Samstag, 10. August 2019

Sandro Magister kommentiert die Doppelgesichtigkeit des aktuellen Pontifikates

Das tut er bei Settimo Cielo, indem er das geheime, provisorische Abkommen mit der Volksrepublik China mit dem -von der Kleruskongregation und Papst Franziskus bestätigten Dekret zur Abschaffung eines jahrhundertealten Privilegs der "Schirmherrschaft" der Diözese Ischia bei anstehenden Priesterernennungen vergleicht.
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"FRANZISKUS NIMMT ISCHIA, WAS ER CHINA GEWÄHRTE" 

Die Diözese von Ischia ist so klein wie die Insel, die diesen Namen trägt- für ihre heißen Quellen gefiert für ihre heißen Quellen.

Aber seltsamerweise kreuzte ihre Geschichte vor einigen tagen mit der Chinas- des Asiatischen Riesen, in den Papst Franziskus verliebt ist. So verliebt, daß er den Chinesischen Regierenden- mit dem heimlichen, vorläufigen am 22. September 2018 unterzeichneten Übereinkommen das Recht ein, in Zukunft jeden Katholischen Bischof auszuwählen, obwohl der Papst die Möglichkeit bekommt, die Ernennung zz akzeptieren oder abzulehnen haben wird- aber nur in der zweiten Runde.

Die  "Schirmherrschaft" der staatlichen Autoritäten über die Bischofsernennungen wog jahrhundertelang schwer in der Geschichte der Katholischen Kirche - die erst im 12. Jahrhundert faast überall abgeschafft- im Namen dieser "libertas ecclesiae" , die das II. Vaticanische Konzil als unerläßlich bezeichnete. Nur um sie 2018- natürlich- im Abkommen mit China wieder auftauchen zu sehen.

Was Franziskus den Autoritäten in Peking zugesteht, erlaubt er jedoch den Bürgern zweier kleiner Orte auf Ischia nicht länger, die während 700 Jahren das Privileg hatten ihr eigenes Priester-Trio zu wählen, ais dem der Bischof den Hirten aussuchte.

Das ist genau das Paradoxon. Was der Papst in China als positiven Schritt anpreist, wurde in der Diözese von Ischia als "anachronistisch"  uns "feudal" abgeschafft.

Kurz gesagt geschah Folgendes:

Am vergangenen 7. Januar informierte der Bischof der Diözese von Ischia, der 58-jährige Pietro Lagnese, der dort am 23. Februar 2013 von Benedikt XVI während der allerletzten Tage seines Pontifikates, nachdem er seinen Rücktritt angekündigt hatte, ernannt hatte, die Bürgermeister von Casamicciola und Forio, daß er die Absicht habe, die uralte "Schirmherrschaft" ihrer Bürger über die Priesterernennungen für ihre jeweiligen Pfarrgemeindekirchen - eine nach der Hl. Maria Magdalena die andere nach dem Hl. Vitus benannt- zu widerrufen.

Die beiden Gemeindeverwaltungen protestierten dagegen, aber der Bischof blieb bei seiner Entscheidung und erließ am 11. April 2019 -10 Tage vor Ostern.- zwei Dekrete, die die "Schirmherrschaft" widerriefen.

Der Bürgermeister von Casamicciola Terme, Giovan Battista Castagna, bat den Bischof durch einen Brief ,das zweifache Dekret zu widerrufen und wiese darauf hin, daß die Schirmherrschaft über die Ernennung von Pastoren den beiden Gemeinden in Ischia "im nicht allzu lange vergangenen Jahr 2012" durch die Kleruskongregation des Vaticans bestätigt worden war und in den vergangenen Jahrzehnten immer "in vollem Respekt für den "sensus fidei" der uns als "Patrone" unserer geliebten Gemeinden eigen ist, ausgeübt wurde.





Tatsächlich erinnert auch auch in der anderen Gemeinde- Forio.- jeder daran, daß 1967 die Wahl von Fr. Giuseppe Regine- der jetzt über 80 Jahre alt ist und in diesem Sommer immer noch im Amt ist- einen berühmte Patron -in der Person von Senator Maurizio Valenzi- hatte, einen der führenden Vertreter der Italienischen Kommunistischen Partei- zu der Zeit Gemeinderat und später Bürgermeister von Neapel und Mitglied des Europäischen Parlamentes.

Kurz nach Ostern wandten sich beide Gemeindeverwaltungen- die von Casamicciola Terme und von Forio- dessen Bürgermeister Francesco Del Deo war, an Rom und appellierten an die Kleruskongregation die Entscheidung des Bischofs rückgängig zu machen.

Aber der Appell hatte keinen Erfolg. Die Vatican-Kongregation, deren Präfekt Kardinal Beniamino Stella ist, der zu den einflußreichsten Beratern Jorge Mario Bergoglios gehört, bestätigte das Dekret des Bischofs von Ischia und am 17. Juli wurde diese Bestätigung "In spezieller Form" durch den Papst bestätigt- und die Sache so definitiv beendet.

Warum wird dann das, was einer kleinen Diözese auf Ischia nicht länger erlaubt ist- wohl aber in der ganzen Welt- in China wieder eingeführt- und nicht für die Ernennungen von Pastoren sondern viel wichtiger für die Bischöfe?

Am vergangenen 28. Februar hat der Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin in einer Rede in der Päpstlichen Gregoriana-Universität, die die Verträge des Hl. Stuhls mit anderen Staaten vom 19. Jahrhundert bis heute zum Thema hatte, darauf hingewiesen, daß das II. Vaticanische Konzil das als den "Punkt ohne Wiederkehr" in  die jahrhundertealten Bemühungen der Katholischen Kirche bezeichnet hatte, ihre Unabhängigkeit gegenüber den Wünschen der Regierenden und Herrscher in ihr Leben und ihre Organisation einzugreifen zu garantieren.

Aber als es zum Abkommen mit China von 2018 kam, verzichtete Parolin auf jede Art von Lob -und ging soweit es "sui generis" zu nennen.

Statt dessen verglich er es mit einem anderen wenige Jahre zuvor zwischen dem Hl. Stuhl und Vietnam geschlossenen Vertrag , ebenfalls geheim und ebenfalls die Ernennung von Bischöfen betreffend.

Manchmal", sagte der Kardinal, "wurden die heikelsten und wichtigsten Angelegenheiten unter Souveränen oder Staatsoberhäuptern mit einem" Gentlemen's Agreement "geheim geregelt, was ein" informelles Abkommen zwischen den beiden Seiten "bedeutet, dessen wesentliches Merkmal es ist ist, dass seine Umsetzung auf Ehre, Treu und Glauben und auf dem Respekt vor dem eigenen Wort beruht und dass es nicht legal verteidigt werden kann. Ein konkreter Fall ist Vietnam, wo bischöfliche Ernennungen nach einem mit der Regierung mündlich vereinbarten Verfahren stattfinden. “

Diese Prozedur weist - auch wenn Parolin das nicht sagt- weist die erste Wahl dem Hl. Stuhl zu und erlaubt der Vietnamesischen Regierung ihr Veto gegen den gewählten Namen einzulegen,.

Aber in China ist es umgekehrt. Die erste Wahl haben die Autoritäten in Peking. Die "Schirmherrschaft" des Staates über die Kirche ist zurück- und sie spricht Mandarin."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister

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