Montag, 26. März 2018

Tosatti: "Noch ist Frankreich nicht verloren....."

Marco Tosatti hat in La Nuova Bussola Quotidiana das Geschehen von TrÈbes und den Tod des Gendarmen Arnaud Beltrame kommentiert und ist zu dem Schluss gekommen, "daß Frankreich noch nicht  verloren ist."
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Carcassone und der Gendarme Beltrame

"CHRISTLICHES HELDENTUM IN EINEM FRANKREICH,  DAS NOCH NICHT VERLOREN IST" 

"Die Geschichte vom Tod Arnaud Beltrames, dem Oberstleutnant; der starb nachdem er angeboten hatte, eine der Geiseln in den Händen des islamischen Terroristen zu ersetzen, ist nicht nur eine Geschichte von Heldentum. Es ist die Geschichte von christlihem Heldentum.
Bezeugt von einem Priester, einem Kanoniker der Abtei von Lagrasse, einer alten benediktischen Abtei, die den Kanonikern der Mutter Gottes anvertraut wurde, einer religiösen Gemeinschaft, die 1969 entstand, die sie restaurierten und sie so vor dem Zerfall bewahrten.
Heute ist das eine eine lebendige und lebhafte Gemeinschaft, die aus mehr als 30 Mitgleidern besteht. Der Kanoniker liefert ein Bild des spirituellen Werdegangs Arnauds und seiner Verlobten Marielle und bietet auch eine Erklärung für das tiefste der Motive, die Arnaud bewegten.

Nichts verpflichtete Arnaud dazu, diese Geste zu machen und tatsächlich wurde in den soziaen Medien seinen Kollegen vorgeworfen, ihm das erlaubt zu haben. Aber lesen wir einige Zeilen des Zeugnisses des Priesters, der vor zwei Jahren zufällig dem Gendarmen  und Marielle begegnete, "die er am vergangenen 27. August in Zivilehe geheiratet hatte. Wir waren uns sofort sympathisch und sie haben mich gebeten, sie auf die religiöse Ehe vorzubereiten, die ich am kommenden 9. Juni in der Nähe von Vannes zelebrieren sollte."

In diesen beiden Jahren haben Arnaud, Marielle und der Priester viele Stunden damit verbracht, an dem zu arbeiten, was die Basis ihres Ehelebens werden sollte. Daraus ist eine Beziehung einer großen Freundschaft entstanden. "Am 16. Dezember habe ich ihr Haus gesegnet und wir haben das kanonische Dossier für die Ehe vollendet. Die wunderbare Absichtserklärung von Arnaud hat mich vier Tage vor seinem heroischen Tod erreicht."

Arnaud und Marielle haben regelmäßig am Leben der Abtei teilgenommen, sie nahmen an den Messen teil, folgten den Konferenzen und Begegnungen. Sie waren Teil der Glaubensgruppe "Unsere Liebe Frau von Kanaa".  Sie waren Teil der Mannschaft von Narbonne. "Noch am vergangenen Sonntag sind sie gekommer" sagt der Priester.




Der Kanoniker beschreibt Arnaud als extrovertiert, intelligent, sportlich und faszinierend. Zum Glauben hat er in erwachsenem Alter von 33 Jahren gefunden, er war Katholik von Geburt, aber seine Familie war nicht praktizierend. 2008 erlebte er eine unvorhergesehene Konversion. "Nach zwei Jahren Katechumenat empfing er 2010 die Erstkommunion und Firmung. Nach einer Pilgerfahrt nach Sant´Anna von Auray 2015, wo er die Jungfrau Maria bat, ihn die Frau seines Lebens treffen zu lassen, hat er sich mit Marielle verbunden, die einen tiefen und diskreten Glauben hat. Die Verlobung wurde Ostern 2016 in der bretonischen Abtei von Timadeuc gefeiert."

Arnaud hat seine Arbeit und sein Land sehr geliebt und die Konversion hat ihn die tiefen christlichen Wurzeln der "ältesten Tochter der Kirche", wie Frankreich einmal bezeichnet wurde, entdecken lassen.
Und schließlich kam der dramatische Augenblick von Trèbes, als der islamitische Terrorist nachdem er schon getötet hatte, eine Frau als Geisel nahm und Arnaud sich an ihrer Stelle anbot.
Überlassen wir dem Priester das Wort: "Sich an die Stelle der Geisel zu setzen wurde wahrscheinlich durch seine Leidenschaft als Offizier motiviert, weil für ihn Gendarm sein, zu beschützen hieß.
Aber er wußte, welches sehr hohe Risiko er einging. Er wußte auch von dem Eheversprechen an Marielle, mit der er bereits zivil verheiratet war und die er zärtlich liebte, wie ich bezeugen kann.
Hatte er dann also das Recht, ein solches Risiko einzugehen?
Mir scheint, daß nur sein Glaube die "Verrücktheit" dieses Opfers erklären kann, das heute von allen bewundert wird.
Er wußte, daß Jesus uns gesagt  hat "es gibt keine größere Liebe, als das Leben für die eigenen Freunde zu geben". Er wußte, daß wenn sein Leben Marielle gehörte, es aber auch Gott gehörte, Frankreich und seinen Brüdern in Lebensgefahr. Ich glaube, daß nur ein von Barmherzigkeit beseelter christlicher Glaube dieses übermenschliche Opfer von ihm fordern konnte."

Den Rest kennen wir. Der Priester konnte den Freund im Krankenhaus noch erreichen -lebend, aber bewußtlos, konnte ihm die Krankensalbung und den apostolischen Segen in articulo mortis spenden.
Er konnte sie nicht -wie es wahrscheinlich Arnauds und Marielles Wunsch gewesen wäre,- trauen, weil Arnaud nicht bei Bewußtsein war.
Was kann man noch sagen?
Vielleicht kann die Kirche darin -wie in anderen Fällen- ein heroisches Zeichen christlicher Barmherzigkeit sehen. Persönlich wünschen wir uns das.
Alles, was wir sagen können, ist einen Kommentar zu unserem zu machen, den wir im Internet gelesen haben "Und ich hatte Frankreich verloren gegeben...."
Nein, nicht solange es dort Menschen wie Arnaud Beltrame gibt.

Quelle:  Marco Tosatti, La Nuova Bussola Quotidiana 

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