Donnerstag, 30. August 2018

Viel Lärm um nichts....oder die substanzlosen "Beweise" gegen Viganò.



Das Team von OnepeterFive hat einen Kommentar von Aldo Maria Valli zu einem Teil der Reaktionen auf das Viganò-Memorandum übersetzt und veröffentlicht.
Hier geht´s zum Original:  
klicken

"ANTWORT AUF DIE "BEWEISE" GEGEN VIGANÒ:  SUBSTANZLOSES GETÖSE"

Anmerkung des Herausgebers:  Aldo Mari Valli, der Autor des folgenden Artikels, ist der Reporter, der nach dem ursprünlichen Plan Erzbischof CArlo Maria Viganòs Vorwürfe gegen Papst franziskus und einige hochrangige Kardinäle im Vatican zuerst veröffentlichen sollte. (...)

"Kürzlich erschienene Kommentare veschiedener Journalisten zur Kontroverse um Erzbischof Carlo Maria Viganò nach der Veröffentlichung seines Memorandums versuchen den früheren Nuntius in den USA zu diskreditieren. Besonders wird dabei darauf hingewiesen, daß Viganò im Mai 2012 bei einem Gala-Diner in New York freundliche und wertschätzende Worte über Kardinal Theodore McCarrick sprach, obwohl er wußte, daß der Kardinal von Papst Benedikt XVI sanktioniert und aufgefordert worden war, nicht an öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen und nicht zu reisen. 
Ein Video von diesem Ereignis, das in einem Hotel in Manhattan stattfand, das Welt-Missions-Dinner der Päpstlichen Missions-Gesellschaften, zeigt  Nuntius Viganò der seine Rede mit der Begrüßung Kardinal McCarricks vor allen anderen beginnt, und sagt: "Verehrte Gäste, anwesende Bischöfe und Gäste, die an diesem Abend als "Päpstliche Botschafter der Mission" geehrt werden- was für ein schöber Titel- und zuallererst Seine Eminenz Kardinal McCarrick - der schon seit einiger Zeit Botschafter ist, Bischof, Erzbischof, Kardinal und wir alle, die ihm gratulieren...."

Für manche Leute sind diese Worte der Beweis dafür, daß Viganò lügt. In seinem Memorandum  beschuldigt Viganò McCarrick, die Sanktionen, die Papst Benedikt XVI ihm auferlegt hatte, nicht respektiert zu haben- aber gleichzeitig  [das Video zeigt das] McCarrick öffentich gepriesen zu haben.

Meiner Meinung nach beweist das Video nichts derartiges. Denken wir an die Umstände. Im Mai 2012 war Viganò erst seit einigen Monaten Nuntius in den USA (seit November 2011). Er nahm an einem seiner ersten wichtigen öffentlichen Ereignisse teil. Dieses Ereignis ist sehr prestigeträchtig. Wenn ein Kardinal bei einem solchen Ereignis anwesend ist, steht der Nuntius [der nur Erzbischof ist] vom hierarchischen Standpunkt her rangmäßig unter ihm und ist an das Protokoll gebunden, den Kardinal als Ersten zu begrüßen und einige Worte zu seinen Ehren zu sagen. 
Was hätte Nuntius also tun sollen? McCarrick ignorieren? Oder öffentlich sagen: "Eminenz, ich sollte Sie begrüßen, aber das werde ich nicht tun, weil Sie ein Schurke sind"? 
Oder ihn dem öffentlichen Spott preisgeben und sagen "Heute Abend ist Kardinal McCarrick hier, der Seminaristen mit sich ins Bett nimmt und vom Papst bestraft worden ist. Ich grüße ihn! "? 




Es ist offensichtlich, daß bei einer solchen Gelegenheit der Nuntius, der Repräsentant des Papstes, die Rolle des Diplomaten spielt, der er sein soll- d.h. der äußert öffentlich weder das, was er weiß noch was er persönlich diesbezüglich fühlt. Botschafter müssen oft ihre persönlichen Emotionen verbergen, um den Schein zu wahren. Das ist einfach ein oftmals wenig geschätzter Teil ihres Jobs.

Also spricht Viganò seine Grüßte. Er tut das kurz und ohne besonderes Engagement und nur Gott kann wissen. was im Inneren des Nuntius in diesem speziellen Augenblick vorgeht. Aber dann soll er einige lobende Worte sprechen. Viganò sagt im Hinblick auf McCarrick, daß "wir ihm alle alles Gute wünschen" Ist das nicht das, was ein Chris tun sollte? Dem Sünder das Gute wünschen, trotz seiner Sünde? 
Mir scheint, daß indem er diesen Ausdruck benutzte, Viganò es ziemlich gut gemacht hat. Obwohl er erst am Beginn seiner Amtszeit stand und so als Nuntius noch nicht sehr erfahren war, hielt er seine Gefühle im Zaum und respektierte die Erfordernisse des Protokolls. Ich wiederhole: in diesen Situationen ist ein Botschafter daran gebunden.so zu handeln, als ob er von  nichts wüßte, ohne irgendetwas durchsickern zu lassen. Hätte Viganò nicht so gehandelt, hätte er einen Skandal ausgelöst und das Vertrauen des Papstes verletzt.

