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"HUMANAE VITAE ABLEHNEN BEDEUTET GEGEN GOTT ZU KÄMPFEN"
"Der Präfekt der Liturgiekongregation, Kardinal Sarah hat sich zu Bemühungen geäußert, die Enzyklika von Paul VI zu revidieren und warnt: "Humanae Vitae zu akzeptieren bedeutet nicht nur, sich dem Papst zu unterwerfen sondern auch auf das Wort Gottes zu hören und es anzunehmen. Die Kardinäle. die Bischöfe und Theologen, die sie zurückweisen und so die Gläubigen zur Rebellion gegen die Enzyklika zu ermutigen und sich öffentlich und vorsätzlich gegen Gott selber gestellt. Das Schlimmste ist, daß sie die Gläubigen einladen, sich gegen Gott zu stellen."
Und Kardinal Robert Sarah hat am vergangenen 4. August anläßlich der 50 Jahre der Enzyklika Humanae Vitae in der Bendiktiner-Abtei Hl. Anna von Kergonan, eine Pressekonferenz gegeben.
Wir bieten Ihnen einige Passagen an.
Sie können den französischen Gesamttext am Ende dieser Seite finden.
Irrtum in der Perspektive
"Liebe Freunde, liebe Eheleute, wenn Ihr- soweit Sie Christen sind- Euch der Empfängnisverhütung verweigert, dann nicht weil die Kirche sie verbietet" Und eher weil Sie wissen-durch die Lehre der Kirche- daß Empfängnisverhütung in sich schlecht ist, weil sie fir Wahrheit der Liebe und des
menschlichen Paares zerstören. Sie reduziert die Frau darauf, in jedem Augenblick und jeder Situation nur Objekt des Vergnügens und dem sexuellen Drängen des Mannes zu sein."
Diese Wahrheit stimmt mit der Vernunft überein und wird durch die Offenbarung bestätigt
Es ist gut, zu unterstreichen, daß diese Wahrheit der menschlichen Liebeder menschlichen Vernunf zugänglich ist. Der Hl. Johannes Paul II erinnert daran, daß die Behauptung nach der "jeder eheliche Akt offen bleiben muß für die Weitergabe des Lebens" (HV,11) die "ontologische Wahrheit" beschreibt, die "intime Struktur", die "reale Struktur" des ehelichen Aktes.[....] Dieser vernünftige Charakter liegt der Äußerung von Paul VI und Johannes Paul II zugrunde: "Die moralischen Normen von Humanae Vitae sind Teil des Naturrechts. Jeder Mensch guten Willens kann wahrnehmen und verstehen, daß ein empfängnisverhütendes Verhalten der menschlichen Wahrheit über die eheliche Liebe widerspricht." (Generalaudienz 7.12.1981)
Aber es ist notwendig dabei viel weiter zu gehen. De facto hat der Hl. Johannes Paul II kraftvoll bestätigt, daß die in Humanae Vitae formulierte Norm Teil der göttlichen Offenbarung ist. Weil die Kirche diese Norm lehrt-auch wenn sie nicht formal (im Sinn von buchstäblich) in der Hl. Schrift ausgedrückt ist-ist die Kirche der Überzeugung, daß die Auslegung des Naturgesetzes in die Kompetenz des Lehramtes gehört. Wir können sogar noch mehr sagen. Auch wenn die moralische Norm, wie sie in der Enzyklika Humanae Vitae formuliert ist, sich nicht wörtlich in der Hl. Schrift findet, ist sie dennoch in der Tradition vorhanden [...] und wurde den Gläubigen wiederholt vom Lehramt übermittelt" (HV 12) daraus resultiert, daß diese Regel mit der offenbarten Lehre, die in den biblischen Quellen enthalten sind, übereinstimmt.(HV 4)
Eine solche Bestätigung ist essentiell, um den Irrtum all jener zu verstehen, die eine "Änderung der Disziplin" verlangen, all jener, die sagen, daß "die Kirche zu hart ist" oder daß "die Kirche sich anpassen müsse". Nach der Enzyklika Humanae Vitae tut die Kirche nichts anderes als das zu vermitteln, was wir von Gott selbst bekommen haben. Sie hat nicht die Macht und wird sie nie haben. irgendetwas zu ändern."
Humanae Vitae zu akzeptieren ist also prinzipiell nicht eine Frage, sich dem Papst zu unterwerfen und zu gehorchen, sondern auf das Wort Gottes zu hören und es zu akzeptieren, die gütige Offenbarung Gottes über das, wer wir sind und über das, was wir tun müssen, um seiner Liebe zu entsprechen. Auf dem Spiel steht in der Tat unser theologisches Leben, unser Leben der Beziehung mit Gott, die Kardinäle und Bischöfe und die Theologen die Humanae Vitae zurückgewiesen haben und die Gläubigen zur Rebellion gegen die Enzyklika ermutigt haben, haben sich deshalb vorsätzlich und öffentlich in den Kampf gegen Gott gestellt. Das Schlimmste ist, daß sie die Gläubigen einladen, sich gegen Gott zu stellen."
