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"PROMINENTER DEUTSCHER ROMANAUTOR: "PAPST FRANZISKUS´ FLIRT MIT DER HÄRESIE KÖNNTE EIN SCHISMA PROVOZIEREN"
Am 30. April 2019 haben 19 Gelehrte und Kleriker einen Offenen Brief an die Bischöfe veröffentlicht, in dem sie Papst Franziskus der Häresie bezichtigen und die Bischöfe der Welt bitten, zum Wohl der Kirche diese Beschuldigung ernsthaft zu prüfen. In den darauf folgenden Wochen haben weitere Personen, darunter 20 Priester und einige Theologen und Kirchenrechtler diesem Offenen Brief ihre Unterschrift hinzugefügt, sodaß deren Zahl jetzt 92 beträgt.
Am 13. Mai hat auch Martin Mosebach, ein bekannter deutscher Romanautor und Essayist, Träger des höchsten deutschen Literaturpreises- des Georg-Büchner-Preises, der von der Deutschen Akademie für Sprache und Literatur verliehen wird, seine eigene Unterschrift unter den Offenen Brief gesetzt. Der 1961 geborene Mosebach ist auch Autor der Buches "Die Häresie der Formlosigkeit: Die Römische Liturgie und ihre Feinde", in dem er für die Traditionelle Römische Messe plädiert. In den USA ist Mosebach für seine bei "First Things" veröffentlichten Essays bekannt.
In einem Gespräch mit LifeSiteNews erklärt Mosebach, warum er den Offenen Brief an die Bischöfe unterschrieben hat und sagt, daß die Kirche sich in einer präzedenzlosen Lage befindet, weshalb es ihr an Instrumenten fehlt, damit umzugehen. Er hofft auf eine breite Diskussion darüber, was Katholisch ist und was nicht. Das Ergebnis könnte dramatisch sein- ein Schisma- weil die progressive Partei sehr stark ist, aber die kleine traditionelle Partei- gemäß ihrer eigenen Prinzipien- keine weiteren Konzessionen mehr machen wird."
Mosebach hofft, daß mehr Bischöfe auf die aktuelle Krise in der Kirche reagieren und fügt hinzu:"Ich will einfach nicht glauben, daß es im ganzen Orbis Catholicus nur diese vier (Dubia) Kardinäle und die drei kazachischen Bischöfe gibt, die über den Römischen Zickzack-Kurs besorgt sind."
Er sieht, daß unter Papst Franziskus, die Katholische Kirche den Charakter der westlichen Liberalismus der Nordamerikanischen Demokraten und der Deutschen Grünen Partei angenommen hat" und sich so als "anti-sakramental und anti-hierarchisch" präsentiert, den ultraliberalen Zielen gesellschaftlicher Diversität verpflichtet."
Er beschreibt den Regierungsstil von Papst Franziskus als paradox und betont, daß Franziskus "ein Herrscher ist, der Unterwerfung und blinden Gehorsam fordert, um dadurch die spirituelle Grundlage jedes Gehorsams zu zerstören". In den Augen des deutschen Autors benutzt Franziskus die "päpstliche Autorität dazu, das päpstliche Lehramt zu unterminieren. Es wird immer klarer, daß er sich selbst als Agent einer Revolution von oben sieht."
* * *
Das LifeSiteNews-Interview mit Martin Mosebach in voller Länge:
LifeSite:
"Was waren Ihre Gründe, den Offenen Brief an die Bischöfe zu unterschreiben, obwohl es schon viele Kommentare gibt, die diesen Brief als "extrem" ablehnen? Welcher Aspekt des Offenen Briefes
spricht Sie an?"
Martin Mosebach:
"Der Brief an die Bischöfe ist in der Tat extrem, Zeugnis eines in der Kirchengeschichte beispiellosen historischen Augenblicks. Er beschreibt die Situation, die nicht vorhergesehen wurde und düe die- deshalb- die Instrumente fehlen. Es ist wahr, daß man im Prinzip sehr vorsichtig sein sollte, bevor man jemanden einen Häretiker nennt. Die Katholische Kirche ist alt und sie erhebt zu Recht den Anspruch der Universalität und das bedeutet, daß es in ihrer Mitte sehr unterschiedliche, teilweise auch widersprüchliche Bewegungen gegeben hat. Aber das Lehramt der Päspte herrschte nach kürzeren oder längeren Perioden des Streites immer vor, indem es sich der Tradition zuwandte, dann seine Entscheidung in ihrem Geist traf und den Disput so beendete.
