oder vielleicht-wie der Volksmund zu sagen pflegt: "wie der Herr so´s Gescherr"?
Aus Italienischen Kirchen erreichen uns nachweihnachtlich beunruhigende, um nicht zu sagen schockierende Meldungen, auch wenn wir mittlerweile abgehärtet sind.
Andrea Zambrano berichtet heute an erster Stelle für La Nuova Bussola .
Hier geht´s zum Original: klicken
"ANS CREDO GLAUBEN WIR NICHT: PRIESTER SIND HEUTE FREI, KEINEN GLAUBEN ZU HABEN. "
Chronik der neuen Kirche: "Nein, an das Credo glauben wir nicht." Die Gläubigen in der Kirche San Rocco di Torino-zur Mitternachtsmesse versammelt- ließen sich ein komplizenhaftes Lachen entschlüpfen. Und so hat Pater Fredo Olivero als Ersatz das Lied "Dolce sentire" angekündigt. Kurz gesagt ein Lied, das vom Sonnengesang der Kreaturen inspiriert ist- als Ersatz für das Glaubensbekenntnis, das Grundgerüst des Glaubens jedes Getauften ist."
So beginnt Zambrano seinen Kommentar und er fährt damit fort, zu sagen, "daß der Pfarrer damit ja eigentlich gewonnen habe, weil wir seit Jahren versuchen, unbequeme Passagen und verwirrende Teile der Messe zu verdecken und dann kommt er mit der gordischen Lösung "warum das nicht gleich ganz weglassen?" Wirklich Chapeau!
Zambrano kann sich verständlicherweise den Sarkasmus nicht verkneifen und sucht den Grund in der schlechten Theologie, die die Doktrin verschlungen habe und an diesem Abend eine Messe hervorgebracht habe, die als Show zu definieren ein Euphemismus wäre.
Nach Gusto veränderte eucharistische Liturgie, die Kommunion nur von Kommunionshelfern, von den Gläubigen in die Hand genommen und selbst in den Kelch getaucht, ein Vater-unser zum äußerst profanen spanischen Lied aus "The Sound of silence" von Simon und Garfunkel, eine Liturgie vollständig wie in den 70-Jahren, nur daß die Sänger mit Elefantenfuß fehlten.
Aber -wie Zambrano weiter schreibt- wir sind jetzt im Jahre des Herrn 2017, das uns mit Hilfe eines Pfarrers mit 50 Jahren Mess-Erfahrung auf den Schultern, mit ruhiger und bestätigender Miene an die letzte Grenze zur do-it-yourself-Messe führt, eines Pfarrers, der von sich sagt, er sei sozial sehr engagiert - einer, der in diesen Breitengraden klerikal korrekt "Straßenpriester" genannt wird, weil er sich um Flüchtlinge kümmert und weil er vor kurzem ankündigte, "er wolle das Konzept der Transubstantiation ändern."
Man dürfe ihn offensichtlich nicht kritisieren, ein bißchen weil man Priester nicht kritisieren darf, die sich sozial engagieren, auch dann nicht, wenn sie die Göttlichen Dinge mit Hacke und Spaten angehen und dann in der heutigen Kirche, diejenigen, die die Lehre befolgen nicht kritisieren dürfen.
Wenn überhaupt- müßten diejenigen bestraft werden- fährt Zambrano fort- die leise darauf hinweisen, daß etwas nicht in Ordung sei, wie die Maßnahmen beweisen, die gegen Don Minutella ergriffen wurden, oder daß es eine Wahrheit Gottes über dem Menschen gibt, die sich nicht ändert so wie Don Pusceddu.
Die Überraschung kommt in Minute 26:50 nach einer Predigt, die die Eltern dazu aufforderte, den Glauben an die Kinder weiterzugeben. aber aufzuhören "über die Hölle zu reden, weil das niemandem helfe, sondern nur schmerze."
Der Kantor kündigt als Glaubensbekenntnis das Lied "Dolce sentire" , S. 39, an.
Vorher greift Don Fredo ein und sagt:"wißt Ihr, warum ich das Credo nicht sage? Weil ich nicht daran glaube." Die Gemeinde lacht. Er fährt fort: "Wenn jemand es versteht....ich habe nach so vielen Jahren verstanden, daß es etwas gibt, was ich nicht verstehe und das ich nicht akzeptieren kann. Singen wir also etwas anderes, das die wesentlichen Dinge des Gaubens sagt".
