Freitag, 26. Januar 2018

Father Hunwicke spricht

und läßt uns an seinem reichen kirchen-und religionsgeschichtlichen Wissen teilhaben, Heute geht es um das hebräische oder aramäische Halleluja- im Psalm auch an alle Heidenvölker (kol goim) gerichtet-"Preist den Herren alle Völker"
Hier geht´s zum Original: klicken

"Laudate Dominum omnes gentes"

"Es gab Zeiten und Orte,  wo Päpste und Patriarchen sich weigerten, einem Kandidaten die Episkopé zuzuerkennen, der nicht in der Lage war, das gesamte Psalter aus dem  Gedächtnis zu rezitieren.

Es bleibt wahr, daß nicht viele von uns viele Psalmen auswendig können. Vielleicht können einige von uns einen Psalm perfekt wiederholen: teilweise, weil er aus nur 2 Versen besteht, teilweise weil es der Psalm ist, der die traditionelle Sonntagsabend-Messe beschließt und Teil des abschließenden Elements der Segensspendung ist, wie sie allgemein in diesem Atlantischen Archipel erteilt wurde.

Byzantinische Christen sind vielleicht mir Psalm 116/117 vertraut- als letztem Psalm in der Samstags-Vesper, mit der die Byzantiner die Feier des Tages des Herrn beginnen.
Wirklich ältere Lateiner erinnern sich vielleicht, daß direkt am Ende der Oster-Vigil -wie sie in jenen weitentfernten Tagen gefeiert wurde, bevor Bugnini an die Arbeit ging, war dieser der Psalm der übrig gebliebenen Ersten Vesper von Ostern war, mit dem die Messe endete. Er ist eine nicht unpassende Zusammenfassung des Oster-Mysteriums.

Er beginnt mit einem der häufigsten Wörter im Psalter: HLLU.
Die meisten werden das als den Imperativ erkennen, der oft mit einer abgekürzten Form des Tetragrammaton kombiniert wird, um uns die Form HLLU YA (Halleluja) zu geben;
Und ein browsen durch die drei Kolumnen von Brown Driver und Briggs läßt vermuten, daß das ein lautes Wort ist; das dazu auffordert, laut zu rufen oder zu schreien- wie bei einem Hochzeitsfest oder Erntedankfest.
Der Kontext ist allgemein liturgisch. 
Aber in diesem Fall fährt der Text eher auf ungewöhnliche Weise fort: HLLU ET-YHWH KL GOIM
was bedeutet: "Preist den Herrn alle Völker."
Man findet nicht oft einen Ausdruck, der fast ganz zum Auserwählten Volk gehört, wie sie Gott in der Exklusivität des ihre Tempels verehren und der dann den unreinen Heiden außerhalb des Heiligen Bezirks.




Es ist nicht überraschend, daß der Rabbi von Tarsus, dessen Fest wir heute feiern, das sich auf die eschatolische Verherrlichung Gottes wegen seiner Barmherzigkeit gegenüber den Heiden bezieht; wobei seine Lehre im rabbinischen Mainstream bleibt (R. Kimchi "Dieser Psalm gehört zu den Tagen des Messias...die Heiden wollen YHWH verehren")  außer der Tatsache, daß der Hl. Paulus glaubt, daß dieser Teil des Eschaton jetzt erfüllt wird.

Der Hl. Paulus und andere Rabbis sind überzeugt, daß der nächste Satz des Psalms sich auf die Menschen oder Stämme der Beschneidung bezieht. Aber hier ist das Wort ein anderes: ShBCh, das sehr viel weniger verbreitet ist, (BDB nennt es einen späten Aramäismus) ; einige haben gedacht, daß ihm die Überschwänglichkeit des HLL fehlt.
Die diversen griechischen und lateinischen Manuskripte und Ausgaben sind unsicher, wie sie den Unterschied herausarbeiten sollen- sie neigen dazu, die selbe griechische ("ain-") oder lateinische ("laud-") Wurzel , und fügen manchmal Vorsilben wie ep- oder col- (auch wenn Kardinal Bea, der 
"Kumpel" von Pius XII mit praedicate eperimentierte), was "in Begleitung" suggeriert.
Es sieht fast so aus, als ob dem Hebräischen Volk eine unterstützende Rolle beim liturgischen Lobpreis der Heiden von YHWH gegeben würde, Aber nein.

Die Paulinische Theologie ermöglicht es uns, die Dinge zusammenknoten. Es ist im Österlichen Blut Christi, in seinem Österlichen Fleisch, in dem die Mittelmauer der Tempels niedergebrochen wird und beide- Juden und Heiden- durch das Kreuz in einem Leib zu Gott versöhnt werden.
Als der Messias am Kreuz stirbt, reißt der Vorhang im Tempel entzwei und die Feindschafr selbst wird getötet. Auf diese Weise wurde Christus ein Befolger der Beschneidung- damit die Wahrheit Gottes die Verkündung der Väter bestätige, Und er bestätigt diese Versprechungen indem er sie erfüllte, ER der Antityp zu ihren Typen. 
Wie wir früher bei der Segnung sangen et antiquum documentum novo cedat ritui.

So dauert die Wahrheit des Herrn für immer."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke





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