Sonntag, 3. März 2019

Die Manipulationen des Frédéric Martel

Maike Hickson und John H. Westen berichten bei LifeSiteNews darüber, was die Kardinäle Müller und Kasper auf ihre Nachfrage zu Frédéric Martels Buch geantwortet haben.
Hier geht´s zum Original: klicken

"KARDINÄLE VON LINKS UND RECHTS: HOMOSEXUELLER AUTOR DES VATICAN-BUCHS HAT SICH MIT UNS UNTER FALSCHEN VORAUSSETZUNGEN GETROFFEN"

Das umstrittene Buch "In the Closet of the Vatican: Power, Homosexuality, Hypocrisy" von Dr. Frédéric Martel, das am 21. Februar publiziert wurde- hat Kritik von rechts und links auf sich gezogen. Die Kardinäle Gerhard Müller und Walter Kasper. die beide in dem Buch zitiert werden, haben gegenüber LifeSiteNews erklärt, wie Martel unter falschem Vorwand Zugang zu ihnen fand.

Das Buch, das sich mit dem weitverbreiteten Problem homosexueller Kleriker innerhalb des Vaticans und in der Universalen Kirche befaßt,  erschien pünktlich zum Beginn des Mißbrauchs-Gipfeltreffens in Rom am 21. Februar.

Martel. selbst praktizierender Homosexueller  gibt seine Neigung in seinem Buch klar zu erkennen und hofft, eine Änderung der Kirchenlehre zur Homosexualität zu unterstützen, die einen
homosexuellen Klerus zuläßt und den Zölibat aufgibt. Aber trotz seiner Tendenz zu diesem Teil der Hierarchie, sind die Prälaten -sowohl von rechts als auch von links- die er interviewte, sowohl über die Methoden, die er anwandte, um Zugang zu ihnen zu erlangen als auch über die Zitate, die er ihnen zuschreibt, nicht glücklich.

Kardinal Müller sagte zu LifeSite, daß Martel, als er ihn besuchte, sich selbst als jemand vorstellte, der sich vom Katholischen Glauben entfernt habe, aber Papst Franziskus bewundert, weil er ein Reformer ist. Das frühere Oberhaupt der Glaubenskongregation dachte, Martel sei daran interessiert, ein Gespräch über den Glauben zu führen und wollte, daß man ihm "helfe, den Weg zurück zur Kirche Christi zu finden."

Dr. Martel widmet Müller nur wenige Seiten seines Buches und zeigt klar seine Abneigung, indem er ihn einen "homophoben Prälaten" nennt. Laut Martel "ist ein Prälat-je homophober er ist-umso eher selber homosexuell.",

Für seinen Teil erinnert sich Kardinal Kasper: "Es gab ein Treffen mit F. Martel. Er bat um ein Treffen, um über äußere Beziehungen des Hl. Stuhls zu sprechen. Ich dachte, gut, wir können über ökumenische Beziehungen sprechen. Aber dann wollte er nur über homosexuelle Beziehungen innerhalb des Vaticans reden. Daran bin ich nicht interessiert und ich habe keine Informationen dazu. Ich interessiere mich nicht für Gerüchte. Deshalb kann ich das nicht kommentieren."





Martel aber erzählte LifeSiteNews, er habe sich Aufzeichnungen gemacht und er sei im Besitz nicht nur eines sondern von zwei Interviews mit Kardinal Kasper, am 14. Juni 2017 und am 15. März 2018 und daß er auch mit Kardinal Baldisseri und dem Synoden-Team gesprochen habe, das das bestätigte, was er über die Rolle Kaspers bei der Familiensynode sagt.

Martel zitiert Kasper so:
"Der von Franziskus vorgegebene Weg und die Strategie der kleinen Schritte sind das Richtige. Wenn man zu schnell vorangeht- wie bei der Frauen-Weihe oder dem Zölibat -gibt es ein Schisma unter den Katholiken und das will ich nicht für meine Kirche. Andererseits kann man bei den Geschiedenen weiter gehen. Diese Idee habe ich seit langem verteidigt. Wenn es darum geht, homosexuelle Paare anzuerkennen, ist das ein schwierigeres Thema: ich habe versucht, die Diskussion bei der Synode voran zu bringen, aber man hat uns nicht zugehört. [...] Er bewegt sich in seinem eigenen Rhythmus, auf seine eigene Weise, aber er hat ein Ziel .....wir werden gewinnen."

