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"NEWMAN ZUR AUSSETZUNG DER FUNKTIONEN DES LEHRAMTES"
"Kardinal Müllers wunderbares Manifest ist ein interessantes Dokument. Glücklicherweise ist es dazu bestimmt, amüsante Kommentare von den üblichen Verdächtigen zu provozieren. ...die Robert Mickenses, Austen Ivereighs, die ganze alberne Bande (ich frage mich, was das theologische Schwergewichte Cupich daraus machen wird). Ich habe ´glücklicherweise´ geschrieben, weil ich das lachend tun kann. Pastoral rate ich den Lesern, lieber zu lachen als depressiv zu werden. Sie haben die Pflicht, PF und seine Kumpane daran zu hindern, Sie depressiv zu machen. Wenn sonst bei Ihnen nichts wirkt, könnten Sie auf Alkohol zurückgreifen. Die Nachrichten aus der Wein-Gesellschaft sprechen heute sehr positiv über die 2017-er Weine von der Rhone. Cointreau, Zitronensaft und Wodka machen den klassischen Drink der Dreißiger- White Lady. Lob sei unserer Lieben Frau von Lourdes, unserer Lieben Frau vom Sieg.
Vielleicht könnte das in einen neuen Zweig der Pastoral-Theologie eingearbeitet werden; was man als Antidot für jede Art von Häresie nehmen könnte, einige einfache Rezepte könnten in jedem Beichtstuhl dauerhaft deponiert werden zum Gebrauch in quantum passum et tu indiges.
Wie einige von der albernen Bande festgestellt haben, ist es unzweifelhaft wahr, daß es eine offensichtliche Lücke im Manifest Seiner Eminenz gibt.
Er hat das Petrinische Amt des Römischen Pontifex nicht erwähnt.
Das ist im modernen Katholischen Diskurs ungewöhnlich. Der krankhaft rührselige Kult des Bischofs von Rom hat so lange das Zeugnis des inkarnierten Wortes, die Worte der Schrift, die Lehre der Väter in den Hintergrund geschoben. Wie oft haben Sie eine halbgebildete Predigt gehört, in der "Papst Franziskus sagt" hervorsticht , aber nie ein Hinweis auf "Jesus sagt" gegeben wird?
Wenn das Manifest keinen anderen Wert hätte als dieses besondere Schweigen, wäre das so erfrischend wie ein Glas kaltes Wasser an einem schwülen Tag.
Aber warum?
Vielleicht stimmt der Kardinal mit dem großen anglikanischen Theologen Eric Mascal überein, daß die Lehre von der Päpstlichen Unfehlbarkeit nicht so viel über den Christlichen Glauben aussagt als über die Umstände, in denen uns etwas über den Glauben gesagt wird.
Aber ich bin überzeugt, daß -bewußt oder unbewußt- Gerhard Müller die Lehre des Sel. J.H. Newman über die Lage während der Arianischen Krise im Sinn hatte:
"...der Episkopat war seiner Aufgabe untreu....zu einer Zeit sagte der Papst, zu anderen Zeiten ein Patriarch, Metropolit, oder anderer Amtsträger, zu anderen Zeiten ein Konzil etwas, was sie nicht hätten sagen sollen, oder etwas taten, was die offenbarte Wahrheit verdunkelte und kompromittierte...ich sage, daß es eine zeitliche Aufhebung der Funktion der Ecclesia docens gibt.
Die Körperschaft der Bischöfe hat bei ihrem Glaubensbekenntnis versagt. Sie haben einer gegen den anderen gesprochen: nach Nicäa gab es 60 Jahr lang kein festes, unveränderliches, konsistentes Zeugnis ..."
Mir scheint, daß der Augenblick, in dem PF entschied, den Dubia der vier Kardinäle nicht zu antworten, der formale, offizielle Moment war....der Startschuß...nach dem das Petrinische Amt in seine aktuelle, zeitweilige Suspendierung eintrat. "
Als er ebenso die "Filial Correction" ignorierte, die einige von uns ihm geschickt hatten, hat er diese Aussetzung bestätigt. Wir sind also offiziell in einer Periode, in der die Funktionen des Päpstlichen Lehramtes sich in einer Leere befinden, die in dem Augenblick endet, wenn dieses Petrinische Amt vom dogmatischen Schweigen zur hörbaren Ausübung der ihm von der Katholischen Tradition und lehramtlichen konziliaren Definition zu Recht zugesprochenen Funktion zurückkehrt: das heißt "die durch die Apostel überlieferte Tradition, d.h. das depositum fidei, fromm zu bewahren und getreulich weiterzugeben."