Und jetzt haben wir es zum ersten mal mit einem Papst zu tun, der-weit davon entfernt, einen theologischen Streit zu beenden, ihn sogar weiterführt und sich selbst von seiner Pflicht entfernt, ihn zu schlichten. Die Mittel, die er benutzt, erscheinen mir besonders fatal; er flirtet mit der Höresie; zeigt mit einem Augenzwinkern Sympathien dafür, drückt sich dann konstant af so zwiedeutige Weise aus, daß die "Häretiker" sich dadurch bestärkt fühlen, während die päpstlichen "Loyalisten" noch hoffen, die Existenz eines orthodoxen Kerns in seinen Äußerungen finden zu können.
Mir erscheint jetzt nötig, eine breite Diskussion über die Frage was katholisch ist und was nicht, zu führen. Das Ergebnis könnte dramatisch sein- ein Schisma- weil die progressistische Partei sehr stark ist- die kleine traditionelle Partei aber -gemäß ihrer eigenen Prinzipien.-aber keine Konzessionen mehr machen kann."
LSN:
"Was kann man angesichts der Tatsache. daß die Bischöfe höchstwahrscheinlich auf den Offenen Brief nicht mit einer Untersuchung der möglichen Häresien des Papstes antworten werden, mit einem solchen Brief erreichen?"
Mosebach:
"Es bewegt mich, daß hier endlich alle Prälaen der Kirche angesprochen werden. Sie sind Teil des Magisteriums und müssen sich deshalb äußern, wenn es um das Wesen der Christlichen Lehre geht.
Sie alle müssen dem Papst ihre fragen stellen- wenn sie Tweuifel haben, on sie ihn richtig verstanden haben- und nicht nur die vier mutuigen Kardinäle mit ihren "Dubia" . Ich will einfach nicht glauben, daß es im gesamten Orbis Catholicus nur diese vier Kardinäle und die drei kazachischen Bischöfe gibt, die sich Sorgen über den Römischen Zickzack-Kurs machen.
Erinnern wir uns daran, daß das Bischofsamt das höchste Amt ist, das ein Katholik erreichen kann, man wird Bischof durch Göttliches Gesetz, gerufen durch Jesus Christus- was kann man da noch fürchten? Durch welche Ungnade sollte er erreicht und berührt werden?
Ich möchte nicht umsonst hoffen, daß die Lippen jener Bischöfe in der Welt, die sich der Katastrophe bewußt sind- und die gibt es. wir kennen sie- nicht weiterhin versiegelt bleiben durch ein falsches Verständnis von Einheit.
Aber selbst wenn Angst und der Karrierewunsch überwiegen sollten und keiner der Angesprochenen antwortet, hat der Brief immer noch eine wichtige Aufgabe: das hält die Wunde offem und vergrößert die Chance, daß ein nächster Papst sich mit diesen Fragen befassen wird."
LSN:
"Kann ein einfacher Katholik erkennen, wann ein Papst Häresien lehrt- oder sie indirekt unterstützt- oder denken Sie, daß man ein hochgelehrter Theologe ein muß, um zu solchen Schlußfolgerungen zu kommen?"
Mosebach:
Die Katholische Religion ist vielleicht die komplizierteste Religion der Welt und deshalb ist ihre Doktrin, ihre Philosophie nur einem kleinen Teil der Gläubigen bekannt, aber [wenn man das alles weiß] ist es nicht nötig, weil die Kirche in Form der Katholischen Liturgie ein Instrument hat, das mit der Hilfe aller-unabhängig von ihrer Erziehung-fähig ist, Gott zhu bregegnen und eine solche Begegnung mit Gott steht ewit über jeder Lehre.
