Samstag, 3. März 2018

Haben die polnischen Gläubigen, die an der Lehre der Kirche festhalten, eine Identitätskrise, wie beim Frühjahrstreffen der DBK behauptet wurde?

Maike Hickson kommentiert bei OnePeterFive die unsäglichen Äußerungen zur angeblichen Rückständigkeit und Identitätskrise der glaubenstreuen polnischen Katholiken bei der Frühjahrsversammlung der DBK.
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"SPRECHER BEIM TREFFEN DER DBK: POLEN, DIE AUF "EXKLUSION" BESTEHEN HABEN EINE IDENTITÄTSKRISE"

LifeSiteNews hat vor einigen Tagen über die inspirierende Nachricht berichtet, daß in Polen 140.000 Katholiken eine Petition an ihre Bischöfe unterschrieben haben, in der sie sie bitten, ihre Lehre vor den "Deutschen Irrtümern" zu bewahren.
Zur gleichen Zeit hielten die deutschen Bischöfe ihre Frühjahrsversammlung ab, zu der sie Redner einluden, die die Polnischen Katholiken wegen ihrer eignen kommunistischen Geschichte und Trennung vom Westen mit seiner weitergehenden Diskussionen als verständlicherweise "rückwärtsgewandr" beschrieben.

Betrachten wir zuerst den zustimmenden Artikel über den starken traditionellen Glauben der polnischen Katholiken. Wie LifeSiteNews schrieb:

"Mehr als  140.000 Polen haben eine Petition unterschrieben, die die nationalen Bischöfe bittet, die Katholische Ehe-Lehre im Licht der kontroversen Exhortation "Amoris Laetitia" zu verteidigen.

Polonia Semper Fidelis, eine, vom Krakauer Pater-Piotr-Skarga-Institut gesponserte Gruppe hat die Petition im Januar 2018 gepostet, in der Erzbischof Stanislaw Gadecki, Präsident der Polnischen Bischofskonferenz, gebeten wird, den Glauben in Polen vor den "Deutschen Irrtümern" zu bewahren.
Insbesondere werden die Bischöfe darum gebeten, die Unauflöslichkeit der Ehe und die Nichtzulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten zu bestätigen.

Der Brief warnt davor, daß die problematischen Interpretationen von Amoris Laetitia- besonders die von den Deutschen Bischöfen vorgetragene-noch zur großen Verwirrung beitragen, die jetzt schon von Gläubigen in der heutigen relativistischen Kultur zu bewältigen sind.

Diese Initiative kommt zu einer Zeit, in der die Polnische Bischofskonferenz gerade mit damit befaßt ist, ihren eigenen Kommentar zu Amoris Laetitia zu schreiben, und so sicher einen orthodoxen Zugang zu dieser Sache unterstützen.

Die jüngste deutsche Initiative, während ihrer Frühjahrsversammlung in Ingolstadt bestimmte auswärtige Sprecher einzuladen, einige "Spannungen" mit Polen (wie auch Ungarn) anzusprechen- kann vielleicht auch im Licht der aktuellen Diskussion über "Amoris Laetitia" in Polen gesehen werden.

Nach einem Bericht der website der deutschen Bischöfe "Katholisch.de" vom 21. Februar haben die Bischöfe der Meinung von Tomás Halík, tschechischer Soziologieprofessor in Prag, und des ungarischen Experten für Religiöse Studien András Máté-Toth zugehört.
Halík ist einer der beiden Organisatoren der Pro-Papst-Franziskus-Initiaitive, die mehr als 70.000 Unterschriften zur Unterstützung von Papst Franziskus und seiner Reform-Agenda erreichte. Máté-Toth ist ebenfalls einer der Unterzeichner.





In ihren Reden machten beide nicht-deutschen Redner klar, daß es große Unterschiede zwischen Deutschland oder dem Westen und einigen osteuropäischen Ländern wie Polen und Ungarn gibt, wenn es um Themen wie Immigration und Ehe geht.
Nach Katholisch.de sagten sie, daß während die populistischen Bewegungen ein globales Phänomen seien, sie in Osteuropa durch eine "kulturelle und eine psychologische Identitätskrise nach dem Fall des Kommunismus" verstärkt werden könnten."

Katholisch.de fährt dann fort und stellt fest, daß man diese Differenzen besonders im Verhältnis zu den polnischen Bischöfen beim Umgang mit dem päpstlichen Dokument "Amoris Laetitia"sehen könne: "Während die DBK in der Folge die wiederverheirateten Geschiedenen in Einzelfällen zur Hl. Kommunion zuließ, bestehen die Polnischen Bischöfe auf dem zuvor praktizierten Ausschluß dieser Personengruppe."

