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"PAPST FRANZISKUS, ZEIT FÜR EINEN GENERATIONSWECHSEL"
"Wenn es wahr ist, und das ist es, daß die wahre Reform von Papst Franziskus die des Profils der Bischöfe ist, ist diese Reform durchgeführt worden- auch weil dieses Pontifikat in einem Augenblick des Übergangs stattfindet. Es gibt viele Bischöfe, die das Alter von 75 Jahren erreicht haben, in dem sie- nach dem kanonischen Recht- zurücktreten müssen.
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Die Ernennung des (zukünftigen) Erzbischofs Giovanni Angelo Becciu zum Präfekten der Heiligsprechungskongregation ist einer der vielen Teile eines kirchlichen Dominoeffektes, der vor langer Zeit innerhalb und außerhalb der Kirche begonnen hat.
Erzbischof Becciu wird Kardinal Angelo Amato ersetzen, der am kommenden 8. Juni 80 Jahre alt wird. Noch bemerkenswerter ist, daß der aktuelle Stellvertreter des Staatssekretärs im September eine neue Aufgabe übernehmen wird und bis dahin den Posten des Päpstlichen Gesandten beim Malteser Orden behalten wird. Obwohl der neue Großmeister des Ordens vor kurzem ernannt wurde, ist das ein Zeichen dafür, daß der Papst das Thema Malteser Orden nicht loslassen will.
Vier Vaticanische Kongregationen von neun werden von Italienern geführt: das Staatssekretariat, die Heiligsprechungskongregation, die Kongregation für Katholische Erziehung und die Kongregation für die Evangelisierung der Völker.
Nachdem Erzbischof Becciu seine neue Stellung einnimmt, wird der Posten des Stellvertreters vakant. Zur Zeit besagt ein Gerücht, daß die Nuntien Nicola Girasoli und Giordano Caccia bzw. die Botschafter des Papstes in Peru und den Philippinen zur Wahl stehen.
Insgesamt hat es bei den Nuntiaturen eine große Umwälzung gegeben.
Zu den letzten Ernennungen gehörte die des Polnischen Erzbischofs Marek Zalewski zum Nuntius nach Singapur und Päpstlichen Repräsentanten für Vietnam. Er war seit 2014 Nuntius in Zimbabwe und ist Nachfolger von Erzbischof Leopoldo Girelli, der im September zum Apostolischen Nuntius in Israel und Zypern und zum Apostolischen Gesandten für Jerusalem und Palästina ernannt wird.
Der Nuntius in Singapur ist wegen der Beziehungen des Hl. Stuhls zu Vietnam wichtig. Seit 2009 sitzen der Hl. Stuhl und Vietnam gemeinsam am einem Tisch um Diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Vietnamesische Bischöfe werden mit Zustimmung der Vietnamesischen Regierung ernannt: dort gibt es eine mit Bischöfen und Klerus besetzte Konsultationsrunde, dann präsentiert der Nuntius dem Papst eine Liste mit drei möglichen Kandidaten.
Der Papst entscheidet dann, danach wird die Entscheidung der Vietnamesischen Regierung bekannt gegeben, die dann ihr placet gibt. Manchmal wurde Vietnam als mögliches Modell für die Ernennung der Bischöfe in China beschrieben.
Wie es aussieht, wird es aber nicht das Modell werden, weil die Chinesische Regierung die Kontrolle über die Ernennungen behalten will.
Sogar die Vietnamesischen Diözesen leben in einer Übergangssituation. Kardinal Pierre Nguyen van Nhon, Erzbischof von Hanoi, ist 80 geworden, während zwei weitere Diözesen vakant sind: die Erzdiözese von Ho Chi Minh nach dem Tod von Erzbischof Paul Bui Van Doc im März und die Diözese von Phan Thiet wegen des Todes von Bischof Joseph Wu Dui Thong.
Der neue Nuntius in El Salvador ist Erzbischof Santo Gangemi, der bisherige Nuntius in Guinea/Mali. Er ersetzt Erzbischof Leon Kalenga Badikebele, der im März zum "päpstlichen Gesandten" in Argentinien ernannt wurde. Erzbischof Gangemi sollte bald auch zum Nuntius in Belize ernannt werden.
Zur Zeit gibt es gerade einen Apostolischen Nuntius, der 75 ist: Erzbischof Giuseppe Leanza, Botschafter des Papstes in der Tschechischen Republik. Außer Belize sind die Nuntiaturen von Liberia, Gambia, Sierra Leone, Pakistan, Uruguay, Ungarn, Elfenbeinküste, Zambia, Malawi, Zimbabwe und Guinea/Mali vakant.
Es wird eine neue Umwälzung geben.
Was die örtlichen Kirchen angeht, ragt die Situation in Italien heraus. Papst Franziskus hat Erzbischof Francesco Cacucci von Bari -Bitonto, der vor kurzem 75 wurde, bis 2020 bestätigt.
Das war die letzte in einer Serie von Bestätigungen in den wichtigsten italienischen Diözesen durch den Papst: Kardinal Gualtiero Bassetis Amtszeit als Erzbischof von Perugia, Città della Pieve und Präsident der Italienischen Bischofskonferenz auf unbegrenzte Zeit verlängert;
die Amtszeiten von Erzbischof Ignazio Sanna von Oristano und Erzbischof Arrigo Miglio von Cagliari wurden bis 2019 verlängert; Kardinal Angelo Bagnascos Amtszeit als Erzbischof von Genua und Präsident der Europäischen Bischofskonferenz wurde bis 2020 ausgedehnt, wie die von Kardinal Creszenzio Sepe als Erzbischof von Neapel.
