Dienstag, 23. Juli 2019

Erzbischof Paglia wickelt das Johannes Paul II Institut für Ehe und Familie ab

Riccardo Cascioli analysiert und  kommentiert für LifeSiteNews die neuen Statuten für das Johannes-Paul II-Institut für Ehe-und Familie, die eher an eine feindliche Übernahme erinnern. Ehrlich wäre da vielleicht eine Umbenennung in "Vincenzo-Paglia-Institut...
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"VATICAN-BISCHOF IST JETZT DAZU BEREIT, DAS JOHANNES PAUL II- INSTITUT FÜR EHE UND FAMILIE GEMÄSS AMORIS LAETITIA UMZUGESTALTEN

"Im Päpstlichen Johannes Paul II  Institut für Ehe und Familien-Wissenschaften ist im Namen von Amoris Laetitia eine Säuberungsaktion gestartet worden.
Das ist die offensichtlichste Bedeutung der Zustimmung zu den Statuten und der vom Hl. Johannes Paul II 1982 erlassenen Studienordnung des Institutes. die durch das motu proprio "Summa Familiae Cura" von Papst Franziskus (aus dem September 2017)  revolutioniert wurde, La Nuova Bussola Quotidiana schrieb dazu, daß der die offizielle Linie und die Ziele klar waren, aber daß das entscheidende Spiel um die Statuten ausgetragen werden würde, weil hier die Artikel für die Strukturen der Kurse, die Unterrichtsthemen und die Lehrer festgelegt werden.

Selbst wenn die jetzt von der Kongregation für Katholische Erziehung angenommenen Statuten noch nicht veröffentlicht wurden, zeichnen die Äußerungen, die vor kurzem vom Dekan des Institutes, Msgr, Pierangelo Sequeri -zusammen mit den Ereignissen der letzten beiden Jahre und den ersten Gerüchten ein ziemlich klares Bild von dem, was vorgeht.
Zuerst die Konzentration der Macht in den Händen des Großkanzlers Vincenzo Paglia, dem wahren Herrn der Operation, die ihn dazu autorisiert, Lehrer und Mitarbeiter nach seinem Willen auszusuchen,.

Um ein umfassende Vorstellung von der Situation zu haben, müssen wir die Ereignisse überprüfen, die zu den neuen Statuten geführt haben. Das motu proprio aus dem Jahr 2017 war eine offensichtliche Diskontinuität mit dem, was Johannes Paul II für das Institut vorgesehen hatte. Dies geht auch aus der Art und Weise hervor, wie der derzeitige Dekan, Monsignore Sequeri, die neuen Statuten im Osservatore Romano vorstellte. Johannes Paul II hatte ein klares Bewusstsein für den Angriff auf die Familie, den er wiederholt als apokalyptischen Kampf bezeichnete. Das Johannes-Paul-II-Institut für Ehe- und Familienforschung - wie es bis 2017 hieß - sollte ein Kompetenzzentrum für die wissenschaftliche Erforschung der Wahrheit über Ehe und Familie sein, als Teil der Pflicht der Kirche, „allen Völkern Gottes Plan für Ehe und Familie zu erklären" ,  den die Kirche mit voller  menschlicher  und christlicher Kraft fördern muß."





Tatsächlich hat das Institut in diesen 37 Jahren effektiv auf diesen Aufruf reagiert und Tausende von Priestern, Ordensleuten und Laien ausgebildet. durch Debatten und Diskussionen auf höchstem theologischen und philosophischen Niveau, durch die Veröffentlichung von Hunderten von Bänden, die für jedermann und nicht nur für Experten zugänglich sind.
Die letzte Veröffentlichung vor wenigen Tagen ist das "Dizionario su sesso, amore e fecondità"(Wörterbuch über Sex, Liebe und Fruchtbarkeit) mit dem Beitrag von Dutzenden internationaler Autoren. Darüber hinaus ist das Institut im Laufe der Jahre international gewachsen und hat zwölf Zentren - Zweigstellen und angeschlossene Zweigstellen - in verschiedenen Ländern der Welt eingerichtet (erst in den letzten zwei Jahren haben unter der Leitung von Paglia und Sequeri drei assoziierte Zweigstellen aufgehört zu existieren: Australien, Südkorea und Kolumbien).

Aber nichts davon zählt für die Herolde des neuen Weges, die an einen anderen und moderneren Zugang glauben, der jetzt erforderlich ist. Wir müssen "die Familie verstehen" erklärt Bischof Sequeri, es ist Zeit, aufzuhören in der Doktrin festgefahren zu sein und Gottes Plan für die Familie dadurch abstrakt und unrealistisch zu machen. Statt dessen wird Soziologie, Psychologie, Kulturgeschichte erhebliche Aufmerksamkeit gewidmet: Studien multipliziert oder fragmentiert, als ob uns das helfen würde, zu verstehen, was Familie ist.