In Turin sei es dann nicht ganz so schlimm gegangen, berichtet Zambrano.
In Genua aber hat ein anderer "Frontpriester" mit fester Kolumne in der Repubblica, Don Paolo Farinella, in den Spalten der Zeitung verkündet, daß er für dieses Jahr die Feier von Weihnachten, des 1. Januars (Maria,Mutter Gottes) und des 6. Januars (Epiphanias) abgesagt habe. Er hat also zu den gebotenen Festen nein gesagt.
Warum?
"Weil Weihnachten ein Märchen mit Krippe, mit Wiegenliedern und Dudelsack geworden ist, das ausschließlich der Unterstützung einer kapitalistischen und konsumistischen Wirtschaft dient und das gesamte Christentum in eine "Zivilreligion" verwandelt."
Merkwürdig. Noch vor 10 Jahren- stellt Zambrano fest- einer nicht sehr weit entfernten Vergangenheit- wäre ein Priester, der sich geweigert hätte, die Hauptwahrheiten des Katholischen Glaubens zu bestätigen oder die gebotenen Feste abschaffte- a divinis suspendiert worden, heute dagegen machen die den Monsignore. Und normalerweise folgt dem nichts.
Vielleicht breitet sein Bischof die Arme aus und seufzt: "Schon gut, wir kennen ihn, ich habe ihn 20 mal ermahnt, aber er ist so. Im Grunde ist auch er mein Kind."
"Menschlich verständlich"-befindet Zambrano- "aber ist es sicher, daß es nichts anderes gibt?"
Aber das Problem sei beängstigend ernst- und das nicht nur. weil dieser arme Priester, indem er zugibt, die Wahrheirt des Katholischen Glaubens nicht zu akzeptieren einfach zugibt, keinen Glauben zu haben."
Und weiter fragt er:
"Aber auch die Schafe, die ihm anvertraut sind: was sollen sie die Kinder aus dem Katechismus lehren, wenn er als erster zugibt, diesen Glauben nicht zu haben? Und welchen Glauben dann? Worüber sprechen wir? Von einem vagen und wohltönenden Gefühl der Lehre, der Liebe zu uns.
Die Frage des Credo sei dagegen streng mit dem Glauben verbunden. Und es ist kein Zufall- stellt unser Autor fest- "daß der Katechismus der Katholischen Kirche seinen ersten Teil genau dieser Frage widmet. Weil das Credo "die Antwort des Menschen an Gott ist."
Eine Antwort, die der Glaube ist und mit der der Mensch sich ganz Gott unterwirft.
Und die ist die, die der erste Artikel des Katechismus den Gehorsam des Glaubens nach dem Beispiel Abrahams und Marias nennt. An einen einzigen Gott glauben, an Jesus Christus, den Sohn Gottes, an den Heiligen Geist. Und dann an alle anderen Wahrheiten unter der Form des Glaubensbekenntnisses, von der Inkarnation, über die Auferstehung bis zur Gemeinschaft der Heiligen und zum Ewigen Leben."
Und Andrea Zambrano schließt: "Don Fredo und Don Farinella wollen auf diese organische Ernte der Wahrheit unter dem Namen des Symbolons verzichten? Sollen sie, aber warum ihre Rolle dabei benutzen, die ihnen erlaubt Hirten für die Seelen, die ihnen anvertraut sind, zu sein.
Früher hätte man gesagt, sie sind Blinde, die Blinde führen.
Was bleibt von einem Priester, der öffentlich alles das leugnet?
Wahrscheinlich bleibt nur sein narzistischer Machtwille, eine Religion in ideologischer Form aufzuerlegen, die aber schrecklich menschlich ist -aber mit der Aufrichtigkeit und der friedlichen Verve des guten, so sehr "engagierten" Pfarrers.
Vor solchen, als reine weiße Lämmer verkleideten Wölfen, sollten die Gläubigen sich hüten.
Weil sie langsam an dem Ast sägen, auf dem sie mit ihnen sitzen."
Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Andrea Zambrano
Samstag, 30. Dezember 2017
2 Kommentare:
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wenn er nicht glaubt, und darauf noch stolz ist, dann soll er arbeiten gehen der Priester.
AntwortenLöschenEr kann ja auch gern eine neue, schön ideologische Religion gründen, sollte dann aber ehrlicherweise die Kirche verlassen. Nur das schöne warme Nest verlassen? Dazu reicht der Unglaube dann auch wieder nicht.
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