Dienstag, 22. Januar 2019

Magister zu "Sünden unterhalb der Gürtellinie" , Mißbrauch

Sandro Magister hat bei Settimo Cielo für das in Rom bevorstehende Gipfeltreffen der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen ein Memo zur Sichtweise des Papstes bzgl. der Mißbrauchsfälle und seiner Beurteilung und Klassifizierung verschiedener Sünden verfaßt.
Hier geht´s zum Original: klicken

"MEMO ZUM MISSBRAUCH-GIPFELTREFFEN. FÜR FRANZISKUS SIND DIE SÜNDEN "UNTER DER GÜRTELLINIE"  DIE LEICHTESTEN."

Die überraschendste Nachricht über die Reise, die Papst Franziskus vorbereitet, um zum WJT nach Panama zu reisen, ist daß er für seine Entourage, als seine offizielle Begleitung den Franzosen Dominique Wolton  ausgewählt hat, der kein Kleriker- ja nicht einmal katholisch ist- sondern Kommunikationstheoretiker, Leiter der Forschung im Nationalen Forschungszentrum, dem legendären CNRS und Gründer der internationalen Zeitschrift Hermés.

Außerdem ist Wolton Autor des buchlangen Interviews in dem Jorge Mario Bergoglio erstmals öffentlich rückhaltlos über den Augenblick sprach, als er sich mit 42 Jahren für 6 Monate in die Obhut eines agnostischen Psychoanalytikers in Buenos Aires begab.

Das in viele Sprachen übersetzte Buch, das in 8 Kapiteln acht Gespräche des Papstes mit dem Autor sammelt, wurde 2017 veröffentlicht. Seitdem ist bei Bergoglio ein Gefühl der Nähe zu Wolton entstanden, das dazu führte, daß er ihn bei seiner nächsten Reise mitnehmen wollte. Ein Gefühl, das dem ähnelt, das zwischen Bergoglio und Scalfari reifte, einem anderen Meister der Gottlosigkeit, den der Papst oft zu vertraulichen Gesprächen einlud, die Scalfari dann auf eigene Weise transskribierte und veröffentlichte - mit dem Ziel im Lager der Ungläubigen ein gutes Image von Franziskus aufzubauen.



Auch das ist Teil des Kommunikationsmodells, das Bergoglio liebt. Weil er im Interview mit einem passenden Gesprächspartner dem breiten Publikum mehr anbieten kann, als was in den offiziellen Texten erscheint. Er kann den Schleier über sein wahres Denken lüften.

So wird z.B. im buchlangen Interview mit Wolton erklärt, warum Papst Franziskus den von Priestern begangenen sexuellen Mißbrauch nicht so sehr als moralisches und sexuelles Problem betrachtet, sondern von Macht, besonders klerikaler Macht, die er mit dem Wort "Klerikalismus" zusammenfaßt.

Als Wolton ihn fragt, warum der radikalen Botschaft des Evangeliums der Verdammung vom Wahnsinn des Geldes so wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, antwortet Bergoglio:

"Weil manche es vorziehen, in ihren Predigten oder von ihrem Lehrstühlen aus über Moral zu sprechen. Für Prediger besteht die große Gefahr, nur die Moral- entschuldigen Sie- "unter dem Gürtel zu verurteilen. Aber andere Sünden sind schwerwiegender, Hass, Neid,Stolz, Eitelkeit, jemanden zu töten, ein Leben zu nehmen- das wird selten erwähnt. Gehen Sie in die Mafia, machen sie heimliche Geschäfte..."sind Sie ein guter Katholik? Dann zahlen Sie mir Schmiergeld"

Weiterhin sagt der Papst:
"Die Sünden des Fleisches sind dir leichtesten. Weil das Fleisch schwach ist.Dies gefährlichsten Sünden sind die des Geistes. Ich spreche über "Angelismus" : Stolz. Eitelkeit sind Sünden des "Angelismus". Priester sind in Versuchung- nicht alle, aber viele- sich auf die Sünden der Sexualität zu konzentrieren, das nenne ich "Moral unter der Gürtellinie". Aber die schwereren Sünden sind andere."

Wolton wirft ein " Aber was Sie sagen, wird nicht vertanden."

Der Papst antwortet;
"Nein, aber es gibt gute Priester! Ich kenne einen Kardinal, der ein gutes Beispiel ist. Er hat mir -als wir über diese Dinge sprachen, anvertraut, daß er, sobald jemand anfängt, mit ihm über diese Sünden unter der Gürtellinie zu sprechen, sofort sagt: "Ich verstehe, gehen wir weiter." Er stoppt ihn- so ob er sagte: " Ich verstehe, aber für Todsünden müssen Sie etwas Wichtigeres haben. Beten Sie? Suchen Sie den Herrn? Lesen Sie das Evangelium? Er läßt sie verstehen, daß es Fehler gibt, die sehr viel wichtiger sind als das.
Ja, es ist eine Sünde, aber "er sagt zu ihm: "ich verstehe". Und fährt fort.
Auf der anderen Seite gibt es welche, die-wenn sie von einer Sünde dieser Art hören, fragen "Wie haben Sie das gemacht und wie oft?" Und es entsteht ein Film in ihrem Kopf. Die brauchen einen Psychiater."

Papst Franziskus´ Reise nach Panama findet weniger als einen Monat vor dem für den 21. -24. Februar geplante Gipfeltreffen der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der ganzen Welt im Vatican statt, um sich über gemeinsame Richtlinien zur Handhabung des sexuellen Mißbrauchs zu einigen.

Bei diesem Gipfeltreffen wird es interessant sein, zu sehen, wie Franziskus seine Minimierung der Ernsthaftigkeit der Sünde, die er "unter der Gürtellinie" nennt, mit der Betonung des Machtmißbrauchs des klerikalen Kaste andererseite, die er wiederholt als den Hauptgrund der Katastrophe bezeichnet hat.

Nicht nur das. Vielleicht wird klar, bis zu welchem Grad seine Minimierung der unter dem Klerus weitverbreiteten sexuellen Sünden und komosexueller Praktikten sein Schweigen und seine Toleranz in konkreten Mißbrauchsfällen sogar durch hochrangige Kirchenmänner geht, die er geschätzt und bevorzugt hat:

"Franziskus und der Sexuelle Mißbrauch. Der Papst der zu viel wußte" 

Exemplarisch ist in dieser Hinsicht der Fall des argentinischen Bischofs Gustavo Oscar Zanchetta, dessen Beichtvater Bergoglio sogar war und den er 2013 zum Bischof von Oran beförderte und dann im Dezember 2017 in die führende Rolle in der Verwaltung des Patrimoniums des Hl. Stuhls (APSA) nach Rom berufen wurde, trotz der Tatsache, daß den Vatican- wie AP am 20. Januar dokumentierte- aus seiner Diözese Vorwürfe wegen seine Fehlverhaltens "unter der Gürtellinie"  mit jungen Seminaristen erreicht hatten und daß der Papst ihn zweimal aufgefordert hatte, auf diese Vorwürfe zu antworten und dann entschied, ihn aus der Diözese zu entfernen, ihn aber auch auf eine prominentere Stellung zu befördern, weil er sein Verhalten offensichtlich als irrelevant "leicht" beurteilt. 

"Der frühere Stellvertretrer des argentinischen Bischofs sagt, daß der Vatican von seinen  Missetaten wußte"  klicken

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister

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