A. Gagliarducci kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana das Feuer von Nôtre Dame und einige der Reaktionen darauf..
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PARIS
"NÔTRE DAME BRENNT UND EUROPA ENTDECKT DIE SCHÖNHEIT DES MITTELALTERS"
Ein tragisches Feuer, das gestern um 18:50 ausbrach, hat die Kathedrale von Nôtre Dame in Paris zerstört, ein Symbol der europäischen Zivilisation. Botschaften der Teilnahme und Solidarität aus aller Welt. Eingestürzt der Vierungsturm und große Teile des Daches, vielleicht werden nur die Strukturen des Gebäudes gerettet. Noch kein sicheres Wissen über die Ursache für dieses Desaster, auch wenn alle überzeugt sind, daß es sich um einen elektrischen Defekt am Baugerüst handelt, das
für Restaurierungsarbeiten errichtet wurde. Aber man kann auch andere Hypothesen nicht ausschließen - angesichts dessen, daß zur Zeit die Kirchen in Frankreich Angriddsziel von Vandalen und Kirchenschändern sind. Und im vergangenen Monat ist ein Brandanschlag auf die Kirche St. Sulpice in Paris, die zweitgrößte Kirche nach Nôtre Dame. verübt worden.
Es bedurfte eines Brandes, der die Kathedrale von Paris zerstört, damit die großen italienischen und europäischen Laizisten entdecken, daß das Mittelalter das Herz unserer Zivilisation ist. Um sich bewußt zu werden, daß diese unvorhergesehene Leere dort- wo sich gestern Morgen der Vierungsturm erhob und das Dach der Kathedrale von Paris befand. -wer weiß warum-eine Leere in den Herzen aller hervorruft, sogar jener,. die diese Kirche vielleicht nie betreten haben.
Das Feuer brach unvorhergesehen um 18:50 auf einem Gerüst aus, das für notwendige Reparaturen errichtet wurde, hat sich in den Holzstrukturen der Kathedrale sehr schnell ausgebreitet, in kurzer Zeit sind der Vierungsturm, der nachdem er während der Revolution zerstört wurde und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rekonstruierte Vierungsturm und das noch originale 1326 vollendete Holzdach eingestürzt. In der Nacht waren die Flammen, die sich hoch in den Himmel der französischen Hauptstadt erhoben- noch nicht gelöscht.
Die Feuerwehrleute mußten unter großen Schwierigkeiten arbeiten- sei es wegen der Geschwindigkeit, in der die Flammen sich ausbreiteten- sei es wegen des erschwerten Zugangs zur Kathedrale- Ungefähr um 23:30 konnte Feuerwehrkommandant Jean-Claude Gallet bestätigen, daß die tragenden Strukturen des Gebäudes sicher sind. Worte, die wenig später auch vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron wiederholt wurden, der auf dem Platz vor Nôtre Dame eine kurze Rede an die Franzosen hielt: "Das Schlimmste ist verhütet worden- auch wenn die Schlacht noch nicht gewonnen ist. Die kommenden Stunden werden schwierig sein, aber Dank des Mutes der Feuerwehrleute werden die Fassade und die beiden Türme nicht einstürzen."sagte er.
Ein magerer Trost, es werden vielleicht Tage vergehen,.um zu verstehen, was von dieser in der ganzen Welt einzigartigen Kathedrale gerettet werden kann, auch im Inneren isr diese französische Gotik einzigartig. Jetzt gibt es - von Macron abwärts- das Versprechen des Wiederaufbaus, aber was und wie rekonstruiert wird, wird man sehen müssen.
Die Wahrheit ist, daß es die Kathedrale von Nôtre Dame- wie wir sie gekannt haben- nicht mehr gibt und es wird sie wahrscheinlich nie wieder geben. Symbol für ein Europa, das dem Glauben den Rücken gekehrt hat, der diese Kirche gebaut hat. Und in einem merkwürdigen Zusammentreffen- in dem der Hl. Stuhl "Schock und Trauer" ausdrückt und der Erzbischof von Paris die Kirchen einlädt, die Trauerglocken zu läuten, geschieht der Brand 4 Tage nachdem ein Vertrag zum Beginn des Baus eines Maxi-Moschee vor den Toren von Paris unterschrieben wurde, mit Platz für 3000 Personen.Eine gotische Kathedrale verschwindet, eine Maxi-Moschee entsteht.
Zeichen der Zeit könnte man sagen., wie die Zweifel an der Brandursache.
Es ist sicher zur früh, um sicher die Ursache für die Katastrophe feststellen zu können, aber alle sind überzeugt, daß es sich um einen elektrischen Defekt am Baugerüst für die Restaurierungsarbeiten handelt. Ein Funke oder wenig mehr habe genügt, sagt man, um das Feuer auszulösen. Außerdem ist es mehrmals vorgekommen,.daß während solcher delikaten Restaurierungsarbeiten Feuer ausgebrochen sind.
Und dennoch bemüht man sich, einen beunruhigenden Gedanken zurück zu weisen; nicht nur weil der für die Arbeiten Verantwortliche sich diesem Gedanken gegenüber sehr skeptische gezeigt haben, weil zu dieser Zeit niemand mehr auf der Baustelle war. Im Grunde könnte man sagen, er hat jedes Interesse daran die Verantwortung für das Geschehen anderen zuzuschieben. Und dennoch- auch ohne den islamischen Terrorismus einzubeziehen- für den es unter diesen Umständen keine Spur gibt- muß man sich daran erinnern, daß die Kirchen in Frankreich seit langer Zeit Ziuel von Vandalen und Pyromanen sind.
Laut der von der französischen Regierung angebotenen Daten, sind z.B. 2017 gut 878 Katholische und Protestantische Kirchen Objekte von Vandalismus und Entweihung geworden. Und seit Anfang dieses Jahres haben weiter 10 katholische Kirchen schwerwiegende Angriffe erlitten. Die letzte Episode gerade erst vor einem Monat, am 17. März: Unbekannte haben einen Brand in der Kirche st. Sulpice, nach Nôtre Dame die zweitgrößte Kirche. Glücklicherweise hat das sofortige Eingrifen der Feuerwehr die Schäden und Zerstörungen des großen hölzernen Portals im Transsept aus dem Mittelalter und der herusragenden Glasfenster begrenzt. offensichtlich ist das Anzünden von Kirchen keine Neuheit.
Man kann hoffebn, daß das nicht der Fall ist, aber es besteht das Risiko daß man, angesichts des Ausmaßes der Zerstörung niemals die Wahrheit erfahren wird. Dagegen tröstet die Tatsache, daß das Allerheiligste sofort in Sicherheit gebracht wurde, ebenso wie die Dornenkrone- die für die authentische der Passion Jesu gehalten wird- und die Tunika des Hl. Ludwigs, die einen Teil des Kirchenschatzes von Nôtre Dame bilden.
Quelle: LNBQ, A. Gagliarducci
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