In einer meisterlichen Rede über Apostasie, die Kardinal R. Burke vor einigen Jahren in Buckfast hielt, sprach er von den "giftigen Früchten des Versagens der Hirten der Kirche in der Anbetung, Lehre und Moraldisziplin ...." Seine gute Eminenz drückt die Dinge so viel besser aus, als ich.es könnte.
Und Sie werden sich an den Brief erinnern, den Fr. Tom Weinandy an PF geschickt hat. Er schrieb, daß ein Bischof, der häretische Lehren akzeptiert, "nicht länger die vier definierenden Merkmale
der Kirche in sich tragen, deshalb nicht länger als Mitglied dieser Kirche auftreten kann, Er kann weiterhin außerhalb der Kirche oder sogar innerhalb der Kirche handeln, aber seiner Handlung würde ein echter kirchlicher Charakter fehlen, denn seinen Handlungen fehlen die unabdingbaren vier Zeichen der Kirche."
Wenn dieses Pontifikat noch viel länger andauert, werden wir vielleicht einige der Aussagen dieses letzten Satzes aufnehmen müssen.
Wie um das Urteil Müllers, Weinandys und anderer vorhersehend zu bestätigen, hat Papst Franziskus vor einigen Tagen, ein Dokument erlassen, das nicht einfach lässig auf einem Rückflug in einem Flugzeug verkündet wurde, wie er uns selbst erzählte sondern über das er seit Monaten nachgedacht hatte. Der von seinen Vorgängern so oft verdammte Indifferentismus, der der Lehre der Hl. Schrift gegenüber so abwertend ist und das Zeugnis jedes und aller Märtyrer beleidigt, ist jetzt die Lehre eines Mannes, der beklagenswerterweise das Amt des Bischofs von Rom innehat. Das läßt mich denken, daß PF selbst alle Bemühungen gestoppt hat, innerhalb der durch das Lehramt gesetzten Parameter zu bleiben, denen er ebenso verpflichtet ist, wie jeder andere.
Fas est et ab hostibus doceri (es ist richtig von den Feinden zu lernen): vergessen wir nicht die eiskalten Worte von Fr.Rosica. daß dieser Papst frei von allen Bindungen an Schrift und Tradition ist.
Ich kann keinen plausiblen Grund dafür vorbringen, daß PFs Abweichungen von der Orthodoxie in Zukunft irgendwelche Einschränkungen erfahren wird. Es ist als ob, er -nachdem er sich selbst am Grunde eines Loches des Ganzen findet- entschieden hat, daß das einzige, was zu tun ist, mit doppelter Energie zu graben ist, um nach Tasmanien zu kommen.
Oder wie der Herzog von Wellington im fünften Akt der Schlacht von Waterloo vielleicht zur Welt zu sagen "in for a penny or in for a pound". Oder denkt er, daß er ebenso gut für ein Schaft gehängt werden kann wie für ein Lamm? Wird sein Abschiedsgeschenk an die Kämpfende Kirche eine klingende Bestätigung des homoiousios sein? Werden seine Lippen "en pote ouk en" murmeln, wenn sie den Sarg zunageln?
Folgt man Newman in seiner Analyse - ich tue das nicht- natürlich- läßt das auf eine Weise denken, daß PF und die schweigenden oder heterodoxen Bischöfe das Recht oder die Fähigkeit verloren haben sein Lehramt und ihre Ämter zu benutzen. Im Gegenteil. Genau wie Newman es tat, stelle ich es nur als Tatsache fest, daß er und sie es in diesem Augenblick nicht nutzen.
Ihr Unbeflecktes Herz wird siegen!
Anmerkung: Newman bezieht sich auf Papst Liberius und in Bezug auf "allgemeine Konzile "meint er nicht ökumenische Konzile. Er erklärte später, daß er dem Hl. Roberto Bellarmine folgt, wenn er zwischen Ökumenischen Konzilen und Konzilen unterscheidet, die wenn auch groß- nicht zu den Ökumenischen zählen.Deshalb sollte niemand versuchen, diese Worte auf das II. Vaticanische Konzil, das zweifellos gültig war, anzuwenden. Ob es immer an den richtigen Orten die richtigen Antworten auf die richtigen Fragen gesucht hat, ist natürlich eine andere Sache."
Quelle: liturgicalnotes. Fr.. J. Hunwicke
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