Sonntag, 21. Oktober 2018

Erzbischof Viganò antwortet auf den offenen Brief von Kardinal Ouellet.

Marco Tosatti kommentiert bei LNBQ die Antwort Erzbischof Viganòs auf den offenen Brief Kardinal Ouellets zur McCarrick-Affäre.
Hier geht´s zum Original: klicken


DER EX-NUNTIUS IM GEGENANGRIFF

"VIGANÒ AKT III: "ES GIBT EIN SCHWEIGEN ÜBER DIE OPFER UND HOMOSEXUALITÄT"

"Viganò stellt bzgl. seines J´accuse gegen das Raubtier McCarrick  Auslasungen und Bestätigungen beim Präfekten der Bischofskongregation, Ouellet, fest.
Ein Apell an den Papst und die Mitbrüder für ein "wer weiß, möge sprechen" "Kehrt um und sagt die Wahrheit".
Der Ex-Nuntius wendet sich dann dramatisch der Entscheidung zu, sein Dossier zu veröffentlichen: "Ich bin alt, ich fürchte das Urteil des Richters der Körper und Seele ins Inferno werfen kann:  ich konnte nicht still bleiben." Und er berührt den zentralen Punkt- das Fehlen von Analysen des sexuellen Mißbrauchs als Hauptgrund dieser Skandale: die Homosexualität, die er "Plage" nennt, ersetzt durch den Klerikalismus." 

Carlo Maria Viganò antwortet auf den offenen Brief Kardinal Ouellets, Präfekt der Bischofskongregation, und erneuert die Forderung einer Kenntnisnahme durch die Kirchenführung.
Dieses mal richtet sich sein Appell an Papst Bergoglio -im Wesentlichen gleichen Inhalts (Hier zu lesen) und wird noch genauer.
Er spricht nicht mehr über Rücktritt, wie er es noch in der ersten Botschaft tat,  sondern von Umkehr.
"Ich verlange und beschwöre Sie brennend, daß der Hl. Vater sich den Verpflichtungen stellt, die er übernommen hat. Als er akzeptierte der Nachfolger Petri zu sein, hat er die Mission auf sich genommen, , seine Brüder zu bestärken und die Verantwortung alle Seelen in die i Nachfolge Christi zu führen im spirituellen Kampf für den Kreuzweg. Er möge seine Irrtümer zugeben, bereuen und zeigen, daß er die von Petrus hinterlassenene Aufgabe erfüllen wiir und er möge einbmal umkehren und seine Brüder bestärken."

Der Ex-Nuntius in den USA antwortet Punit für Punkt auf die von Kardinal Ouellet geschriebene Botschaft und unterstreicht das, was für die Kommentatoren und Journalisten des Hofes ein Dementi hätte sein müssen, in sich Wirklichkeit als bedauernswerte Bestätigung entpuppt hat; und  der kanadische Purpurträger setzt eine ganze Serie von i-Punkten der Bestätigung. wer dieses Geschehen von Anfang an verfolgt hat, kann das leicht im kompletten Originaltext überprüfen.





Was an dieser dritten Botschaft verblüfft, ist der Vorwurf er persönlichen Beteiligung eines Mannes, den sein eigenes Gewissen sich dem ernsten und schweren Dilemma gegenüber sah. "Die Korruption in der Hierarchie der Katholischen Kirche zu bezeugen war für mich eine schmerzhafte Entscheidung und ist es noch. Aber ich bin alt, einer der weiß , daß er sehr bald dem Richter Rechenschaft über sein eigenes Tun und seine Versäumnisse ablegen muß, der DEN fürchtet, der Körper und Seele in die Hölle werfen kann.  Ein Richter, der wegen seiner unendlichen Barmherzigkeit "jedem nach seinen Verdiensten den Preis oder die ewige Strafe zuteilt (Glaubensakt). Der furchtbaren Frage dieses Richters zuvorkommend : "Wie konnest Du , der due die Wahrheit kanntest, still bleiben mitten in so viel Falschheit und Verderbtheit?" "Was könnte ich antworten?"
So schreibt Erzbischof  Viganò  und es ist nicht möglich, die menschliche und priesterliche Ernsthaftigkeit bei dieser Frage nicht zu erfassen.

In dieser Botschaft, die fast zwei Monate nach dem ersten Zeugnis vom 25.-26. August veröffentlicht wurde, scheint der Ex-Nuntius  auch eine Bilanz der Reaktionen ziehen zu wollen oder zumindest auf Teile dessen, was seine Geste sicher an Verstörendem ausgelöst hat.
Und so schreibt er : "In den gegen mich erhobenen Vorwürfen  habe ich zwei Auslassungen bemerkt, zweifaches dramatisches Schweigen. Das erste Schweigen betrifft die Opfer. Das zweite, der Hauptgrund für so viele Opfer, also die Rolle der Homosexualität in der Korruption der Priester und der Hierarchie. Was das erste Schweigen angeht, ist es beuruhigend, daß mitten in so vielen Skandalen und so viel Verärgerung, man den Opfern der Beutemacher, also derer, die zu Dienern des Evangeliums geweiht wurden, so wenig Beachtung schenkt. Es handelt sich nicht darum, Rechnungen oder Fragen kirchlicher Karrieren zu begleichen. Es ist keine Frage, wie die Kirchenhistoriker dieses oder jenes Papsttum bewerten könnten. Es handelt sich um Seelen! Viele Seelen sind bzgl. ihrer ewigen Rettung noch in Gefahr gebracht worden."

