Montag, 17. Dezember 2018

"Vive le Christ, qui est roi des francs"- Rede Papst Pius X anläßlich der Seligspechung Johannas von Orléans.

Anläßlich des 110. Jahrestages Johannas von Orléans am 13. Dezember hat die Website "Ordo Die" die Rede veröffentlicht, die Papst Pius X vor einer französischen Delegation bei dieser Gelegenheit in Rom gehalten hat, veröffentlicht. Leider ist Frankreich- wie schon der Hl. Johannes Paul II bemerkte, seinem Taufversprechen trotz dieser päpstlichen Worte nicht treu geblieben.
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REDE VON PAPST PIUS X VOM 13. DEZEMBER 1908 AM TAG DER SELIGSPRECHUNG JOHANNAS VON ORLÉANS IN FRANKREICH

"Ich bin Ihrem großzügigen Herzen , dankbar, verehrter Bruder [Mgsr. Touchet, Bischof von Orléans], das sich wünscht, daß ich im Weinberg des Herrn arbeiten möge- immer im vollen Sonnenlicht, ohne Wolken und Stürme.  Aber Sie und ich müssen die Entscheidungen der göttlichen Vorsehung bewundern, die die Kirche hier unten errichtet haben und ihr ermöglichen, auf ihrem Weg bedrohlichen Hindernissen jeder Art zu treffen.

Und der Grund dafür ist offensichtlich,  weil die Kirche kämpferisch ist und deshalb in einem dauernden Kampf steht: einem Kampf, der die Welt zu einem lebenden Schlachtfeld macht und jeden Christen zu einem tapferen Soldaten, der unter dem Banner des Gekreuzigten kämpft; ein Kampf der- begonnen mit dem Leben unseres Allerheiligsten Erlösers- erst am Ende der Zeiten vollendet sein wird.
Und so müssen wir jeden Tag, wie die Krieger des Stammes Juda, die aus der Sklaverei zurück kehren, mit der einen Hand den Feind abwehren und mit der anderen die Mauern des Heiligen Tempels aufrichten; soll heißen, wir müssen an unserer Heiligung arbeiten.

Und diese Wahrheit wird uns durch diese Helden bestätigt, für die die Dekrete veröffentlicht wurden: Helden, die nicht nur dadurch zur Glorie gelangten- durch schwarze Wolken und Stürme- sondern  auch durch den dauernden Widerstand und durch schwierige Versuchungen- bis zu dem Punkt ihr Blut und ihr Leben für den Glauben zu geben.
Ich kann jedoch nicht leugnen, daß ich sehr glücklich darüber bin, daß Gott mit der Glorifizierung so vieler Heiliger in Zeiten so großen Unglaubens und religiöser Indifferenz seine Barmherzigkeit manifestiert; daß in Zeiten so großer Charakterschwächen für unsere Nachahmung so großzügige Seelen präsentiert werden, die - in Bekräftigung ihres Glaubens- ihr Leben gegeben haben;
und daß diese Beispiele zum größten Teil- verehrter Bruder- aus Ihrem Land kommen, in dem zivile Herrscher offen das Banner der Rebellion entrollt haben und -koste es was es wolle- alle Verbindungen zur Kirche abbrechen wollten.

Ich bin glücklich, weil in einer Zeit, in der sich viele schämen, sich selbst Katholiken zu nennen, viele andere versuchen, Gott, Glauben, Offenbarung, Gottesdienst und Klerus zu zerstören,  und alles mit höhnischer Pietätlosigkeit leugnen und es ins Lächerliche und Spöttische ziehen und nicht einmal das Heilige des Gewissens zu respektieren,
Angesichts dieser Manifestationen des Übernatürlichen jedoch, ist es- so sehr sie sich auch bemühen ihre Augen vor der Sonne, die sie erleuchtet, zu verschließen, unmöglich, daß ein göttlicher Strahl sie nicht durchdringt und - wenn sonst nichts- sie auf dem Weg der Reue zum Glauben zurückführt.