Sie werden fragen: aber waum hat McCarrick nicht die Anordnung von Papst Benedikt XVI respektiert, sondern bewegte sich frei in der Öffentlichkeit? Das ist eine gute Frage. 
Es ist die gleiche Frage, die Viganò gestellt hat, die ihn dazu veranlaßte zu schließen, daß McCarrick von jemandem sehr Hochrangigen geschützt wurde, der Papst Benedikt lächerlich machen wollte.  

Jetzt kommen wir zu einem zweiten Video, das zirkuliert, das -nach Ansicht mancher Kommentatoren wieder zeigt, daß Viganó ein Lügner ist. Das ist ein Video, das mit dem anderen zusammenhängt und eine kurze Begegnung zwischen Erzbischof Viganò und Papst Franziskus am Ende eines offiziellen Treffens mit den Nuntii und dem Hl. Vater im Juni 2013 zeigt.

In seinem Memorandum erinnert sich Viganò daran, daß der Papst ihm -ohne Vorwarnung- in zurechtweisendem Ton zugebellt habe: "Die Bischöfe der US sollen keine Ideologen sein! Sie sollen Hirten sein!" 
Diejenigen, die Viganòs Version der Ereignisse bestreiten und ihn einen Lügner nennen, behaupten jetzt, daß das Video einen Papst zeigt, der zunächst lächelt-auf keine Weise aggressiv, der dann bemerkt, daß er den Nuntius in den USA vor sich hat und anfängt zu diskutieren. 
Gut, wir können über diesen Diskurs nichts beweisen, weil das [offizielle vaticanische] Video- wie es in diesen Tagen oft vorkommt- so geschnitten worden ist, daß es den privaten Inhalt der Unterhaltung nicht zeigt. Aber mir erscheint es vollkommen verständlich, daß Viganò in seiner Erinnerung nicht so sehr das anfängliche Lächeln behalten hat (der Papst lächelt in diesen Situationen jeden auf die gleiche Weise an) sondern eher den Inhalt der kurzen Unterhaltung, die dann folgte.
Deshalb sagt Viganò in seinem Memrandum. daß der Papst ihm ohne Vorwarnung, in vorwurfsvollem Ton einen Befehl gab. gab.
In Wirklichkeit ist wahrscheinlich genau das passiert. Nach einem anfänglichen Lächeln begann der Papst sofort mit Viganò zu sprechen, aber wir wissen nicht, was dann folgte, weil das Video es nicht zeigt.

An diesem Punkt würde ich gern betonen, daß wenn ich hier auf die kritischen Bemerkungsn und Vorwürfe gegen Viganò antworte, ich das nicht tue, um Erzbischof Viganò zu retten, sondern vielmehr aus Respekt vor der Wahrheit und weil es mir ungerecht vorkommt, daß der so schwere Vorwurf ein Lügner zu sein, so frei herumgereicht wird.

Und schließlich eine Antwort an die, die behaupten, daß Viganò auch einen Meineid geschworen habe, indem er durch die Veröffentlichung seines Memorandum das Papstgeheimnis verletzte, das zu bewahren, er als Nuntius geschworen hatte.

An diesem Punkt können wir feststellen, daß das Geheimnis, von dem wir hier sprechen, nicht sakramentaler Natur ist. Es ist- um das klar zu machen- nicht wie das Siegel, das den Beichtvater bindet [im Beichtsakrament]. Das Geheimnis, das den Nuntius verpflichtet, dient dem Dienst an der Kirche und ihrem Handeln in der Welt. 
Aber wenn dieses Geheimnis nicht zum Wohl der Kirche benutzt wird, sondern eher gegen sie- das heißt zu einer Verschwörung des Schweigens [omertà] um eine Lobby zu decken, dann sollte wer immer dieser Perversion gewahr wird, das Geheimnsi nicht nur brechen können, sondern es tun. 
Es ist seine Pflicht zum Wohl der Kirche im Namen der Wahrheit.

Ich wiederhole noch einmal, daß ich auf die Vorwürfe gegen Viganò antworten wollte und das ich das nicht tue, um in einen Streit mit anderen Beobachtern und Kommentatoren einzutreten. 
Ich glaube eher, daß wir in dieser ganzen Affäre sorgfältig vermeiden müssen, auf die Ebene persönlicher Angriffe herabzusteigen. Was statt dessen nötig ist, ist, daß wir unsere Augen auf die Schlüsselfrage gerichtet halten: die moralische Korruption, die Viganó beklagt, eine Korruption, die nach Ansicht des früheren Nuntius jetzt die höchste Ebene der Kirche erreicht hat, so sehr, daß ein Kraftakt nötig ist, - wie die Veröffentlichung seines Memorandums - um eine Reinigung in Gang zu  setzen." 

Quelle: OnePeterFive, A.M. Valli

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.