Drei Irrtümer
"Der erste Irrtum ist bei den Gläubigen und besonders bei den Eheleuten. Einige könnten den Eindruck haben, daß die Kirche ihnen ein unerträgliches Gewicht auferlegt, eine zu schwere Belastung, die am Ende auf ihrer Freiheit lasten wird.
Liebe Freunde, ein solcher Gedanke ist falsch! Die Kirche gibt die von Gott empfangene und angenommene Wahrheit nicht als Mittel der Vernunft weiter. Ja, nichts außer der Wahrheit macht uns frei. [...] Es ist nötig zu sagen, daß die Verweigerung empfängnisverhütender Praktiken und Mentalität das Paar von der Last des Egoismus befreit. Ein Leben nach der Wahrheit der menschlichen Sexualität befreit von der Angst! Es befreit die Energien der Liebe und macht glücklich. Ihr, den Ihr es lebt, sagt es! Schreibt es! Das ist Eure Mission als Laien! Die Kirche zählt auf Euch und vertraut Euch diese Mission an!
[...]
Den zweiten Irrtum, den man vermeiden muß, findet man in der Moraltheologie [...] Hüten Sie sich vor denen, die sagen, weil das Hauptziel des Paares richtig ist, können die Umstände die Wahl kontrazeptiver Mittel rechtfertigen. Liebe Freunde, derartige Behauptungen sind Lügen! Und wer Euch solche Abirrungen lehrt, "verfälscht das Wort Gottes" (2 Kor 4,2). Sie sprechen nicht im Namen Gottes. Sie sprechen gegen Gott und gegen die Lehre Jesu [...] Wenn man Ihnen sagt, daß es konkrete Situationen gibt, die den Rückgriff auf Kontrazeptiva rechtfertigen- lügen sie Sie an!
Sie predigen Ihnen eine ehebrecherische Lehre (2 Kor 2,17)!
Noch schlimmer- sie tun Ihnen Böses, weil sie Ihnen einen Weg zeigen, der nicht zur Glückseligkeit und nicht zur Heiligkeit führt [...]
Wie kann man vorgeben, daß "in bestimmten Situationen" eine Einstellung, die der tiefen Wahrheit der menschlichen Liebe widerspricht, gut und nötig wird? Das ist unmöglich! [...]
Die pastorale Praxis darf sich nie der universalen Wahrheit des Moralgesetzes entgegen stellen. Die konkrete Pastoral ist immer die Suche nach Mitteln, die geeigneter sind, um die universale Lehre zu verwirklichen und niemals sie zu verwerfen. [...]
Den dritten Irrtum, den man vermeiden muß, findet man bei den Hirten: Priestern und Bischöfen [...]. Wie Paul VI sagte :" Reduziert in keiner Weise die heilsame Lehre Christi, sie ist eine herausragende Form der Nächstenliebe gegenüber den Seelen" (HV 29) und der selige Papst wandte sich an die Bischöfe "Arbeitet eifrig und ununterbrochen für den Schutz und die Heiligkeit der Ehe, damit sie immer in ihrer menschlichen und christlichen Fülle gelebt werden kann. Betrachtet diese Mission als eine Eurer dringendsten Aufgaben in der heutigen Zeit" (HV 30) [...]
Paul VI hat uns mit seiner Enzyklika ein schönes Beispiel pastoraler Nächstenliebe gezeigt, haben wir keine Angst, ihn nachzuahmen! Unser Schweigen wäre komplizenhaft und schuldig. Lassen wir die verheirateten Paare nicht mit den trügerischen Sirenen der Leichtigkeit allein."
Ein Weg der Heiligkeit für die Eheleute
"Ich möchte vor allem unterstreichen, daß sich am Fundament aller Heiligkeit die Liebe Gottes befindet. Jetzt will der, der liebt, das was der Geliebte will. Gott zu lieben, bedeutet, das zu wollen, was er will. Auf dem Höhepunkt der Mystik spricht man von der Einheit des Willens oder der Kommunion des Wollens. [...] So ermutigt Paul VI die Eheleute "durch ihr Verhalten den schöpferischen Zielen Gottes zuzustimmen" (Johannes Paul II, Generalaudienz vom 1. August 1984).
In diesem Willen das schöpferische Ziel anzunehmen, fndet sich der wahre Weg der theologischen Union mit Gott und zur gleichen Zeit die richtige Selbstverwirklichung. Es bedeutet wirklich Gott leben, der seine Weisheit in meiner Natur eingeschrieben hat. Und das öffnet zu einer gerechten und wirklichen Selbstliebe. [...]
Dieser Plan des Schöpfers beschränkt sich nicht auf biologische Regelmäßigkeiten. Die Treue zur Schöpfungsordnung umfaßt viel mehr. Die Treue zum Plan Gottes bedeutet auch die Ausübung einer verantwortlichen Elternschaft, die sich durch den intelligenten Rückgriff auf den Fruchtbarkeitsrhythmus ausdrückt. Er bedeutet auch eine Zusammenarbeit der Eheleute, eine Kommunikation, der gemeinsamen und freien Wahl- getroffen nach dem Gewissen, erleuchtet von der Gnade und dem anhaltenden Gebet-basierend auf einer tiefen Großzügigkeit, der Entscheidung, Leben zu schenken oder- aus den richtigen Motiven-eine Geburt aufzuschieben.
