Donnerstag, 26. Juli 2018

Gedenk-Messe für Giovanni Guareschi

Am 21. Juli hat in Roncole Verdi anläßlich des 50. Todestages von Giovanni Guareschi ein Seelenamt stattgefunden. M. Tosatti berichtet bei Stilum Curiae darüber und gibt die Predigt, die Don Marino Neri während der Hl.Messe gehalten hat, in vollem Wortlaut wieder.
Hier geht´s zum Original: klicken

"50 JAHRE NACH SEINEM TOD, HL.MESSE FÜR GUARESCHI. EIN ITALIENISCHER PROPHET VON DEM WIR HEUTE LEBEN."

"Jeden Tag zerstören Männer mit vielen Worten und ohne Glauben das spirituelle Erbe und den Glauben der anderen mehr." 

Stilum Curiae hat sich einer Verspätung schuldig gemacht un veröffentlicht jetzt die Nachricht von einem besonderen Ereignis, das am vergangenen Samstag stattfand: die Requiems-Messe 50 Jahre nach dem Tod von Giovanni Guareschi, einem großen italienischen Schriftsteller (ich möchte mich nicht irren, aber ich glaube, daß er einer der am meisten in andere Sprachen übersetzten ist) , von der seltenen und kostbaren Rasse, die die Humoristen sind, ironisch -vor allem über sich selbst- und ein leidenschaftlicher und eifriger Katholik
Guareschi gehört zu meinen Kindheitserinnerungen und vor allem zu den Erzählungen der Familie. Sie haben mir gesagt, daß mein Vater, an den ich mich nicht erinnere, weil er "mit dem Grande Torino nach Superga gegangen ist, als der dieses schreibt gerade eineinhalb Jahre alt war. Er war ein enthuiastischer Leser und Freund.  
Es ist uns daher eine besondere Freude die Erinnerung an die Zeremonie, bereichert durch eine besonders schöne Predigt, zu präsentieren, die uns zeigt, in welcher  Zeit wir leben. 
Es ist daher eine besondere Freude, dass wir diese Erinnerung an die Zeremonie beherbergen, die durch eine schöne Predigt bereichert wird, und die uns zeigt, in was wir leben. Danke an die Freunde von Summorum Pontificum, die das Material geschickt haben, das du lesen wirst.
Dank an die Freunde von Summorum Pontificum, die uns das Material geschickt haben.

Am 21. Juli wurde in der Pfarrkirche S.Michele Arcangelo von Roncole Verdi die  angekündige Hl. Requiem-Messe zum 50. Jahrestag ders Todes von Giovanni Guareschi zelebriert, der auf den Morgen des folgenden Sonntags, den 22. Juli fiel. Die gesungene Heilige Messe wurde von Don Marino Neri, dem Pfarrer von Linarolo und Sekretär der Priesterlichen Gemeinschaft Summorum Pontificum geleitet. Der Pfarrer von Roncole, Don Gianni Fratelli, der seine Kirche sehr gern für die Feierzur Verfügung gestellt hatte,  nahm ebenfalls an der Zeremonie teil.
Die Gregorianischen Gesänge wurden von der Schola Cantorum aus Cremona vorgetragen.



Promotor dieser Feier war das Nationale Koordinationskomitée Summorum Pontificum, das auf diese Weise mit dem feierlichen Gebet der Kirche an den großen Schriftsteller erinnern wollte, der die Heilige Messe aller Zeiten so liebte.
Werk und Zeugnis von Guareschi -sowohl als Romancier  und Novellist als auch als Journalist-waren besonders wirksam, auch in den jüngeren Generationen die Sehnsucht nach der traditionellen Liturgie lebendig zu halten- die quasi ihre folgende Wiedergeburt im Motu Proprio Summorum Ponrificum begünstigt und vorhergenommen haben.