Ich bin glücklich, weil die Tugend dieser Helden die Schwachen und Ängstlichen in der Ausübung von -Lehre und Glaubens wiederbelebt und sie im Glauben stark macht. Mut hat de facto keine andere Daseinsberechtigung als auf einer Überzeugung zu beruhen. Wille ist eine blinde Kraft, wenn er nicht durch Intelligenz erleuchtet wird, auch kann man nicht sicherer durch die Dunkelheit gehen.
Aber die gegenwärtige Generation, die allen Unsicherheiten und Zweifeln eines Menschen, der mit der Dunkelheit kämpft aufweist, ist dieses ein kaltes Zeichen dafür, daß er das Wort Gottes nicht länger wertschätzt, das die Lampe ist, die unsere Schritte leitet und unsere Pfade erleuchtet," lucerna pedibus meis, verbum tuum et lumen semitis meis." 




Mut wird kommen, wenn der Glaube im Herzen lebendig ist, wenn alle Vorschriften, die der Glaube auferlegt praktiziert werden, weil Glaube ohne Werke unmöglich ist, genau so, wie man sich eine Sonne nicht vorstellen kann, die nicht Licht und Wärme gibt. Und die Märtyrer, an die wir erinnert haben, sind Zeugen für diese Wahrheit, weil man nicht glauben soll, daß das Martyrium ein Akt einfacher Begeisterung ist, in dem der Kopf unter das Beil gelegt wird, um direkt ins Paradies zu gelangen, sondern eher das lange und schmerzliche Ausüben aller Tugenden, "omnimoda et immaculat mundita". 

Und um von der einen zu sprechen, die Ihnen bestens bekannt ist, der Pucelle von Orléans, die sich sowohl in ihrem demütigen Geburtsland als auch unter den Lastern der Soldaten so rein hielt, wie ein  Engel und stolz wie ein Löwe in der Schlacht  und die den Armen und Unglücklichen zugetan war. 
Als Kind einfach, sowohl in der Stille der Felder als auch im Tumult des Krieges, war sie sich immer Gottes bewußt, voller Liebe für die Jungfrau und die Allerheiligste Eucharistie, wie ein Cherub; das haben Sie sehr schön gesagt, verehrter Bruder.
Vom Herrn berufen, ihr Land zu verteidigen, hat sie auf eine Berufung zu einem Unternehmen geantwortet, das jeder und sogar sie selbst für unmöglich hielt; aber was für den Menschen unmöglich ist, ist mit Hilfe Gottes immer möglich.

Aber übertreiben wir bei den Problemen, zu praktizieren, was der Glaube uns als Pflichten auferlegt nicht, die wir erfüllen müssen und um das fruchtbringende Apostolat auszuüben, ein gutes Beispiel zu geben, was der Herr von jedem von uns erwartet: unicuique mandavit de proximo sua zu 
vertrauen.  Schwierigkeiten kommen von denen, die sie schaffen und übertreiben, von jenen, die sich selbst vertrauen- ohne die Hilfe des Herrn, von denen, die niederträchtig und ängstlich dem Spott und Hohn der Welt nachgeben, für die man schlußfolgern  muß,  daß in unseren Tagen mehr denn je die Hauptstärke böser Menschen die Feigheit und Schwäche jener ist, die gut sind und daß das Rückgrat des Königreiches Satans in der Schwäche der Christen liegt.

vertrauen

Oh! Wenn es es uns doch erlaubt wäre, wie dem Propheten Zacharias es im Geiste tat, den Göttlichen Erlöser zu fragen: Was sind diese Wunden in der Mitte deiner Hände: quid sunt plagae istae in medio manuarum tuum?
Die Antwort würde ohne Zweifel lauten: "sie wurden mir im Haus derer zugefügt, die mich liebten: his plagatus sum in medio eorum qui diligebant me"; zugefügt von meinen Freunden, die nichts getan haben, um mich zu verteidigen und die bei jeder Begegnung Komplizen meiner Feinde geworden sind.