Das bedeutet eine wahre eheliche Liebe und setzt wahre Enthaltsamkeit und Selbstkontrolle voraus, besonders wenn es nötig ist, die ehelichen Verbindungen auf die unfruchtbaren Perioden zu beschränken. Kurz gesagt, es ist eine Kunst zu leben, eine Spiritualität und eine richtige eheliche Heiligkeit zu leben!
Eine Kunst zu leben
"Indem wir diesen Aspekt betonen, können wir ein Missverständnis beseitigen. Manchmal sprechen wir von "natürlichen Methoden der Geburtenregulierung". Viele glauben, daß diese Methoden "natürlich" sind, da sie nicht auf künstliche chemische oder mechanische Prozesse zurückgreifen. Das ist nicht ganz richtig. [...]
Statt "natürlicher Methoden" sollte man daher eher von einer Fruchtbarkeitsübung nach der menschlichen Natur sprechen. Letzteres setzt eine "Reife in der Liebe voraus, die nicht unmittelbar ist, sondern Dialog, gegenseitiges Zuhören und eine besondere Beherrschung des sexuellen Triebes in einer Reise des Wachsens in der Tugend erfordert", wird Benedikt XVI sagen.
So kann man vom Leben gemäß der Ordnung der Natur, gemäß dem kreativen Entwurf, nur dann sprechen, wenn eine natürliche Methode der Geburtenregelung in einem Kontext der ehelichen Tugenden [...] gelebt wird. Mit anderen Worten: natürliche Methoden sind eine Grundlage, aber sie setzen voraus, daß sie in einem Kontext der Tugend gelebt werden. Sie können eine Tür darstellen, eine Pädagogik für die Entdeckung dieses vollen Ehelebens, aber es kann auch rein materiell nicht gelebt werden, ohne diesen Kontext von Verantwortung, Großzügigkeit, Nächstenliebe, der ihr innewohnt.
In die Anbetung eintreten
„Den Plan des Schöpfers zu verstehen, ist mit dem Herzen diese vermeintlich tiefe spirituelle Dankbarkeit und Verehrung empfangen, die ein Geschenk des Heiligen Geistes ist [...] Indem sie dankbar die natürliche Ordnung empfangen und versuchen, sie zu verstehen, sie zu lieben, erkennt das Paar nicht nur seine Liebe in den Tugenden, die ihre gegenseitige Liebe konsolidieren, sondern sie öffnet sie noch mehr für die kontemplative Anbetung des Schöpfers.
Humanae Vitae eröffnet einen Weg zu einer ehelichen Heiligkeit, einer Pädagogik der Anbetung, zur Annahme der kindlichen Verehrung des göttlichen Plans.
Gott selbst wird so wie ein Vater geliebt, seine Gaben werden mit Dankbarkeit und Verehrung empfangen. Seine fürsorgliche Majestät wird durch das Paar erlebt. Es ist verständlich, warum Johannes Paul II sagen konnte, daß „was durch diese Lehre in Frage gestellt wird, die Ablehnung der Idee der Heiligkeit Gottes ist, diese moralischen Standards sind einfach eine Notwendigkeit, auf die in keinem historischen Umstand verzichtet werden kann, die Heiligkeit Gottes, an der man in der Praxis teilnimmt, nicht nur in der Theorie, die einzelne menschliche Person „(Ansprache an den Zweiten Internationalen Kongress der Moraltheologie, 12. November 1988).“
Der Königsweg des Kreuzes
"Ja liebe Freunde, liebe Eheleute, ich predige Euch nicht das Leichte. Ich verkünde Euch Jesus, den gekreuzigten Jesus! Liebe Eheleute, ich lade Euch ein, diesen Königsweg der ehelichen Heiligkeit zu betreten. Es wird Tage geben, in denen er nicht ohne Euer persönliches Heldentum verfolgt werden kann. Es wird Tage geben, in denen Ihr auf dem Kreuzweg sein werdet. Ich denke an das Kreuz derer, deren Treue Spott, Ironie und sogar Verfolgung erregt." (Johannes Paul II., 23. September 1983)
An das Kreuz materieller Bedenken, die die Großzügigkeit bei der Aufnahme des Lebens mit sich bringt, an das Kreuz der Schwierigkeiten im Leben eines Paares, an das Kreuz der Enthaltsamkeit und des Wartens in manchen Zeiten. [...] Glück, die vollkommene Freude im Leben der Paare geht von hier aus. Ich weiß, daß das nicht ohne Opfer geschieht, sondern "daß die immer wiederkehrende Versuchung eines Christentums ohne Opfer, ein flüssiges Christentum, nach der Art von Rosenwasser, zum Scheitern verurteilt ist" (Johannes Paul II., 23. September 1983)
Quelle: Kardinal R. Sarah, LNBQ
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