Montag, 15. Oktober 2018

Marco Tosatti: "Bis gestern war die Katholische Kirche eine moralische Autorität. Heute ist sie es nicht mehr."

Marco Tosatti läßt sein "alias" Pezzo Grosso bei Stilum Curiae zur aktuellen Krise der Kirche Stellung beziehen. Hier geht´s zum Original: klicken

"PEZZO GROSSO: DIE KIRCHE, DIE SICH NICHT AN ETHISCHEN THEMEN ORIENTIERT,  MACHT VOR ALLEM DIE GESCHÄFTSWELT BESORGT."

Liebe Leser von Stilum Curiae, unser Pezzo Grosso erscheint mir heute besonders niedergeschlagen,nachdem er in den vergangenen Tagen mit wichtigen Persönlichkeiten in London gesprochen hat. Das Panorama. das er von der Situation der Kirche zeichnet- und als Konsequenz von der Welt, die von der Kirche Worte der Wahrheit erwartet, auch unangenehme, nicht optimistische.
Lesen wir es.

"Lieber Tosatti, vor einigen Tagen in London habe ich an einer Begegnung mit Kollegen und "Großkopfeten" der europäischen Wirtschaft.hinter verschlossenen Türen teilgenommen.
Thema war die aktuelle Krise und ihre möglichen Lösungen.
Es war interessant festzustellen, daß Teile der Business-Welt anfangen, zu denken, daß die Römische Katholische Kirche einige Verantwortung hat in den Schwierigkeiten eine Lösung für die Krise zu finden. Ich denke an eine extreme Synthese. Die Katholische Kirche hätte mit Benedikt XVI  bei der Lösung der Schwierigkeiten in dieser Krise eine Rolle spielen können oder könnte sie noch spielen.
Aber sie hat sich mit der Wahl des Nachfolgers zu einem entgegengesetzten Weg entschlossen.
Bis gestern war die Kirche eine moralische Autorität . Heute ist sie es nicht mehr.
Heute scheint sie sich in eine Diplomatie der Versöhnung mit allem und allen, auch mit dem Bösen zu verwandeln. Heute wird die Kirche am Rand gesehen, sie implodiert,  ist nicht glaubwürdig und wird heute nicht gehört. Ihre maximale Führung gilt in den Fragen, in denen sie als Autorität anerkannt wird, als "stumm" und man erkennt nicht, was sie in ethischen Fragen, über Gut und Böse denkt, sie widerspricht sich selbst und überzeugt niemanden mehr.

Aber vor allem kann sie so die Rolle zurückzuweisen, die sie bei Benedikt XVI zu spielen versuchte
(anerkannt oder nicht, sogar angegriffen, auf jeden Fall aber immer angehört). Aber das heutige Problem ist besorgniserregender-auch für in der Welt säkularer Gelehrter- daß diese moralische Autorität mit denen im Dialog steht, die der Ursprung aller Fehler stehen und läuft Gefahr, schnell verleugnet zu werden, vielleicht sogar beiseite gelegt zu werden.




Diejenigen, die für die Krise verantwortlich sind, haben ihre Fehler vertuscht und würden jetzt gern die Konsequenzen in den Griff bekommen und klammern sich an den Papst, um eine größere Glaubwürdigkeit zu erlangen, nachdem sie nichts mehr vorzuschlagen und zu verteidigen haben.
Aber Vorsicht!- heute muß die ganze Welt die Ethik in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wiederentdecken.
Und diese Kirche- nicht mehr die Lehrerin- scheint sich selbst aus der Rolle einer Führerin ausgeschlossen zu haben, Die heutige Welt müßte ethische Reformen bei allem machen (denken wir an die ethische Reform der Arbeit, des Lebens, der Gesundheit....) und worum kümmert sich die Kirche statt dessen?
Zu zeigen, daß sie sich mit Waldensern versöhnen und Msgr. Viganò exkommunizieren kann?  Aber haben ide Berater des Papstes verstanden, welches die Konsequenzen sein würden? Ds hat mir gegenüber ein englischer, anglikanischer Freund kommentiert, der sagte, da er am meisten darüber überrascht gewesen sei, daß der Papst heute, um der Kirche die Werte wieder zu geben und damit sie ihre verlorene Rolle wieder spielen könne, Europa bitten müsse, die christlichen Wurzeln wieder in die Verfassungen aufzunehmen. Aber dagegen erklät er, keine unverhandelbaren Prinipien zu kennen. Mein Freund sagte mir, daß er erwarte, daß wir in kurzer Zeit alle zum Anglikanismus konvertieren würdden- anders als es im Gegenteil es bis zu Benedikt XVI gewesen war."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, Pezzo Grosso.


 

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