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"DIE NEUE APOSTOLISCHE KONSTITUTION SCHEINT DIE KAPERUNG DES SYNODEN-PROZESSES ZU FORMALISIEREN."
"Während die Augen der meisten Gläubigen, die der Kirche folgen auf den fast dauerhaften Trommelwirbel neuer Informationen über den Klerikalen Mißbrauchsskandel 2.0 gerichtet sind, ist ein neues päsptliches Dokument erschienen und darin- wahrscheinlich- eine Zeitbombe.
Gestern morgen hat Papst Franziskus die Apostolische Konstitution "Episcopalis Communio" promulgiert, deren Ziel die Reform des Synodenprozesses ist. Das Dokument, das bisher nur in italienischer Sprache zur Verfügung steht, sollte bei jedem, der die Synoden 2014 und 2015 verfolgt hat, mit ähnlicher Besorgnis erfüllen.
Aus dem gestrigen Kommentar von Chris Altieri im Catholic Herald:
- Die Rolle des Generalsekretärs scheint sehr gestärkt und seine Machtbefugnis ausgeweitet zu sein- ebenso die des Generalsekretariates. Diese erweiterte Macht betrifft
vor allem die Leitung der Synodenvollversammlung, von ihrer frühen Organisation- durch
die bis hin zum Entwurf und der Approbation des Schlußdokuments- eigentlich alles Sitzungen Teil der Kompetenzen der Synoden-Versammlung.
Obwohl die Bischofs-Synode eine beratende Körperschaft bleibt, die neue Regel sieht eine Art Ersatz der Lehrautorität der Körperschaft durch die des Pontifex vor. Artikel 18 § 2 liest sich so: "Wenn der Römische Pontifex dem Schlußdokument ausdrücklich zustimmt, wird es Teil des ordentlichen Lehramtes des Nachfolgers Petri."
Rechtsgelehrte werden über daran herumdeuteln, was für eine Art Ersatz das ist, ebenso
wie sie über die Natur und das Ausmaß der Teilnahme diskutieren werden, die ein dermaßen approbiertes Dokument an der päpstlichen Lehrautorität haben kann.
Noch einmal, wir werden Zeugen eines Versuchs, den Umfang der P'äpstlichen Autorität gefährlich auszuweiten. Erinnern Sie sich an das Buch, das der Korrepondent des National Catholic Registers Edward Pentin "Das Trimmen einer Vaticanischen Synode" über die Manipulationen geschrieben hat, die hinter den Kulissen bei der Familien-Synode 2014 stattfanden. Diese Manipulation - zielte auf eine Änderung der Katholischen Lehre über die Sakramente für wiederverheiratete Geschiedene und eine Neuformulierung desStandpunktes der Kirche zu homosexuellem Verhalten ab- durchgeführt unter der Leitung des Generalsekretärs, Kardinal Lorenzo Baldisseri.
Und die Dinge wurden bei der Synode von 2015 schlimmer. Die mangelnde Transparenz und die Manipulation nahm zwischen der ersten und der zweiten Sitzung signifikant zu. Baldisseri hat später enthüllt, daß die kontroversesten Teile der ersten Synode - die über Homosexualität, außereheliche Kohabitation und die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenene, denen im Oktober 2014 die Zustimmung der Synodenväter verwehrt blieb, von Papst Franziskus persönlich bei der Synode 2015 auf dem Tisch gehalten wurde:
"Es war die Entscheidung des Papstes diese Punkte, die die 2/3 Mehrheit nicht erreicht
hatten einzufügen." antwortete Kardinal Baldisseri. "Der Papst sagte: " Diese drei
Punkte haben eine absolute Mehrheit erzielt. Sie sind deshalb nicht mit einem Nein abgelehnt worden, weil sie mehr als 50% Zustimmung erhielten.Sie sind deshalb Themen,
die noch entwickelt werden müssen. Wir als Kirche wollen Zustimmung. Diese Texte
können verändert werden, das ist klar. Wenn es einmal weitere Überlegungen gegeben
hat, können sie verändert werden."