Es gibt 4 vakante Bischofssitze in Italien: den von der Grottaferrata-Abtei, die Diözese von Palästrina, die Stellung des Vizeregens-Erzbischofs (Stellvertreter des Vikars) von Rom und die Diözese Manfredonia-Vieste-San Giovanni Rotondo).
Der wichtigste Posten ist der des "Vizeregenten" in Rom, wenn man in Betracht zieht, daß der aktuelle Vikar des Papstes Erzbischof Angelo de Donatis ist, der als Kardinal kreiert werden wird.
Es gibt Spekulationen über eine Mini-Reform der Römischen Vikariate, angesichts dessen, daß Papst Franziskus 8 Weihbischöfe ernannt hat und viele von denen mit bestimmten Zielen.
Der Papst ist bzgl. der Lage in Venezuela sehr aufmerksam. So ist es sicher kein Zufall, daß zwei Erzdiözesen in Venezuela erst nach der Präsidentschaftswahl einen neuen Erzbischof erhielten, wahrscheinlich um jede politische Instrumentalisierungzu vermeiden.
Diego Rafael Padron Sanchez, 78, seit 2002 in Cumanà Erzbischof- hat sich zurückgezogen und wurde durch Bischof Jesus Gonzales de Zarate Salas ersetzt, der seit 2007 Weihbischof von Caracas war.
Papst Franziskus hat auch Bischof José Lui Auzaje Ayala zum Erzbsichof von Maracaibo ernannt. Er war Bischof von BArinas und folgt Erzbischof Ubaldo Ramon Santa Sequera, 76, der der einzige Bischof war, der zur Kongregation der Missionarischen Söhne des Unbefleckten Herzens Mariens war, zu der nur rund 90 Priester gehören.
Nach diesen beiden Neuernennungen ist der einzige venezolanische Erzbischof über 75 Kardinal Jorge Liberato Urosa Savino, Erzbischof von Caracas. Barnas ist er einhige vakante Sitz in Venezuela.
Weltweit gibt es 14 Kardinäle und aktuelle Titular-Erzbischöfe ihrer Diözesen, die 75 geworden sind. Zusätzlich zu den Kardinälen van Nhon, und Urosa Savina stehen auf der Liste: Kardinal Donald Wuerl, Erzbischof von Washington DC (USA); Kardinal Wilfred Fox Napier, Erzbischof von Durban (SA) und Mitglied der Wirtschaftsrates; Kardinal Dominik Duka, Erzbischof von Prag; Kardinal Laurent Mosengwo Pasinya, Erzbischof von Kinshasa (Demokratische Republik Kongo); Kardinal Telesphore Toppo, Erzbischof von Ranchi (Indien); Kardinal Orlando Quevedo, Erzbischof von Cotabato (Philippinen); Kardinal Maurice Piat, Erzbischof von Port Louis U(Mauritius); Kardinal Ruben Salazar Gomez, Erzbischof von Bogotà; Kardinal Gregorio Rosa Chavez, Weihbischof von El Salvador und Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras) und Koordinator des Kardinalsrates.
Was die Römische Kurie betrifft, hat mit der Ernennung von Erzbischof Filippo Iannone zum Präsidenten des Päpstlichen Rates für Legislative Texte, die Umgestaltung der Kurie begonnen.
Wie es der Fall beim Präfekten der Heiligspprechungskongregation ist, haben mehrere Leiter Vaticanischer Dikasterien das Alterslimit von 75 überschritten.
Im Einzelnen sind das: Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Bischofssynode, 77; Kardinal George Pell, Präfekt des Wirtschaftssekretariates, 76; Kardinal Beniamino Stella, Präfekt der Kleruskongregation, 76; Kardinal Giuseppe Bertello, Präsident der Verwaltung des Vatican-Staates, 75; Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päsptlichen Kulturrates, 75; Kardinal Domenico Calcagno, Präsident der Verwaltung des Patrimoniums des Hl. Stuhls, 75, Erzbischof Marcelo Sanchez Sorondo, Kanzler der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften und Sozialwissenschaften, 75; Erzbischof Piero Marini, Präsident des Päpstlichen Kommitees für die Internationalen Eucharistischen Kongresse, 76; und Pater Pio Vito Pinto, Dekan des Tribunals der Römischen Rota, 76.
Bis jetzt sind Kardinal George Pell und Kardinal Giuseppe Bertello in ihren Ämtern bestätigt worden. Kardinal Pell bleibt bis 2019 im Amt, Kardinal Bertello wird seinen Posten bis 2021 behalten; Kardinal Ravasi wurde eine 5-Jahres-Verländerung zugesichert, sodaß er sein Amt 2023 verlassen wird; Erzbischof Sanchez Sorondos Amtszeit ist ebefalls verlängert worden, während Kardinal Amato, der 80 wird, sein Amtaufgeben muß.
Es gibt sogar in der Römischen Kurie immer noch vakante Sitze: den des Präfekten des Sekretariates für die Kommunikation (jetzt ein Dikasterium); der des Rechtsberaters des Rota-Gerichtes; und das des Untersekretärs des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, dessen neue Statuten vor kurzem veröffenlticht worden sind.
Alle diese Ernennungen und mögichen Ernennungen zeigen, daß Papst Franziskus gerufen wurde, um einen tiefgreifenden Wechsel zu bewerkstelligen."
Quelle: Monday in the Vatican, A. Gagliarducci
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