Und aus diesem Vorwurf,  gerichtet an die schädlichen und ängstlichen Christen aller Länder. kann man viele Christen in  Frankreich nicht ausnehmen, an die sowohl von meinem verehrten Vorgänger als auch von Ihnen, verehrter Bruder, erinnert wurde,  die edle missionarische Nation, großzügig und ritterlich, und ich werde zu ihrem Ruhm, hinzufügen, was Papst Gregor IX an den Hl. König Ludwig schrieb: "Gott, dem die Himmlischen Heerscharen gehorchen, hat hier ein anderes Königreich errichtet, gemäß der Verschiedenheit in Sprache und Klima und hat vielen Regierungen spezielle Aufgaben zur Vollendung seiner Pläne zugeteilt."
Und genau so wie er einmal den Stamm Juda den anderen Stämmen Jakobs anderer Söhne vorzog und ihnen einen speziellen Segen gab,  so hat er es unter all den anderen Nationen für den Schutz des Katholischen Glaubens und die Verteidigung der Religionsfreiheit ausgewählt.
Aus diesem Grund: "Frankreich ist das Königreich Gottes selbst, die Feinde Frankreichs sind die Feinde Christi. Gott liebt Frankreich, weil er die Kirche liebt, die "die Jahrhunderte umspannt und Legionen für die Ewigkeit rekrutiert."

Soweit Gregor IX. Deshalb verehrter Bruder werden Sie bei Ihrer Rückkehr zu Ihren Landsleuten sagen, daß sie, wenn sie Frankreich lieben, Gott lieben, den Glauben lieben und die Kirche lieben müssen, die wie Ihre Väter auch jetzt die zärtlichste Mutter Ihrer aller ist.
Sie werden sagen, daß sie die Testamente von St. Rémy, Charlemagne und des Hl. Ludwigs schätzen, die in den Worten zusammengefasst werden, die von ihrer Heldin aus Orléans so oft wiederholt werden: "Vive le Christ qui est roi des Francs".

Nur Frankreich ist groß unter den Nationen. Unter den Völkern wird Gott es durch diesen Bund schützen, indem er es frei und ruhmvoll macht.
Unter dieser Bedingung wird es möglich sein, das, was in den heiligen Büchern über Israel gesagt wird, auf Frankreich anzuwenden, daß "niemand gefunden wurde, um dieses Volkes zu beleidigen, außer wenn es „von Gott abgewichen ist“, und andere Leute, die sich nicht von Gott distanziert haben, müssen sich mit einem Kultus Domini Dei Sui befassen. Daher ist Ihre Idee kein Traum, verehrter Bruder, sondern eine Realität, und es gibt nicht nur Hoffnung in mir, sondern auch die Gewissheit eines vollen Sieges. 

Der Papst starb, ein Märtyrer in Valence, als Frankreich, nachdem es die Autorität ignoriert und vernichtet hatte, die Religion verboten hatte, Tempel und Altäre demolierte, verbannte, verfolgte und dezimierte Priester in die verachtenswerteste Abscheulichkeit geraten war. Es waren noch keine zwei Jahre seit dem Tod desjenigen vergangen, der der letzte Papst sein sollte, als Frankreich, das sich so vieler Verbrechen schuldig gemacht hatte und immer noch mit dem Blut so vieler unschuldiger Menschen durchtränkt, seinen frommen Blick auf denjenigen richtete, der wunderbar gewählt wurde, der Papst, weit weg von Rom, thronte in Rom, und Frankreich flehte zusammen mit um Vergebung um die Ausübung dieser göttlichen Macht im Papst , die sie so oft bestritten hatten und Frankreich wurde gerettet. Und in dieser Gewißheit werde ich durch die Märtyrer bestätigt, die ihr Blut für den Glauben und durch die Fürbitte Johannas von Orléans, die-wie sie in den Herzen des Französischen Volkes- lebt, fortwährend ihr Gebet im Himmel wiederholt Großer Gott, rette Frankreich!" 

Quelle: Sandro Magister, LaSanta Sede, Papst Pius 

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