Baldisseri hat auch darauf hingewiesen, daß der Papst bei jedem Dokument beteiligt war und jedem Dokument zugestimmt hat- einschließlich der zutiefst umstrittenen Zwischen-Relatio- bei jedem
Schritt des Synoden-Prozesses:
"Der Papst hat alle Dokumente gesehen und ihnen zugestimmt. Sogar die Dokumente
während der außerordentlichen Synode, sowie die Relatio ante Disceptationem, die Relatio post disceptationem und die Relatio synodi wurden von ihm gesehen, bevor sie
veröffentlicht wurden.
Und er setzte schlau hinzu "Dieser Punkt ist nicht nur wegen seiner Autorität wichtig,
sondern es erleichtert es auch dem Generalsekretär. "
Artikel 18- die Überreichung des Schlußdokuments an den Römischen Pontifex
§ 1
Wenn die Mitlgieder ihm zugestimmt haben, wird das Schlussdokument der Versammlung
dem Römischen Pontifex präsentiert, der über seine Veröffentlichung entscheidet.
Wenn der Römische Pontifex ihm ausdrücklich zustimmt, wird das Schlußdokument Teil
des Ordentlichen Lehramts des Nachfolgers Petri.
§ 2
Wenn der Römische Ponifex der Synodenversammlung nach Kanon 343 des CIC zusätzliche Macht verleiht, wird das Schlussdokument Teil des Ordentlichen Lehramts
des Nachfolgers Petri-wenn es einmal von ihm ratifiziert und promulgiert ist.
In diesem Fallm wird das Schlussdokument mit der Unterschrift des Römischen Pontifex
zusammen mit den Unterschriften der Synodenmitglieder veröffentlicht.
Erinnert sich jeder daran, wie Kardinal Burke argumentierte, daß Amoris Laetitia nicht wirklich ein Akt des Lehramtes sei? Und daß es nur "als Reflektion des Hl. Vaters über die Arbeit der letzten beiden Sitzungen der Bischofssynode geschrieben wurde"?
Diese neue Regel erscheint sofort als Versuch, solche Kritiken zu vermeiden. "Hiermit lege ich fest" schreibt Franziskus" daß das, was in dieser Apostolischen Konstitution angeordnet wird, vom Tag der Veröffentlichung im Osservatore Romano an automatisch voll in Kraft tritt, unabhängig davon ob es noch spezielle Erwähnungen gibt, und wird zudem im offiziellen Register der Acta Apostolicae Sedis veröffentlicht."
Und weiter: "Ich fordere alle auf, mit ernster Seele und bestehender Bereitschaft die Regeln dieser Apostolischen Konstitution mit der Hilfe der Hl. Jungfrau Maria, Königin der Apostel und Mutter der Kirche, willkommen zu heißen."
(Es ist gefährlich für den Papst, die Gläubigen zu ermutigen, die Hilfe der Jungfrau Maria anzurufen, um die Handlungen seines Pontifikates zu beurteilen, weshalb ich das von ganzem Herzen unterstütze).
Was ist dann also das Ergebnis von alle dem?
Wir haben zwei bevorstehende Synoden- eine zu Jugendthemen und eine für die Amazonas-Region. Es wird erwartet, daß in der Zwischenzeit viele kontroverse Themen angegangen werden, namentlich Homosexualität, der klerikale Zölibat und die Einbeziehung von Frauen auf bestimmten Ebenen des Weihesakraments.
Marco Tosatti hat heute in seiner Kolumne in LNBQ eine bemerkenswerte Beobachtung gemacht: "Es scheint klar, daß nach zwei Familiensynoden 2014 und 2015 und nach der Ankündigung der Amazonas- Synode 2019 diese Art Treffen subtil aber radikal Form und Zweck geändert wurde. Vor Franziskus hatten die Synoden den Zweck viele Stimmen zu
Problemen zu hören, die vorher nicht wahrgenommen worden waren- selbst wenn sie
zuweilen ein wenig vereinzelt waren. Aber mit dem Beginn der Familiensynode 2014, die
von Kardinal Baldisseri organisiert, vorbereitet und geleitet wurde, haben wir gesehen, daß
diese Mega-Events koordiniert wurden, um einer präzisen Agenda zu folgen- von oben
geplant und dirigiert.