Die Hl.Messe - zunächst nur als bewegte und liebevolle Hommage an den Schöpfer der "Kleinen Welt" geplant-hat dann den Charakter eines offiziellen Gedenkens angenommen.
Dem CNSP haben sich die Provinz-Delegation des Nationalen Institutes der Guardia d´Onore für die Königsgräber im Pantheon und die Delegation des Hauses Savoyen als Förderer angeschlossen.
Guareschi war-wie wir wissen, zeitlebens ein unerschütterlicher Monarchist und blieb auch dem, woran er glaubte, beispielhaft treu und wird auch wegen dieses nicht zweitrangigen Aspektes seiner reichen Persönlichkeit erinnert.

Díe Familie Guareschi war bei der Hl. Messe anwesend- in Person seines Sohnes Alberto (der Albertino von dem der Vater schrieb), der Nichte Angelica und zahlreicher Großneffen-und Nichten.
Alberto Guareschi wollte in der Bank sitzen, die traditionell von der Familie besetzt wurde, auch in Erinnerung an die Schwester Carlotta (la Pasionaria), die 2015 verstorben ist.
Um den Chrakter eines öffentlichen Erinnerns an den Autor zu untersstreichen. wollten aus den verschiedenen Stadtteilen auch der Bürgermeister von Busseto Dr. Giancarlo Cottini, in dessen Gebiet Roncole Verdi liegt, das zeitlebens Wohnort des Schriftstellers und seine letzte Heimat war; und Dr. Marco Antonioli, der Bürgermeister von Roccabianca, dem Geburtsort Guareschis.
Am Ende- nach der Absolution.- legten die beiden Bürgermeister einen Kranz auf Guareschis Grab nieder.

Mit ihren Bannern waren auch Dionigi Ruggeri, Inspektor des Istituto Nazionale per la Guardia d´ onore alle Reali Tombe del Pantheon der Emilia Romagna, Roberto Spagnoli, Abgeordneter der Provinz Parma beim Institut;  Raffaele Galliani, Delegierter der Provinz Bologna des Instituts; Daniele Tizzoni, Delegierter der Provinz Piacenza.
Anwesend waren auch der Regionaldelegierte der Dynastie des Hauses Savoyen und der Vikar der Provinz Reggio Emilia, Alessandro Nironi Ferraroni.
Und unter den Gläubigen waren zahlreiche Freunde aus dem Coetus Fidelium der Provinzen Parma, Piacenza und Reggio Emilia.

Ein besonderer Augenblick war die sehr schöne Predigt, die Don Marino Neri gehalten hat, und wir präsentieren sie hier.

Predigt, die Don Marino Neri während der Hl Messe für Giovanni Gurareschi zum 50. Jahrestag seines Todes gehalten hat.

Roncole Verdi, 21. Juli 2018

Liebe Gläubige
bei dieser feierlichen Seelenamts-Liturgie -die auf wunderbare Weise die Barmherzigkeit auf die Seele herabfleht, werden wir aufgefordert, darüber nachzudenken, was das Ende des Lebens eines Menschen ist- von dem man ausgehen kann und in einer letzten Analyse zu sagen, ob es voll verwirklicht wurde oder unwiederbringlich gescheitert ist.
Die Betrachtung des Endes ist in der Tat der erste Schritt, um sich einer dynamischen, nicht statischen Realität anzunähern, die das mescnhliche Leben ist. Weil das christliche Leben essentiel dynamisch und perfektionierbar ist, jedenfalls unter den aktuellen Werten, ist es nötig, daß wir vor allem wissen, wohin  wir gehen, welches das Ziel ist, das wir erreichen wollen indem wir ihm unseren Willen unterordnen.