Und dann der zweite Punkt: man kann nicht übersehen- und wir haben das in der Vergangenheit nicht getan, aber uns dabei auf spezifische Episoden bezogen- daß in einer Mißbrauchskrise, die zu 80 - 90% männliche Opfer zwischen 15 bis 17 Jahren begrifft, das Wort "Homosexualität" kein einziges mal vom Papst, oder anderen, die ihm nahe stehen, ausgesprochen oder geschrieben wurde.
Man hat es durch "Klerikalismus" ersetzt, eine offensichtliche Maskierung um das Wort nicht auszusprechen, das vielen so viel Ärger bereitet- außerhalb der Kirche sicher, aber auch in ihrem Inneren, wie die zahlreichen, zu vielen Episoden  (zu viele um Zufall zu sein)  beim Meeting der Familien in Dublin und jetzt bei dern Jugendsynode zeigen.

Viganò schreibt: "Die Verurteilung der homosexuellen Korruption, die eine Plage in der Kirche und der moralischen Feigheit darstellt, die ihre Zunahme zuläßt- begegnet in unseren Tagen leider nicht einmal in den höchsten Kreisen der Kirche Konsens und Solidarität. Es überascht mich nicht, daß ich -weil ich auf diese Plagen hinweise -der Illoyalität gegenüber dem Hl. Vater bezichtigt werde und eine offene und skandalöse Rebellion zu betreiben.
Aber eine Rebellion würde bedeuten, andere dazu zu drängen, das Papsttum umzustürzen. Ich erkläre nichts Derartiges. Ich bete jeden Tag für Papst Franziskus- mehr als ich es je für die anderen Päpste getan habe und ich beschwöre jeden Tag den Hl. Vater, sich der Verpflichtung stellt, die er angenommen hat. Indem er akzeptiert hat, Nachfolger des Hl. Petrus zu sein, hat er die Mission auf sich genommen, seine Brüder zu bestärken und dioe Verantwortung für alle Seele in der Nachfolge Christi im spirituellen Kampf auf den Kreuzweg zu führen. Er möge seine Fehler zugeben, bereuen, zeigen, daß er dem Autrag des Hl. Petrus folgen will und einmal, wenn er umgekehrt ist, seine Brüder bestärken."

Und schließlich die Forderung, daß in diesem historischen Klima der Omertà , des Schweigens, der  umfassenden Berichterstattung und des Komplizentums der Bischöfe, Kardinäle und anderer Kleriker auf jeder Stufe der Verwantwortlichkeit  es dringend und unvermeidlich zu sein scheint, wenn die Kirche ihre weithin kompromittierte Glaubwürdigkeit wieder für alle wieder herstellen will abschließend möchte ich meinen Appell an meine Mitbrüder im Bischofsamt  und die Kardinäle wiederholen, die wissen daß meine Aussage wahr ist und die in der Lage sind, das zu bezeugen oder die Zugang zu den Dokumenten haben, daß sie diese Situation ohne jeden Zweifel lösen. Auch ihr steht vor einer Wahl. Ihr könnt wählen, euch aus dem Kampf zurückzuziehen, mit der Verschwörung des Schweigens fortzufahren oder den Blick vom Fortschreiten der Korruption abzuwenden. Ihr könnt Entschuldigungen, Kompromisse und Rechtfertigungen erfinden, die den Tag der Abrechnung verschieben. Ihr könnt euch mit der Duplizität und der Illusion trösten, daß es leichter sein wird, morgen die Wahrheit zu sagen und dann übermorgen."

Oder ihr könnt euch entschließen,zu sprechen. Vertraut euch IHM an, der gesagt hat "die Wahrheit wird euch frei machen." Ich sage nicht, daß es leicht sein wird, zwischen Schweigen und Sprechen zu entscheiden. Ich rate euch, diese Entscheidung auf dem Sterbebett und vor den gerechten Richter zu bedenken, damit ihr nicht bereuen müßt, sie gefaßt zu haben."

Wir sehen jetzt, wie die Antwort sein wird: ein Schweigen daß Tag für Tag immer unerklärlicher und schwerwiegender wird, wie auch die große Presse, die dem Pontifex so wohlgesonnen ist, anfängt zu betonen (von der New York Times bis zur Washington Post, vom Spiegel bis zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung), oder?"

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, M. Tosatti

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