.
Papst Franziskus kommt dort an, nachdem die Regierung ein Übereinkommen mit der FARC-Guerilla unterschrieben hat, das die Bevölkerung nicht ganz gutheißt. Die größte Herausforderung für die Ortskirche wird sein, zu verhindern, daß die Papstreise instrumentalisiert wird.
Aus diesem Grund betonen Quellen in den Ortskirchen, daß der Papst die Hoffnung des Volkes wiederbeleben wird und das alles im Zeitplan seiner Reise so ausgewogen geplant wurde, daß er ein Licht auf spirituelle Themen wirft. Der Papst wird auch der Seligsprechungsmessse für einen Priester und einen Bischof vorstehen, die von der Guerilla ermordet wurden aber nie in politische Aktivitäten verstrickt waren.
Die Reise des Papstes nach Myanmar ist die erste eines Papstes in dieses Land.
Der Papst reist auch Dank der kürzlichen Aufnahme diplomatischer Beziehungen dorthin, was die Eröffnung eines Kommunikationsweges mit Burma ermöglichte, das immer noch teilweise unter Militärregierung ist.
Eines des Hauptziele der Reise ist es, die verfolgten ethnischen Minderheiten- einschließlich der christlichen Minderheit- zu unterstützen und noch einmal deie Sorge über die Rohingyas auszudrücken, Muslime, die in Manmar, Bangladesh und Indien diskriminiert werden.
Dann wird der Papst nach Bangladesh fahren, um einer Bevölkerung seine Liebe auszudrücken, die den Terror von ISIS-Angriffen ertragen hat, einschließlich eines Attentats in einem Restaurant, das Dutzende von Opfern forderte.
Es ist bemerkenswert, daß der Papst wollte, daß beide Länder einen Kardinal bekommen: Patrick D´Rozario in Bangladesh und Kardinal Charles Bo in Myanmar. Es ist ebenso bemerkenswert, daß Mnamar vor kurzem die erste Seligsprechung eines lokalen Heiligen erlebte. Das Gleiche ist in Laos passiert, das die nächste diplomatische Grenze des Hl. Stuhls ist- Laos ist eines der sehr wenigen Länder, das keine vollen diplomatischen Beziehungen zum Hl. Stuhl unterhält.
Durch die Jahre hat der Papst seinen Blick immer nach Osten gerichtet: er reiste nach Südkorea, auf die Philippinen, nach Sri Lamka. Sogar die allererste Reise des Pontifikates-eine die zuvor nicht geplant wurde- ging in den Osten, nach Jerusalem, um den 50. Jahrestag der historischen Umarmung zwischen dem Sel. Paul VI und dem Patriarchen Athenagoras zu feiern.
Der Papst blickte nach Osten, als er engere Beziehungen mit Patriarch Bartholomäus von Kommnstantinopel knüpfte, mit er gemeinsam die Botschaft zum Welttag dee Gebetes für die Schöpfung unterschrieb- die erste Botschaft dieser Art überhaupt.
Der Papst sah nach Osten, als er nach Albanien und Bosnien reiste, in zwei Märtyrerländer- Märtyrer zuerst durch den Staatsatheismus und dann durch den Bürgerkrieg.
Papst Franziskus richtete seinen Blick nach Osten und verfolgte mit Entschlossenheit ein Treffen mit Patriarch Kyrill von Moskau und dieses Treffen mit dem Osten fand nicht zufällig an einem Ort in Franziskus´ Herz für Lateinamerika- Kuba- statt.
Als er seine Zustimmung zur Reise der Reliquien des Hl. Nikolaus nach Rußland gab, hatte Franziskus nach Osten geschaut, aber auch als er zu einer außerordentlichen Geldsammlung für die Ukraine aufrief. Der Osten war die Hauptsorge des Papstes als er Kardinal Fernando Filoni auf dem Höhepunkt der Krise in der Ebene von Niniveh als Sondergesandten in den Irak schickte.
Papst Franziskus reiste bei zwei Gelegenheiten in den Kaukasus: zuerst nach Armenien, in die erste christliche Nation, dann nach Georgien, wo Katholiken in schwierigen Beziehungen mit der Orthodoxen Welt leben und dann nach Azerbaidjan, das versucht, sich als Begegnungsstätte zu zeigen.
Die Diplomatie des Papstes richtete ihren Blick ostwärts, als er nach Ägypten fuhr und eine Begegnung mit dem sunnitischen Islam suchte, während gleichzeitig Gespräche mit dem schiitischen Iran geführt wurden. Und sie schaute sicher nach Osten, als er nach Lesbos fuhr, um die Migrationskrise anzusprechen und in die Türkei, um die Beziehungen zum Ökumenischen Patriachat zu verbessern.
Der Osten ist allgemein eine der Hauptsorgen. Es gibt laufende Gespräche mit Vietnam, um diplomatische Beziehungen zu etablieren und es gibt die Hoffnung, daß mit China ein Übereinkommen über die Bischofsernennungen, die immer noch ein großes Hindernis sind, erreicht werden kann.
Sogar die Weltjugendtage resultieren aus dem abwechselnden Blick nach Osten und Lateinamerika: 2019 wird der Papst nach Panama fahren, nachdem er das Treffen 2016 in Polen und Ende 2013 in Rio de Janeiro feierte.
Können wir sagen. daß die Zukunft der Kirche im Osten liegt?
Könnten wir, und am Ende sieht es wirklich so aus. Papst Franziskus ist sich dessen sicher bewußt. Er richtet seinen Blick wirklich nach Osten, um die Wurzeln der Kirche zu finden und diese Volksfrömmigkeit, die eine Volkskirche ausmacht, die mit der Säkularisierung verloren geht.
Diese Volksfrömmigkeit ist in Osteuropa noch lebendig, dessen Kirche zu denen gehörte, die die Lehre der Kirche am stärksten verteidigten und die die wirklichen Probleme während der beiden Familiensynoden analysierten.
Das ist der Grund, warum in den Osten zu schauen, Teil der Strategie ist. Es bedeutet, die Zukunft der Kirche wieder zu entdecken, indem man Trost in einer noch lebendigen Tradition sucht.
Das ist der Grund, weshalb Papst Franziskus seinen Blick nach Osten richtet, immer unerbittlicher.
Das werden Papst Franziskus´ nächste Schritte sicher zeigen.
Quelle: Monday in the Vatican, A. Gagliarducci
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