Die wirbelnde und exzessiv schnelle Zeit, in der wir uns befinden, scheint oft die Rhythmen und Notwendigkeiten zu diktieren, die viele Männer hum Handeln  bewegen, aber manchmal ohne Rücksicht auf das Ende - sei es gut oder schlecht. Dem christlichen Leben können somit zwei Ziele zugeschrieben werden: ein endgülitges oder absolutes und ein nahes oder relatives Ziel.
Das erste ist die Herrlichkeit Gottes das zweite unsere Heiligung.
Gott ist in sich selbst unendlich selig und braucht die Geschöpfe nicht, das ist wahr; aber Gott ist Liebe und Liebe ist von Natur aus kommunikativ und neigt dazu, aus sich selbst herauszukommen und zu kommunizieren. Gott ist das unendlich Gute und das Gute neigt dazu, sich auszubreiten.
"Bonum est diffusivum sui" sagen die Philosophen.
Das ist z.B. das Motiv für die Schöpfung. Gott will  den Geschöpfen seine unendliche Perfektion kommunizieren- zu denen- in primis- das Sein der Geschöpfe sich freiwillig in seiner Verherrlichung "außerhalb seiner selbst" offenbart. Die Verherrlichung Gottes durch die Geschöpfe ist letztendlich der letzte Grund für die Schöpfung. Das ist das letzte und absolute Ziel allen chrisltichen Lebens.
Auf dieses Ziel muß die Seele, die sich heiligen will, hinarbeiten, darauf müssen alle ihre Bemühungen und Wünsche zielen.

Nichts darf dem vorgezogen werden. Die Heiligung unserer Seele ist also nicht das letzte Ziel des christlichen Lebens. Darüber steht die Glorie der Allerheiligsten Dreifaltigkeit , absolutes Ziel alles dessen, was existiert. Und das, was die beiden Ziele miteinander verbindet, ist ein rein äußerliches Band (als ob es keine Beziehung zwischen ihnen gäbe und sie einander entgegengesetzt wären) -wohl aber ein konstitutives: in dem Maß, in dem eine Seele für dem Ruhm Gottes lebt, schreitet sie auch in der persönlichen Heiligung fort, so wie derjenige, der heilig sein möchte (was bedeutet, zu verdeinen, Gott in Ewigkeit sehen zu können) , keine anderen Weg hat als der Trintitä in dieem irdischen Exil  Ruhm durch ein Leben zu zollen, das "ein Wiederschein des eingeschaffenen Ruhms ist" .
Die Heiligkeit -besteht in letzter Analyse daraus sich fortschreitend an Christus anzupassen- mit der
Bewegung der Gnade-um in uns die gleichen Gefühle zu haben wie er.

Sich zu heiligen...ein Weg für alle, aber ach- immer weniger eingeschlagen. Sich mit Christus gleich zu machen....nein, sagt das moderne, narzistisch.egoistische Gewissen, man muß keinem anderen gleich machen, nur mir selbst.
Den Willen Gottes zu tun,...niemals, nur meinen eigenen Willen schreit der emanzipierte postmoderne Mensch.
Und indem wir das tut, heiligen wir uns selbst nicht nur nicht, sondern wir entmenschlichen uns langsam selbst, wenn wir einen Lebensstil, Denkmodelle,  unwürdige öffentliche und private  
Einstellungen annehmen, die nicht nur einer christlichen Seele unwürdig sind sondern auch einer natürlichen Intelligenz.
Das ist der aktuelle anthropologische Bruch, den Giovanni Guareschi auf verschiedenen Ebenen vor 50 Jahren gesehen und dessen Ursachen er ironisch-aber nicht weniger wirkungsvoll aufgezeigt hat. Als Mann und Gentleman, der er war, hat er die "neuen Bräuche " in Italien der Nachkriegszeit kommen sehen, als Italiener hat er das Fortschreiten der neuen Politik gesehen (er war dem monarchistischen Credo treu, das er mutig bis zu seinem Tod nie aufgegeben hat) deretwegen er auch Gefängnishaft, Verlassenhbeit und Vergessenwerden erdulden mußte;
als Katholik sah er das Neue in der Kirche voranschreiten, das einen Frühling des Geistes zu versprechen schien, nur um von einem kalten Winter verdeckt zu werden.

