Montag, 1. Juli 2019

Marco Tosatti fragt, ob ein Karl Rackete an Stelle einer Carola eine ebensolche Wirkung erzielt hätte....

Marco Tosatti stellt sich bei Stilum Curiae die Frage, ob sich das Dramolett um die die Sea-Watch3  auch so absgespielt hätte, wenn statt der Carola ein Karl am Ruder gestanden hätte....und kann sich einen kleinen Seitenhieb auf die Einparkkünste der Kapitänin nicht verkneifen.
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"DIE ARMEN CAROLAS, SO AUSGENUTZT UND SO GETÄUSCHT..." 
Wenn am Ruder der Sea-Watch Karl Adolph Rackete gestanden hätte und nicht Carola wäre das alles nicht passiert. Natürlich nicht die Fakten, die waren vorgegeben. Aber der unglaubliche Handel mit Menschen, die nach zwei Wochen (zwei Wochen!) auf See nach Lampedusa verschifft wurden, um einen nicht existierenden Notfall vorzutäuschen, hätte nicht die die kleine Ikone, das kleine Heiligenbild gefunden, das nötig war, um Sympathie für eine kriminelle Aktion oder mehrere kriminelle Handlungen zu erzeugen. 

Wenn es irgendein guter Karl gewesen wäre, würden ihm die Bischöfe (Bischöfe?- sag mal....) einen Empfang bereiten und die Zeitungen wären nicht volle Artikel, in denen Kolleginnen in permanentem Rückgriff auf männlich Privilegien Carola als Bannerträgerin einer neuen Ära begrüßen, die den Frauen jetzt endlich ermöglicht, kühne Gesten zu vollführen. So als ob es vorher- aber hier fehlt die Geschichte und der feministische Enthusiasmus ersetzt das Studium, Wer weiß, ob sie nie von einer gewissen Jeanne d´Arc  gehört haben, der Frankreich die Fundamente seines einheitlichen Staates verdankt, oder von einer gewissen Alexandra David Neel oder von Valentina Terskhova, der ersten Astronautin oder von einer gewissen Marie Curie oder Amelia Earhart, die 1931 den Höhen-Weltrekord aufstellte.... Zum Glück gibt es eine Reihe so großartiger Frauen, auch in Zeiten, in denen von rosa Quoten nicht die Rede war (überlegen Sie, wie sehr Katharina die Große, Zenobia oder Elizabeth I eine Quote benötigt hätten).

Nachdem das gesagt ist, erscheint es ein wenig lächerlich Carola feministische Monumente zu errichten, die es übernommen hat, ein Schiff zu  steuern (und das nicht allzu gut, wenn man die Endphase betrachtet) und die dann höchstwahrscheinlich Anordnungen ausgeführt hat, die ihr von Besitzern und Führungskräften übermittelt wurden, d.h. von Personen, die -hinter ihrem Rücken- die Strategie organisiert und umgesetzt haben, endlich das steinige Lampedusa erreichen konnte. 
Und die jeden Monat ihr Gehalt bezahlen. Aber zur Mythenbildung um eine Heldin  reicht das nicht aus. Und was für eine Heldin ist sie, wenn sie keine verzweifelte heroische Geste vollführt- ganz allein- bewegt von heroischen humanitären Impulsen einer nichtexistenten Notlage? 



Man hätte ihr geraten, zu warten, während  sie mit ihrem italienischen Gegenüber- den politischen und klerikalen Kollegen- die übliche Show vorbereiteten. Zu warten - auch wenn das Schiff in den zwei Wochen jeden Hafen hätte erreichen können, einschließlich die niederländischen (aber das Niederländische Außenministerium sagte, daß das jene Schiffsbrüchigen sind, um die wir uns nicht mehr kümmern.. Danke für die Klarheit) Zu warten und dann die heroische Aktion auszuführen. Die zu ihrem Glück nicht in einer Tragödie- mit den Finanziers in der Rolle der Opfer endete. 
Aber man weiß ja. daß Einparken zu den schwierigsten Operationen gehört- auch in der Fahrprüfung. 

Leider ist also- tut mir leid- die Realität anders als im Film, dem wir applaudieren sollen. Die Regisseure haben Carola für ihre Zwecke benutzt und haben sie  (in derber römischer Mundart: cojonato) und alle anderen Carolas glauben lassen, daß die Sonne der Zukunft aufgegangen sei (und auch die für Avvenire, nicht nur Gedi, und die dortigen Carolas:..) Und sie haben angefangen, glücklich zu singen. Andere allerdings lachen....."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti 

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