Von LifeSite besonders  zu diesem Zitat befragt, antwortete Kasper:
"Wie immer gibt er keinerlei Protokoll und er hat sich keine Notizen gemacht, Ich hab kürzlich von dem Buch gehört, habe es aber werde gesehen noch gelesen. Er hat mir seine Bemerkungen nie zur Autorisierung geschickt. Deshalb bin ich über die wörtlichen Zitate, die Sie mir geschickt haben, überrascht. Wie konnte er das tun? Wie Sie den Satz zitieren, werden ich den nie bestätigen." (Betonung im Original)

Martel schreibt in seinem Buch, daß Kardinal Kasper sich vor den beiden Synoden 2014 und 2015  öffentlich zugunsten einer positiveren Bewertung homosexueller Beziehungen geäußert habe. Martel sagt: "Baldisseris Truppe sind schnelle Arbeiter, das ist sicher. Selbstsicher und vielleicht tollkühn. Walter Kasper hat öffentlich vor der Synode verkündet, daß "homosexuelle Beziehungen-wenn sie stabil und verantwortungsbewußt geführt werden, zu respektieren sind....."

Und tatsächlich hat Kardinal Kasper in einem Interview mit dem Öffentlich-rechtlichen Radiosender ARD am 5. Oktober 2014 zu Beginn der ersten Familiensynode über "positive Elemente" in homosexuellen Beziehungen gesprochen.

Wie LifeSiteNews vor der zweiten Familiensynode 2015 schrieb, sagte Kasper damals, daß während Homosexualität bei der ersten Familiensynode "nut ein Randthema war, sie jetzt aber zentral geworden sei."  In einem Kommentar zum irischen Referendum, das gleichgeschlechtlichen Ehen zustimmte, stellt Kasper fest: "Ein demokratischer Staat hat die Pflicht, den Willen des Volkes zu respektieren; und es scheint klar, daß wenn die Mehrheit der Bevölkerung solche homosexuellen Verbindungen will, der Staat die Pflicht hat, solche Rechte anzuerkennen."
Und als er über homosexuelle Beziehungen sprach, fügte Kasper hinzu, daß man darin auch "gute Elemente" findet.

In einer e-mail an LifeSiteNews hat er einige der Behauptungen in Martels Buch dementiert. Kardinal Kasper hat geschrieben: "Sie müssen sich entscheiden, wem Sie glauben wollen- einem LGBT-Aktivisten oder mir. Unglücklicherweise habe ich erst nach der Unterhaltung bemerkt, mit wem ich es  zu tun hatte, nachdem ich von F.M mit völlig anderen Zielen, offensichtlich unter einem Vorwand, um ein Interview gebeten worden war."

Kasper ist allerdings dafür bekannt, Aussagen zu verändern. Beim bekanntesten Vorfall, bei dem Kasper zuerst leugnete, sich über afrikanische Bischöfe und ihre Ansichten zur Homosexualität geäußert zu haben. Damals sagte er über diese Bischöfe und ihre Ansichten, daß "wir die afrikanischen Probleme nicht lösen können" und hinzugefügt."Aber sie sollten nicht zu sehr sagen, was wir zu tun haben." Zuerst leugnete Kasper, diese Kommentare gemacht zu haben und sagte:" Ich bin entsetzt. Ich habe so niemals über Afrikaner gesprochen und würde das nie tun."
Aber er ruderte zurück, als Edward Pentin einen Mitschnitt der genauen Worte des Kardinals veröffentlichte.

Kardinal Müller hat ebenfalls einigen Behauptungen widersprochen, die Martel in seinem Buch Müller betreffend, verwendet. Z.B. behauptet Martel, daß "Kardinal Müller ein Treffen mit Papst Franziskus hatte, bei dem der Papst ihm empfahl, sich mit einem gewissen umstrittenen Theologen zu treffen, ein Bier zusammen zu trinken und über alles zu sprechen, anstatt ihn formal zu rügen."

Kardinal Müller hat LifeSiteNews gegenüber zu diesem Statement von Martel gesagt:"Diese Methode ist so simpel daß eine objektive Diskussion der Sache nur stört: wer homophil ist, ist gut und kann tun, was er will- und wer an der Lehre der Kirche festhält ist konservativ und deshalb darf man ihn niedermachen, wenn einem danach ist. Auf diese Weise assoziiert der Autor mich und andere mit perversen Phantasien."

Quelle: LifeSiteNews, M. Hickson, J.H.Westen

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