Aus diesem Grund hat Giovanni wiederholt eine gewisse zu "dialogische" Haltung vieler Geistlicher und Laien der unmittelbaren postkonziliaren Zeit der Welt gegenüber beschuldigt, blieb aber ungehört...wie so viele Propheten (obwohl heute viele Kleriker und Laien sich seiner Kritik angeschlossen haben).
So hat er in Gedanken an Don Camillo geschrieben und seine Enttäuschung  bekräftigt, weil der den Altar seiner Pfarrkirche zertören mußte und durch den berühmten "heißen Tisch" Modell Lercaro ersetzt und seinen geliebten gekreuzigten Christus in eine Ecke nache der Tür verbannt hatte, sodaß die Gemeinde ihm den Rücken zuwandte. (G. Guareschi, Brief an Don Camillo, "IlBorghese! vom 19. Mai 1966). Oder er sagte- immer noch mit "seinem" Don Camillo sprechend, dem Katholiken des gesunden Menschenverstandes, "jeder hat seine persönlichen Dinge, die er Gott in der Messe anvertraut, Und man kommt in die Kirche, weil Christus in der konsakrierten Hostie anwesend ist und deshalb fühlt er sich ihm näher. Sie machen Ihre Arbeit, Hochwürden, (wenn Sie die Liturgie feiern) und wir die unsere (wenn wir beten).
Andererseits - wenn Sie so sind wie wir alle- wozu dient dann noch der Priester?
Und wir, die wir uns 50 Jahre nach dem Tod liturgisch an den Verstorbenen als einen großen Menschen, einen großen Italiener und einen großen Katholiken erinnern, was müssen wir tun?

Vor allem beten, für ihn beten,  weil keiner, auch der Heiligste, der diese irdische Existenz verläßt und vor seinem ewigen Richter erscheint, annehmen kann, ausreichenden Verstand hat, um erlöst zu werden....sondern nur auf die Göttliche Barmherzigkeit hoffen kann und auf die Fürbitten der Lebenden. Und das tun wir durch das Heilige Altarsakrament, das den Kalvarienberg erneuert und danken ihm im Namen der Seele Giovannis, Aber dann, wenn wir sein Leben und sein  Zeugnis bedenken, müssen wir ihn auch als Beispiel nehmen und Mut schöpfen, den guten Kampf für den Glauben und eine gute christliche Kultur zu kämpfen und die so beschworene Saat, die so angegreiffen wird, zu bewahren- aber wahrheitsgemäßer denn je: "Das was der Bauer macht, wenn der Fluss über die Ufer tritt und in die Felder eindringt: sie müssen den Samen retten. Wenn der Fluss in sein Bett zurück kehrt, taucht die Erde wieder auf und die Sonne trocknet sie. Wenn der Bauer die Saat gerettet hat, kann er ihn in die Erde legen, die durch den Schlamm noch fruchtbarer geworden ist und Samen und Früchte tragen wird und die geschwollenen und golenen Ähren werden den Menschen Brot, Leben und Hoffnung geben. Die Saat muß gerettet werden: der Glaube.
"Don Camillo, wir müssen denen helfen, die den Glauben noch haben, ihn zu bewahren. Die spirituelle Wüste breitet sich jeden Tag weiter aus. Tag für Tag verkümmern neue Seelen, weil der Glaube sie verlassen hat.
Jeden Tag zerstören mehr Menschen der vielen Worte und ohne Glauben das spirituelle Erbe und den Glauben der anderen. " sagt der Gekreuzigte zu Don Camillo. Heute sagt er das- noch einmal mehr. zu uns: "retten wir die Samen des Glaubens, der Tradition, der wahren Menschlichkeit und vor allem lassen wir es in unseren Herzen und in unserem Leben Wurzeln schlagen, bewässert von der himmlischen Gnade, sodaß daraus ein kräftiger Baum voller Früchte erwächst, unter dessen Zweigen die verlorenen Menschen Erfrischung, Trost und Hoffnung finden können. Ja, diese Früchte der guten Taten, die das Allerheiligste Herz Jesu erfreuen und für das ewige Leben bleiben.
Amen.

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti




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