Aber wie geht man daran, eine Institution zu verändern, in dem das unter dem Hl. Johannes Paul II  geformte Lehrerkollegium besonders motiviert und einig ist?
Erster Schritt: Ersatz. Was zunächst als up-date oder eine Entwicklung verkauft wurde, erweis sich als Rauchvorhang,. In Wirklichkeit stellt das Motu Proprio "Summa familiae cura" in Artikel 1 klar fest, daß das vom Hl. Johannes Paul II gewünschte Institut "aufhört zu existieren"  und durch ein neues ersetzt wird,. Das bedeutet, daß das Institut in den letzten beiden Jahren im Limbo lebend, darauf gewartet hat, daß die Statuten approbiert werden,

Das bringt uns zum zweiten Schritt, der der trickreichste ist. Genau die zuvor erwähnte Erklärung beweist, daß das Ziel der Veränderung nicht eine Reform ist, sondern eine Revolution: die Statuten sind nicht dazu gedacht, eine angepaßte Version der vorhergehenden zu liefern, sondern als erstes ein neues Institut, das alle Verbindungen mit der Vergangenheit  abgebrochen hat. Im Mai 2018 beim Treffen mit der Führungsriege des Römischen Institutes und im folgenden Juni hat Msgr. Paglia Statuten präsentiert, die die Macht in seinen Händen konzentrieren und ihm das Recht geben, Lehrer und Lehrstoff auszuwählen. und so das alte Procedere abzuschaffen, durch das der Lehrkörper an allen wichtigen Entscheidungen beteiligt war.
Bemerkenswert ist, daß sie eine regelrechte Umwälzung in der Reihenfolge der Studien vorsehen. Darüber hinaus ist es beispiellos, daß die akademische Macht in den Händen einer einzigen Person konzentriert ist, dem Großkanzler, der sonst in jeder akademischen Einrichtung als Garantor ohne direkten Einfluss auf Lehrangelegenheiten fungiert.

Der Vorschlag von Monsignore Paglia löste einen Aufstand des Lehrpersonals aus und vernichtete fast vierzig Jahre ernsthafter Arbeit. Angesichts der Gefahr eines öffentlichen Skandals zog Monsignore Paglia seinen Vorschlag sofort zurück und stimmte zu, daß eine interne Kommission gebildet wird, die unter dem Vorsitz des Dekans Monsignore Sequeri eine Reihe neuer Statuten unter Einbeziehung der Beiträge der verschiedenen internationalen Zweigstellen erstellt . Nach einigen Monaten waren die Arbeiten abgeschlossen. Im März letzten Jahres wurde Monsignore Paglia der Gegenvorschlag zur Genehmigung vorgelegt. Offensichtlich sollte der Großkanzler sein Feedback geben; er hatte sein Wort gegeben, daß die neue Fassung der Satzung allen akademischen Gremien vorgelegt werden würde, bevor ihre Genehmigung von der Kongregation für das katholische Bildungswesen eingeholt würde.

Das erwies sich als vergebliches Warten. Noch vor einem Monat- beim letzten Treffen des Vorstands-gab es keine Erwähnung der Statuten. Dann kam vor einigen Tagen die große Überraschung, daß die Statuten bereits verabschiedet wurden. Auch wenn sie noch nicht öffentlich sind, deuten die Ankündigung von Monsignore Sequeri und die ersten Gerüchte eindeutig darauf hin, daß die Statuten im Wesentlichen dem ursprünglichen Vorschlag von Monsignore Paglia folgen und eine ungewöhnliche Machtfülle in seinen Händen konzentrieren. Ein definitiver Coup mitten im Sommer, ein Erfolgsrezept, um die Revolution voranzutreiben.

Zu diesem Zeitpunkt kann man sich leicht vorstellen, was als nächstes passieren wird: da es sich um ein neues Institut handelt, wird die Beschäftigung aller Mitarbeiter, sowohl von Lehrkräften als auch Nicht-Lehrenden, beendet werden. Jeder wird einen Brief erhalten, in dem sein Schicksal angezeigt wird: Es wird diejenigen geben, die vom neuen Institut wieder eingestellt werden, während die „unbeliebten Mitglieder“ entlassen werden oder eine alternative Beschäftigung finden. Neue konforme Lehrkräfte werden eingestellt und übernehmen nach und nach die Kontrolle über das Institut. Wahrscheinlich werden nur wenige entlassen oder versetzt werden, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Eines ist jedenfalls klar: Monsignore Paglia ist da, um im Institut tabula rasa zu machen, und er verfügt nun über alle Kräfte, um dieses Ziel zu erreichen."

Quelle: LifeSiteNews, R.Cascioli 

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