Tatsächlich gibt es theologische Fragen, die sogar für einen Experten auf dem Gebiet schwer zu lösen sind. Weil die Diskussion über die Wahrheit über den Glauben der Kirche nie endet, hat das Lehramt diese spezielle Bedeutung gewonnen: das Denken und die Lebensbedingungen jedes Jahrhunderts müssen immer wieder am Standard der Tradition gemessen werden.
Aber es gibt auch einige einfache Sätze, für deren Verstehen man kein hochgelehrter Theologe sein muß. Geht hinaus in die Welt, kehrt alle Völker und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes"bedeutet sicher nicht "Kaßt alle Völker ihren Glauben behalten, weil Gott das so wünschte und sie so schuf; es ist also nicht nötig sie zu taufen."
Der Satz: "Was Gott deshalb zusammen gefügt hat, soll der Mensch nicht trennen" bedeutet höchst wahrscheinlich nicht " Was Gott deshalb zusammen gefügt hat, darf der Mensch trennen."
LSN:
"Wie würden Sie als aufmerksamer literarischer Beobachter Ihres Alters den "Franziskus- Effekt" beschreiben? Wie hat sich die Katholische Kirche und die Welt unter diesem Pontifikat verändert?"
Mosebach:
"Die Katholische Kirche ist immer mehr bourgeois geworden, sie hat den Charakter des Westlichen Liberalismus der Nordamerikanischen Demokraten und der deutschen Grünen Partei angenommen. Sie präsentiert sich selbst als anti-sakramental, antihierarchisch, in ultreliberale Zielen der sozialen Diversaität engagiert usw. Aber von diesen säkularen Bewegungen hat sie auch einen strikten Autoritarismus übernommen, der dem Motto "keine Toleranz für die Intoleranz" anhängt. Und demgemäß ist alles was der Tradition der Kirche entspricht, intolerant."
LSN:
"Wie würden Sie den Papst Franziskus´ Regierungsstil beschreiben?"
Mosebach:
"Sein Regierungsstil ist paradox: er ist ein Herrscher, der Unterordnung und blinden Gehorsam verlangt, um -besonders durch diese Mittel- die spirituelle Grundlage allen Gehorsams zu zerstören.
Er benutzt die Päpstliche Autorität, um das Päpstliche Lehramt zu unterminieren. Es wird immer klarer, daß er sich selbst als einen Agenten der Revolution von oben nach unten sieht. Damit und in der Rückschau wird es schließlich und hoffentlich auch dem letzten Optimisten klar, daß die gesamte postkonziliare Ära schon eine solche Revolution von oben nach unten war und steht jetzt nach gewissen Retardandi vor ihrer Vollendung."
LSN:
"Einige Kommentatoren sagen, daß man jetzt anfängt Franziskus solcher Dinge zu bezichtigen, wie die klerikale Mißbrauchskrise- für die er wirklich nicht verantwortlich ist, weil die Entwicklung Jahrzehnte zurückgeht? Wie sehen Sie seinen Umgang damit im Hinblick auf die Mißbrauchskrise?
Mosebach:
Es ist wahr, daß der Papst ursprünglich sehr wenig verantwortlich war für die Krise, die durch die Aufdeckung des moralische Skandal ausgelöst wurde, aber er hat diesen Vorteil aus der Hand gegeben. Fatalerweise stellte sich heraus, daß diese Prälaten, die auf höchst peinliche Weise zu den bevorzugten Stützen seines Pontifkates gehören. Darum hatte er- und hat er immer noch- Probleme. sie bloßzustellen oder aufzugeben.
Das ist auch der Grund, warum er die wahren Gründe der Krise nicht benennen will, sondern lieber Phantome erfindet. so wie den angeblichen "Klerikalismus". Der Papst der Barmherzigkeit kann natürlich nicht zum alten Kanonischen Recht zurück kehren, das auf tragische Weise von Papst Paul VI abgeschafft wurde, mit Hilfe anderer, die die Probleme auf ganz andere Weise hätten bewältigen können. Ich fürchte , daß der Papst den Mißbrauchsskandal zuerst und hauptsächlich als eine nützliche Gelegenheit benutzt, um so viele Katholische Traditionen wie möglich über Bord zu werfen- die bereits unter den letzten Päpsten beträchtlich geschrumpft sind."
Quelle: LifeSiteNews. Dr. M. Hickson, M. Mosebach
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