Freitag, 22. November 2019

S.Magister: Pars pro toto? Zwei Umfrageergebnisse...

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo die Ergebnisse zweier Umfragen zur Entwicklung der Zahlen der Katholiken und der Angehörigen anderer Konfessionen und zu ihren Überzeugungen.
Hier geht´s zum Original: klicken

"IMMER LEERERE KIRCHEN. ZWEI SCHOCKIERENDE UMFRAGEN IN DEN USA UND IN ITALIEN" 
In Japan, wo Papst Franziskus morgen landen wird, machen diejenigen, die in die Katholische Kirche getauft wurden 0,4% der Bevölkerung aus. Ohne jedes Anzeichen für eine zahlenmäßige Zunahme.

Aber auch in zwei westlichen Ländern mit solider Katholischer Präsenz zeigen die Statistiken abwärts. Diese beiden Länder sind die USA und Italien.

IN DEN USA 
In den USA gibt es eine bemerkenswerte Umfrage vom Washingtoner Pew Research Center, der am 13. November auch der Osservatore Romano einen Artikel gewidmet hat:

> In den USA geht der Niedergang des Christentums schnell zu<

Insgesamt ist der Anteil der Christen aller Konfessionen von 78% der Bevölkerung 2007 auf 65% 2019 zurück gegangen, während gleichzeitig  diejenigen, die sich als Atheisten, Agnostiker, Religionslose bezeichnen von 16% auf 26% zugenommen haben. 

Trennt man die Christen in Protestanten und Katholiken- sind die Ersteren von 51 auf43% abgenommen und die Katholiken von 24 auf 20%. 

Christen, die sagen, daß sie mindestens einmal im Monat zur Messe oder anderen Zeremonien in die Kirche gegangen sind, fielen von 54 auf 45%. Während jene, die sagen, die das vor einigen Jahren oder nie getan- außer zu Hochzeiten oder Beerdigungen- nahmen von 45 auf 54% zu. 

Der Niedergang der religiösen Praxis betrifft Männer und Frauen, schwarz oder weiß oder hispanisch, mit College-Abschluß  oder ungebildet. Was einen großen Unterschied macht ist vor allem das Alter und die politischen Vorlieben. Die "Millenials"- soll heißen, die in den 80-er und frühen 90-er Jahren Geborenen- zusammen mit denen, die die Demokratische Partei wählen, sind die Amerikaner, die die größte Abnahme der religiösen Praxis und die größte Zunahme der ..... aufweisen. 

Unter den Millenials sind heute 49% Christen und 40% Nones. Diejenigen , die zumindest einmal im Monat in die Kirche gehen, machen 35% aus, die die das nie tun 42%. 

Unter den amerkanischen Bürgern hispanischen Ursprungs machten die Katholiken vor 10 Jahren 57% aus. Heute sind des weniger als 47% , während die Nones in der Zwischenzeit aucf 23% anstiegen. 

Das Gebiet, in dem die Abnahme der Katholiken am ausgeprägtesten ist, ist der Nordosten, die während der vergangenen 10 Jahren von 36% auf 27% der Bevölkerung ausmachte.
Fast unverändert ist ihr Anteil dagegen im Süden. wo er vor 10 Jahren 17% betrug und heute 16% . 
Im Süden hat es allerdings einen größeren Rückgang bei den Protestanten gegeben, von 64% vor 110 Jahren auf heutige 53%. 

Bei den Protestanten zeigen nur die "Wiedergeborenen Evangelikalen" einen Anstieg, von 56% auf 59% in den letzten 10 Jahren. 

Bei den Wählern der Demokratischen Partei ist die auffälligste Veränderung die Zunahme der "Nones", die in den letzten 10 Jahren von 20% auf 34% anwuchsen. 

IN ITALIEN
Auch in Italien nimmt die Zahl der Katholiken ab. Das wird durch die jüngste periodische Untersuchung von IPSOS bewiesen, deren Präsident Nando Pagnoncelli in der jüngsten Ausgabe von "Vita e Pensiero", dem Magazin der Katholischen Universität in Mailand, darüber berichtet hat.

Verglichen mit den Zahlen vor 10 Jahren ist die Zahl der enagierten Katholiken, die mindestens einmal wöchentlich an religiösen Veranstaltungen und an Freiwilligenarbeit teilnehmen, sind um 2 Punkte auf heute 9% der Bevölkerung zurückgegangen.