Und -in einer abschließenden Analyse dienen sie nur dazu, den Hintergrund für Dokumente zu bilden- Amoris Laetitia ist dafür das erste Beispiel- das zu großen Teilen schon vorher vorbereitet worden war- und wozu die Beiträge der Synodenväter nur rein
kosmetische Zutaten abgegeben haben. Wie können wir uns nicht an das klare
Geständnis von Erzbischof Forte über ein vertrauliches Gespräch, das er mit dem Papst
hatte, erinnern?
"Wenn wir ausdrücklich über die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen sprechen" hat Msgr. Forte erzählt und sich dabei auf einen Scherz des Papstes bezogen- "machst du dir keine Vorstellungen welchen Tumult wir auslösen. Also sprechen wir nicht direkt darüber, stellen sicher, daß die Voraussetzungen stimmen und dann werde ich die Schlüsse ziehen," Nachdem er diese Begegenheit berichtet hatte, scherzte Forte selber- und sagte:" Typisch für einen Jesuiten" [...]
"Um auf das Thema der Agenda zurückzukommen, fragt man sich, welche Agenda man der Jugendsynode zuteilen will. Ist es nach Dublin und in Anwesenheit der Eminenzen und Exzellenzen, die man leicht in die pro-homosexuelle philosophische Richtung einordnen kann, nicht riskant, unter die möglichen Ziele einen kleinen oder großen Schritt in Richtung der "Normalisierung" der Homosexualität und homosexuellen Beziehungen zu machen-stabil und liebevoll-natürlich.
Der Wind aus Santa Marta scheint aus dieser Richtung zu wehen, bei den Tatsachen, nicht in den Worten. Wir hoffen, daß wir uns irren."
Die Anwesenheit jener "Eminenzen und Exzellenzen" auf die er sich bezieht ist sicher ein Grund zur Sorge.Tosatti zählt sie auf:
"Man kann also nicht umhin, mit Verblüffung auf die päpstlichen Ernennungen zur Jugendsynode zu schauen. Die von Kardinal Cupich von Chicago, z.B. ein Mann des Nominationsnetzes von McCarrick, der erklärt hat, daß der Papst Wichtigeres zu tun habe. als sich mit den Beschuldigungen von Msgr. Viganò zu beschäftigen, wie z.B. Umwelt und Migration.
Oder von Kardinal Joe Tobin, Erzbischof von Newark, Schüler und Erbe McCarricks in der Diözese. Der ganz einfach zugegeben hat, daß er den Gerüchten und Klagen bzgl. der Missetaten McCarricks kein Gewicht beigemessen habe, weil sie ihm unglaubwürdig erschienen. Und dann von Kardinal Marx und Msgr. Paglia......
Es ist fast so, als ob es den Mißbauchsskandal nicht gäbe oder er völlig unwichtig ist.
Wenn sie das glauben, haben sie die Besorgnis und den Ärger vieler Katholiken massiv unterschätzt-
Sie scheinen aber damit gerechnet zu haben, daß nichts davon wichtig ist. Sie haben Viganòs Beschuldigungen ignoriert (obwohl sie sagen, daß eine Antwort bevorstehe), sie agieren weiterhin straflos trotz der wachsenden Aufmerksamkeit der Medien und Regierungen und sie haben demonstriert, daß es keine Verlangsamung bei der Fahrt von Franziskus´ Pontifikatszug gibt, ganz gleich wie viele brennende Müllcontainer sie auf seiner Fahrt durchqueren müssen. Die Reform-Agenda muß mit halsbrecherischer Geschwindigkeit vorangetrieben werden.
Es sieht fast so aus, als ob es ihnen egal ist, wieviel Schaden sie an der Katholischen Kirche anrichten. Oder -wenn man es genau betrachtet-, als ob sie das begrüßen würden."
Quelle: OnePeterFive, S.Skojec
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