Sonntag, 29. Oktober 2017

Father Hunwicke spricht....

über das statement von Papst Franziskus zur Todesstrafe.
Hier geht´s zum Original bei liturgicalnotes:  klicken

                     "IST DAS LEHRAMT IN DER KRISE?" 

Dash hier ist ein alter post; ich habe nur die Passage über Humanae Vitae ausgelassen (abgehackt)

                                                     TODESSTRAFE

"Die traditionelle  Lehre der Kirche schließt nicht den Rückgriff auf die Todesstrafe aus, wenn die er einzig wirkungsvolle Weg ist, um Menschenleben vor einem ungerechten Angreifer zu schützen.

Die Lehre entwickelt sich, schreitet voran, ist nuanciert. Aber es muß immer "eodem sensu eademque sentantia" sein.

Deshalb fuhr das Lehramt unter dem Hl. Johannes Paul II -indem es die traditionelle Lehre wiederholte- fort, uns zu lehren (CCC 2267, das Evangelium Vitae 6 zitiert) daß in unserer Zeit -angesichts der Mittel, die dem Staat zur Verfügung stehen, solche Gelegenheiten  selten sind, vielleicht sogar inexistent.

Wie kann irgendjemand einen Fehler in diesem vorsichtigen Urteil finden? Ich ganz sicher nicht.
Alle Macht dem Großen und Heiligen Pontifex.

Vor kurzem wurde uns gesagt, daß die Todesstrafe "unzulässig ist, egal wie schwer das  begangene Verbrechen ist" und eine "Verletzung der Unverletzlichkeit des Lebens und der Würde der menschlichen Person"; daß "Du sollst nicht töten" "absolute Gültigkeit hat und für beide gilt, den Unschuldigen und den Schuldigen." und daß "sogar ein Krimineller das unverletzliche Recht auf Leben hat" "
Man merke: "Absolut" und "Unverletzlich" 

Ich kann nicht sehen, wie das alles eodem sensu mit der traditionellen Lehre ist. Ich kann nicht sehen, daß es eine Entwicklung eadem sententia nach CCC 2267 ist. Es ist ein neues theologoumenon*, das de facto der Tradition widerspricht.




Ich betrachte die Todesstrafe mit fast soviel persönlichem Abscheu wie der Hl. Vater. Wenn ich über die Todestrakte und die verpfuschten Exekutionen in einigen Nordamerikanischen Saaten lese; über die sanfte Feinfühligkeit mit der die Chinesen ihre Verurteilten erschießen, um ihre Organe nicht zu beschädigen, die dann gewinnbringend "geerntet" werden können; ich fühle sowohl Wut als auch unangenehme Übelkeit. Aber sein und mein Abscheu sind nicht der Punkt.

Vielleicht sollte man die Tatsache berücksichtigen, daß Jorge Bergoglio seine mittleren Jahre in einem barbarischen Land verbrachte, in dem Tausende "verschwanden" und viele mehr unter einer mörderischen und korrupten Militärdiktatur verbrachte (zu dessen Zusammenbruch mein eigenes Land vielleicht einen kleinen Beitrag geleistet haben mag).

Aber wenn man alles berücksichtig hat, das Lehramt ist keine Arena,  in der der Souveräne Pontifex das Recht hat, das Prestige seines Amtes mit irgendeinem persönlichen Enthusiasmus zu verbinden.

Lassen Sie mich schließen, indem ich meine eigene gewagte Sicht von all diesem mit Ihnen teile.

Ich fürchte, daß ich nicht glaube, daß der Hl. Geist Papst Franziskus gegeben wurde oder  irgendeinem anderen Papst, sodaß sie durch Seine Offenbarung eine neue Doktrin ausgeben können, sondern so, daß sie (mit Hilfe des Hl. Geistes) die durch die Apostel weitergegebene Tradition bewahren und weiterführen können....die wir depositum fidei nennen.

Macht mich dieses kühne Geständnis inakzeptabel? "

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

*theologoumenon: nicht zur eigentlichen Glaubenslehre gehörender theologischer Lehrsatz




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