Die Zahl der praktizierenden Katholiken, die  mindestens einmal wöchentlich an einer Kirchenveranstaltung -aber an keiner freiwilligen Arbeit teilnehmen- ist von 21% azuf 14% zurück gegangen.

Der Prozentsatz der lauwarmen Katholiken, die nur gelegentlich an religiösen Veranstaltungen teiönhemen ist von 39% auf 34% abgefallen.

Nicht praktizierende Katholiken bleiben bei rund 12%.

Während die Zahl derer,  die sich selbst als "Nichtgläubige" bezeichnen sich fast verdoppelt hat -von 17 auf 24% der Italiener, mit Spitzenwert bei den Jungen -46% bei den 18-24 Jährigen und 39% bei den 25-34 Jährigen- und bei den dynamischsten und gebildetsten Klassen- besonders im Norden.

Bei der Europawahl im Frühjahr 2019 bekam die Lega Nord die meisten Stimmen von praktizierenden Katholiken- sowohl 32,7% bei den engagierten als auch 38,4% bei den lauwarmen.

Gefolgt von der Demokratischen PArtei (PD) mit 26,9 % der praktizierenden und 20% bei den lauwarmen Katholiken und die 5-Sterne-Bewegung 14,3 % der Praktizierenden und 18,9% der Nichtgläubigen.

Zählt man die Stimmen zusammen, die die Lega Nord. Forza Italia zbnd Fratelli d´Italia von den Katholiken bekamen, führt Mitte-Rechts -bei den Praktizierenden mit 48,2% und bei den Lauen mit 55,9 %.

Die große Zustimmung der Katholiken für den Vorsitzenden der Lega Nord, Matteo Salvini, wird als vorwiegend an die Themen Migration und Sicherheit gebunden erklärt.
Pagnoncelli schreibt:

"So sehr die Kirche und der Papst sich auch ausdrücklich und leidenschaftlich für eine Willkommens-Politik ausgesprochen haben, herrscht -wenn auch gemäßitg- bei den praktizierenden Katholiken eine Haltung der Unterstützung einer restriktiuveren Politik vor. Zu Zeiten der von Salvini praktizierten strikten Schließung der Häfen, akzeptierte eine relative Mehrheit der prsktizierenden Katholiken von 44% die Praxis der strengen Blockade gegen jede Landung- eine Zustimmung, die bei praktizierenden Katholiken 51% erreichte."

Man muß feststellen, daß das Migrations-Phänomenvon einer sehr verzerrten Wahrnehmung beeinflußt wird. Es sollte genügen, zu bedenken, daß der Durchschnitts-Italiener glaubt, daß die Ausländer 30% der Einwohner ausmachen- wobei es in Wirklichkeit 10% sind, und daß es 20 % Muslime sind- gegenüber real 4%.

Auf alle Fälle wird die Ablehnung von Neuankömmlingen von guten und zivilen Beziehungen zu bereits in Italien anwesenden Ausländern begleitet. "Dies grundlegende Ambivalenz" kommentiert Pagnoncelli " wird sehr gut von den Müttern in einer Gemeinde in Norditslien repräsentiert, die typischerweise den Sonntagnachmittag damit verbringen. Kleidung für die Kinder armer ausländischer Familien zu nähen , aber sagen, daß sie die Haltung der strikten Schließung der Häfen befürworten und begeistert über Salvini sprechen. Oder durch die Lega Nord-Aktivisten, die große Mühen auf sich nahmen um für eine Nigerianerin, die kurz vor der Entbindung stand, Nachthemd und Bademantel zu finden."

So stimmen also in Italien die Ansichten des Papstes und der Katholiken -selbst bei den am treusten praktizierenden- nicht überein. Das ist ein Phänomen, das die gesamte westliche Welt betrifft, in der die individuelle Meinung immer mehr zählt. Sogar, wenn man dem zuhört, was die Kirche sagt, trifft man seine Entscheidung allein,. Pagnoncelli schließt:

"Glaube und Politik sind zwei Fragmente einer vielfältigen individuellen Identität, Fragmente, die ide immer weniger die Meinungen und Einstellungen der Gläubigen formen, die weit von einer einheitlichen und beständigen Selbsteinschätzung entfernt zu sein scheinen. Diese Passage und die Notwendigkeit auf sie einzugehen, ist auch für die Kirche zentral. Und die Katholiken sind Teil dieser sich verändernden Gesellschaft."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister 

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