Donnerstag, 14. März 2019

M.Tosatti über das Urteil nach einer öffentlichen Hexenjagd

Marco Tosatti kommentiert bei Stilum Curiae  Urteil und Strafmaß gegen Kardinal Pell und die für Juni vorgesehene Revisionsverhandlung.
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"PELL ZU SECHS JAHREN VERURTEILT- NUR AUF DAS WORT DES KLÄGERS HIN. ER WIRD IN REVISION GEHEN."

Nach dem Schuldspruch wegen des sexuellen Mißbrauchs zweier 13-jähriger Jungen wurde Kardinal Pell zu  sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Richter Peter Kidd verkündete das Urteil während einer weltweit direkt übertragenen Sitzung. Nach Verbüßung von drei Jahren und acht Monaten hat der Kardinal das Recht auf Entlassung auf Bewährung.

Während der 70-minütigen Sitzung beschrieb Kidd das Verhalten Pells als "außerordentlich arrogant und frech".
"Er hat in gewisser Weise darauf vertraut, daß die Opfer sich nicht beschweren würden" sagte er und fügte hinzu, daß "er klar verstanden habe, daß es ihm nichts nützen würde, sie zu bedrohen und sie daran zu hindern, Klage einzureichen."

Pell ist im Dezember wegen 5 Vergehen sexuellen Mißbrauchs verurteilt worden- hervorgegangen aus Vorwürfen während seiner Zeit als Erzbischof von Melbourne 1996 zwei Chorknaben sexuell belästigt zu haben. Er hat seine Unschuld betont.

Es gibt keine Zeugenaussagen, die die Anklage stützen; lediglich das Wort des Klägers. Das andere Opfer ist vor einigen Jahren an einer Überdosis gestorben. Er soll vor seinem Tod seiner Mutter gesagt haben, daß er nie in der Kathedrale sexuell mißbraucht worden sei.

Viele Kommentatoren haben angesichts der Schwäche der Anklage ihr Erstaunen über das Urteil ausgedrückt. Die Verteidigung dachte, über jeden vernünftigen Zweifel hinaus gezeigt zu haben, daß der Kardinal die Vergehen, für die er verurteilt wurde, nicht begangen haben kann. Eine vorhergehende Jury konnte- wie berichtet wird- zu keinem einstimmigen Urteil kommen- und hatte mit 10: 2 Stimmen zugunsten Pells gestimmt.

Pell wird im Juni gegen das Urteil Revision einlegen. Sein Verteidiger-Team sagt, daß die sich auf das Vertrauen der Jury in die Vorwürfe des einzigen Klägers konzentrieren wird, eine Unregelmäßigkeit wegen der Pell seine Unschuldserklärung nicht  vor der Jury vorgebracht hat und weil eine visuelle Darstellung, wie sich die Dinge zugetragen haben sollen und die die physische Unmöglichkeit für Pell beweisen sollte, die Taten auszuführen, deren er beschuldigt wurde, nicht zugelassen wurde.





Im Berufungs-Dokument heißt es: "Das Urteil ist unvernünftig und kann nicht aufrecht erhalten werden, wenn wir die Beweise berücksichtigen, denn mit der Gesamtheit der Beweise, einschließlich der entlastenden Beweise, die von mehr als 20 Zeugen der Krone nicht in Frage gestellt wurden, konnte die Jury nicht allein mit dem Wort des einzigen Klägers ohne jeden begründeten Zweifel zufrieden sein. 

Wie viele Kommentatoren bemerkten, war das Klima der Öffentlichen Meinung das einer Hexenjagd und die Suche nach einem ausgezeichneten Sündenbock. Außerdem wird Pell seit Jahren von der progressistischen Öffentlichen Meinung wegen seiner konservativen moralischen Positionen, die sie ihm nicht verzeiht, stark angegriffen."


Quelle:  Stilum Curiae, M. Tosatti

 

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