Der Bericht fährt dann fort:
"Diese entgegengesetzten theologischen Konzepte zu Ehe und Familie. wie der ungarische Experte für religiöse Studien András Máte-Toth erklärte- gründen sich auf die Tatsache, daß die kommunistische Vergangenheit der früheren Ostblockstaaten, den Diskussionprozess innerhalb der Kirche verzögert hat.  In den Kirchen Westeuropas hat eine derartige Diskussion schon nach dem II.Vaticanischen Konzil in den 60-er Jahren stattgefunden, während sie in den Staaten Mittel-und Osteuropas erst nach dem Fall des Kommunismus´ in den 1990-ern begann, wie der Professor der Universität Szeged (Ungarn) sagte.

Es ist wichtig festzustellen, daß Katholisch.de unkritisch über diese Reden berichtet und nicht berichtet, daß es gegen diese Behauptungen Widerspruch von einigen der anwesenden deutschen  Bischöfen gab.
Wir erinnern unsere Leser daran, daß in diesem Kontext 2015 dieselbe website eine Kontroverse auslöste, als sie den Beitrag eines ihrer regelmäßigen Mitwirkenden veröffentlichte, in dem behauotet wurde, daß die Kirche in Afrika nur deshalb wachse, weil "die Menschen sozial isoliert seien und nichts anderes hätten als den Glauben", "weil das Bildungsniveau der Menschen niedrig sei und die Leute "einfache Antworten auf schwierige Fragen des Glaubens akzeptierten".
(Obwohl der Autor dieses Artikels Björn Odendahl später eine Art Erklärung gab, allerdings ohne seinen Artikel zurückzuziehen- war der Schaden angerichtet.)

Beide nichtdeutschen Sprecher bei diesem Frühjahrstreffen unterstrichen jedoch, daß ein Dialog nötig ist und einer von ihnen betonte, daß "der deutsche Standpunkt in dieser Frage" nicht das Maß aller Dinge werden müsse. Während der Diskussion der deutschen Bischöfe, wurde von Erzbischof Ludwig Schick betont, daß man von den polnischen Katholiken im Hinblick auf ihre Volksfrömmigkeit lernen könne, "z.B.von ihrer Marienverehrung", die in Deustchland fast völlig verloren gegangen ist.

Polen und Ungarn sind die beiden osteuropäuischen Länder, die sich massiv gegen die aggressive und permissive Einwanderungspolitik der deutschen Kanzlerin Angela Merkel stellen. Die Katholische Kirche hat sich völlig Angela Merkels Agenda angepaßt und sich so von jeder politischen Bewegung in Deutschland distanziert, die versucht, der massiven Einwanderung von Nicht-Europäern und Nicht-Christen zu widerstehen.
Die deutschen Bischöfe haben sich bei diesem Thema Papst Franziskus angeschlossen, so wie sie es im Hinblick auf die "Wiederverheirateten Geschiedenen und ihre Zulassung zu den Sakramenten auch getan haben.

Es sieht so aus, als ob die Nachbarländer Deutschland und Polen den Zusmmenstoß zweier verschiedener religiöser Kulturen innerhalb der Katholischen Kirche erleben könnten- die eine orthodox, die andere progressivistisch- die durch die geographische Nähe dieser Nationen bzw. Katholischen Einwohner umso klarer und intensiver sein könnte.

Möge die Hl. Jungfrau die Berschützerin jener sein-in beiden Ländern- die versuchen, die Lehre Christi zu Ehe und Familie zu schützen und zu verteidigen.

Quelle: OnePeterFive, Dr. Maike Hickson

1 Kommentar:

  1. Die Kirche ist zutiefst zerrissen, Verwirrer und Zerstörer haben die Macht über den Leib Christi an sich gerissen.
    Leider gehöre ich zu denen, denen die Kirche zum Kern ihres Seins gehört – und ich kann einfach nicht mehr.
    Kirchensteuer zu zahlen, heißt die Zerstörer unterstützen.
    Auch, wenn die deutschsprachigen Bischöfe mit iher Exkommunikationspraxis es anders sehen – ich glaube inzwischen, daß es genau andersherum richtig ist.
    Lange habe ich mich für die Kirchensteuer eingesetzt, aber inzwischen glaube ich, daß diese tötet – zuerst die Spiritualität, dann den Glauben – und schließlich die Seelen der Gläubigen.
    Ich wünschte, ich wüßte nicht um die Existenz und die Erhabenheit Gottes – es wäre soviel einfacher … und unter diesen Umständen auch gesünder.

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